Woher glocke wie kennen typische form

Warum sieht sie so aus, wie sie aussieht und nicht anders? Wie kam sie aus China zu uns?

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Woher hat eine Glocke, so wie wir sie heute kennen, ihre typische Form?

Die ersten gegossenen Glocken, ca. 1100 n.Chr. hatten die Form eines Bienenkorbes und klangen etwas besser als eine Blechtonne. Dann bemühte man sich um klangliche Verbesserungen. Es entstanden die Zuckerhutglocken, die schon recht gut klangen. Dann kam die Birnenform und schließlich um 1400 n.Chr. die gotische Rippe. Sie ist die heute bekannte Glockenform.
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Grundlagen der Glockengeschichte, Glockenrecht und des liturgischen Gebrauches
Die Übernahme der Glocke durch das Christentum war sicherlich entscheidend geprägt durch die Glöckchen am Saum des hohenpriesterlichen Gewandes von Aron, des Bruders von Moses. Im zweiten Jahrhundert wurde die Glocke als Symbol der Verkündigung des Evangeliums durch die Evangelisten und Apostel gedeutet. Entsprechend erscheinen auf den frühen Glockeninschriften vor allem Namen der Evangelisten. Für Justinus sind die 12 Glocken am Gewand des Hohenpriesters Hinweis auf die 12 Apostel, die Verkündiger Gottes in der ganzen Welt. Origines spricht von den Glöckchen an Arons Gewand als Symbolen der Verkündigung der christlichen Botschaft, ähnlich äußert sich Gregor von Nyssa. Dabei wurde offensichtlich - auch im antiken Sprachgebrauch - nicht zwischen Glöckchen und Glocke unterschieden. Die Übertragung der Symbolik auf die Kirchenglocken war nahtlos, wie bei Amalarius von Metz, der die Glocke als Stimme der Evangelisten mit den Trompeten des Alten Testaments vergleicht.
Wo und wann die Glocke zum ersten Mal zum Gottesdienst gerufen hat, ist nicht bekannt. Ein weitklingendes Signal wie die Glocke setzt eine homogene christliche Umwelt oder eine tolerante Gesellschaft voraus. Ganz sicher ist im Lauf des 6. Jahrhunderts unter der Bezeichnung "signum" das Glockenläuten zu verstehen. Über die Person des hl. Patrick, Nationalheiliger der Iren und Begründer des dortigen Christentums , der wahrscheinlich einige Zeit im Kloster Lerinum, dem heutigen Lerius, und im keltischen Gallien gelebt hat, läßt sich die Verbindung von ägyptischen Mönchsgemeinschaften und irischen Klöstern rekonstruieren. Unter dem hl. Patrick war die Glocke nicht nur auf den klösterlichen Raum beschränkt, sondern wurde zum Wahrzeichen des irischen Mönches und Priesters und darüberhinaus zum Zeichen der Kirche des Christentums überhaupt. Irland war zu dieser Zeit ein Mittelpunkt der römisch-christlichen Kultur.
Nach Mitteleuropa kam die Glocke dann durch iro-schottische Wandermönche.
https://www.baufachinformation.de/denkmalpflege/Bedeutung-der-Glocke-im-fr%C3%BChen-Christentum/1988017124145
Eine Mischung aus klanglichen und optischen Eigenschaften führte zur ursprünglichen Form. Versuche und später auch wissenschaftliche Untersuchungen haben die Form optimiert, so dass heute Klangfarbe und Tonhöhe bereits bei der Planung bestimmt werden können. Wie Alkibiades bereits ausgeführt hat, spielte die jeweilige ästhetische Empfindung der jeweiligen Epoche sowohl für den Klang als insbesondere auch bei der optischen Gestaltung eine entscheidende Rolle bei der konkreten Ausführung. Heute ist eher die Nachahmung besonders gut gelungener Glocken als deren Weiterentwicklung gebräuchlich. Experimente zur Material- und Gewichtsreduzierung waren bislang nicht von großem Erfolg. Daher hat man sich vorwiegend auf die Reproduktion konzentriert. Auch die Herstellung konnte nicht wirklich revolutioniert werden. Die Glocke ist und bleibt ein ehrwürdiges, altes Klanginstrument mit majestätischer Anmutung.
Es ist durchaus nicht klar, dass die Glocke aus China zu uns gekommen ist. In Haithabu ist eine Glocke aus der Zeit um 950 gefunden worden (Glocke von Haithabu – Wikipedia, die schon die typische Form hat. Und da war an Einflüsse aus China noch nicht zu denken.
Die Form hat sich im Lauf der Jahrhunderte durch immer neues Probieren als die beste herausgestellt. Aber natürlich hat sich die Form der Kurven im Lauf der Zeit verändert. Eine gotische Glocke unterscheidet sich durchaus von einer Renaissance-Glocke.
Zuerst sollte man wissen dass eine europäische Glocke, das größte Musikinstrument der Welt ist. Glockengießer ist einer der ältesten Metall verarbeiteneden Berufe überhaupt. Im Krieg mußten die Glockengießer oft zu kanonen einschmelzen. Glockengießer "verleihen ihre eigenen Glocken " gegen Geld, sie gehören auch nach dem anbringen in Kirchen. Die Glocken werden von der Gießerei gewartet und nachgestimmt.
"Die Stimme Gottes" soll die Gläubigen zur messe rufen.
Die ersten Glocken sind aus dem byzanthinischen Reich um 800 nach Christus bekannt. Der Klang wurde durch durch Versuch und Irrtum in Variation des Materials , und Form nach und nach verbessert.
Die form hat doch Äähnlichkeit mit einer Trompete, Posaune,Fanfare was die Glockengießer letzlich zu der Glockenform in Groß geführt haben muss.
Bei einer asiatischen Glocke gibt es keinen Klöppel, diese wird von außen angeschlagen und meist starr montiert, und wird auch nicht in einem Glockenstuhl hin und her geschwungen.
Die Glocke ist eher eine Parallelentwicklung verschiedener Kulturkreise, genau so wie das Rad.
Da die erste mir bekannte Erwähnung erst nach dem auftreten des Islam im nahen Osten liegt, wird auch der Grund dafür klar.
Man versucht dem Muhezin etwas entgegen zu setzen, wobei die Glocken lauter sind, länger geläutet werden können, und viel weiter tragen.
Gleichzeitig wurden die Glocken nun als Warnsignal gegen Feuer, Sturm und Überfälle von den Bürgern einer Stadt /Dorf eingesetzt.
Die Schiffsglocke die den Rythmus der Arbeit an Bord lenkte, wird erst mit den Entdeckungen im 15. /16. Jahrhundert erwähnt.
Ob Christof Kolumbus auf der Sanata Maria eine Schiffsglocke hatte, wäre noch eine Frage die ich in den Raum stellen möchte?