Wie wird höfische minnegesang genannt
Minnesang
Minne ist der Begriff für höfische Liebe des Mittelalters und stammt vom althochdeutschen Wort minna ('Liebe'z.B. Walther von der Vogelweidez.B. Friedrich von Hausenfahrende Sänger13. Jh.14. Jh.14. Jh.)
Die Strophenform eines Minneliedes war die Stollenstrophe. Diese Bezeichnung wurde von Jakob Grimm vom Meistersang auf den Minnesang übertragen. Eine Stollenstrophe bestand aus 3 Stollen. Die ersten beiden Stollen waren melodisch gleich, sie bildeten den Aufgesang und waren die Stützen für den 3. Stollen, den Abgesang.
Aufbau einer Stollenstrophe
Im Minnelied lobte man meist die Gesamtheit der Frauen und nicht nur eine einzelne. Im Zentrum des Minneliedes stand die Liebeserklärung eines Ritters an eine adlige Frau. Er pries ihre Schönheit und Vorzüge, hoffte auf die Erhörung, beklagte aber auch die Unerfüllung. Somit enthielten Minnelieder einen Konflikt zwischen geistiger Liebe und Besinnung. Sie waren Bestandteil des Minnedienstes und wurden vor allem bei Hoffesten vorgetragen. Der Minnedienst war ein Teil der ritterlichen Erziehung und die Minne selbst stellte das Ritterideal dar.
Die Bezeichnungen hoch und niedrig in der Minnelyrik stehen nicht für den gesellschaftlichen Rang einer Frau. Die hohe Minne war eine vergeistigte Liebe und in ihr verpflichtete sich der Ritter einer höfischen Dame, die für ihn unerreichbar war. Heinrich von Morungen zählt z.B. zu den Dichtern der hohen Minne.
In der niederen Minne reflektierte der Minnesänger über eine ernstgemeinte Beziehung. Die Stimmung ist heiter, und der Schauplatz meist ein Naturidyll. Walther von der Vogelweide war z.B. ein Vertreter dieser Spielart.
Die dörperliche Minne wurde von Neidhart von Reuental eingeführt. Der Schauplatz war ein Dorf. Sie ist gekennzeichnet durch eine Bauernthematik und die Verwendung parodistischer, komischer oder obszöner Darstellungsmittel.
Man unterscheidet 6 Phasen des Minnesangs:
1150/60-1170: Donauländischer Minnesang: Kürnberger
1170-1190/1200: Rheinischer Minnesang: Friedrich von Hausen
1190-1210/20: Heinrich von Morungen, Hartmann von Aue, Reinmar
1190-1230: Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach
1210-1240: Neidhart von Reuental
1210-1300: Späthöfischer Sang
Minneliedtypen:
Minne- oder Werbelied
Minneklage
Werbelied
Frauenpreislied
Naturlied
Mailied
Sommerlied
Winterlied
Wechsel
Dialoglied
Tagelied
Kreuzlied
Quelle:Hochmittelalter
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