Wie viele saiten oboe
Die Oboe hat keine Saiten:
Oboe , in Frankreich entstandenes wichtigstes Instrument der Holzbläsergruppe im Orchester, bestehend aus einem schnabelförmig zugeschnittenen Doppelrohrblatt als Mundstück, dreiteiliger Hartholzröhre mit enger konischer Bohrung und einem komplizierten Griffloch- und Klappenmechanismus mit bis zu 23 Klappen. Durch den Atem des Bläsers werden die Rohrblätter in Schwingung versetzt, wodurch ein obertonreicher, durchdringender Klang entsteht. Der Tonumfang der modernen Oboe beträgt zweieinhalb Oktaven.
Das Instrument wurde im 17. Jahrhundert im Umkreis von Jean Hotteterre und Michel Philidor aus dem damals verbreiteten Diskantpommer entwickelt, einer Abart der mittelalterlichen Schalmei. Ab 1700 setzte es sich in den Orchestern in ganz Europa durch, nachdem es von Frankreich aus zunächst nach England gelangt war. Frühe Modelle hatten in der Regel sieben Grifflöcher und zwei Klappen, es waren jedoch auch Formen mit vier Klappen in Gebrauch. Um 1800 wurde die Zahl der Klappen bis auf 15 oder mehr erhöht. In Deutschland und Österreich wurde das so genannte deutsche Klappensystem von J. Sellner mit weicherer Bohrung und weicherem Klang verwendet, gegenüber dem sich jedoch die kleineren, im Ton etwas schärferen Instrumente des französischen Systems, entwickelt ab 1840 von G. Triébert, durchsetzen konnten, die eine sehr enge Bohrung haben. Zu den Komponisten, die Musikwerke für Oboe schrieben, gehören Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Schumann und Nielsen.
Das Englischhorn ist eine Quint tiefer gestimmt als die Oboe und entstand wahrscheinlich aus der von Johann Sebastian Bach verwendeten Oboe da caccia. Es hat einen birnenförmigen Schallbecher und ist im Klang dunkler und elegischer als die Oboe. Die Oboe d’amore wurde um 1720 entwickelt und ebenfalls bereits von Bach in seinen Kompositionen benutzt. Sie klingt eine kleine Terz tiefer als die Oboe. Das Heckelphon ist eine 1904 von W. Heckel konstruierte Baritonoboe, eine Oktave unter der Oboe, mit kugelförmigem Liebesfuß. Zur Familie der Oboen zählt man auch alle anderen direkt angeblasenen Doppelrohrblattinstrumente, auch wenn sie sich hinsichtlich der Form, des Materials und der Grifflöcher teilweise erheblich von der klassischen Oboe unterscheiden. Dazu gehören z. B. der antike Aulos mit separaten Spielpfeifen, die aus dem Orient übernommene Schalmei oder die japanische Hichiriki.
Wulf Finke
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