Wie reaktionen deutschen bevölkerung veröffentlichten hinweise nationalsozialisten bezug holocaust

Haltung der nichtjüdischen Deutschen Während sich die zunehmende Judenverfolgung in Deutschland vor aller Augen vollzog, achtete das NS-Regime bei der „Endlösung“ auf strengste Geheimhaltung. Geschätzte 300.000 Personen, darunter Angehörige von Wachmannschaften, Einsatzgruppen, Polizeibataillonen und Wehrmachtsteilen, waren unmittelbar daran beteiligt. SS-Angehörigen war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, über die Ermordung von Juden oder Sinti und Roma zu berichten. Der übrigen Bevölkerung stellte man die Deportationen der Juden aus dem Reich offiziell als „Umsiedlungen“ dar. Eine Mehrheit nahm diese Lüge ohne zu fragen hin, obwohl allein diese Massendeportationen ein schweres Unrecht waren. Dass „Umsiedlung“ tatsächlich Massenmord bedeutete, erfuhren manche Deutschen nur vom Hörensagen, etwa von Soldaten auf Heimaturlaub, und durch „Flüsterpropaganda“. Der Widerstandskämpfer Helmut James Graf von Moltke schrieb 1943: Mindestens neun Zehntel der Bevölkerung weiß nicht, dass wir Hunderttausende von Juden umgebracht haben. Doch selbst das Zehntel, das ansatzweise Bescheid wusste, hat – von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen – nichts dagegen unternommen. Dabei war die Vernichtung nur die logische Folge des allmählichen Verschwindens der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben, das sich bis in die ersten Kriegsjahre hinein öffentlich wahrnehmbar in Deutschland vollzog. Obwohl der Völkermord an den Juden logische Folge der nationalsozialistischen Rassenpolitik war, glaubten damals und glauben noch heute manche Menschen, dass die Bilder und Berichte aus den Konzentrationslagern Bestandteil der britischen und amerikanischen Kriegspropaganda seien. Nichtwissen und Nicht-Wissen-Wollen über den Holocaust gehen dabei ineinander über. Holocaust – Wikipedia

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Wie waren die Reaktionen der deutschen Bevölkerung auf die veröffentlichten Hinweise der Nationalsozialisten in Bezug auf den Holocaust?

Für NSDAP-Mitglieder und Mitarbeiter der NS-Behörden wurde die Absicht zur Judenvernichtung ab Herbst 1941 fast unverhüllt ausgesprochen. Spätestens seit der Wannseekonferenz im Januar 1942 waren die oberen Ebenen der NS-Behörden in die Planungen zur Deportation von Millionen Juden in Arbeits- und Vernichtungslager eingeweiht. Dass „Endlösung“ Vernichtung bedeutete, war den Konferenzteilnehmern bewusst. In seiner berüchtigten „Posener Rede“ sagte Heinrich Himmler gegenüber an Massenerschießungen beteiligten SS-Offizieren am 6. Oktober 1943:
Der Satz 'Die Juden müssen ausgerottet werden' mit seinen wenigen Worten, meine Herren, ist leicht ausgesprochen. Für den, der durchführen muss, was er fordert, ist es das Allerhärteste und Schwerste, was es gibt.
Mitteilungen über die Massenmorde hinter der Ostfront und in den Arbeits- und Vernichtungslagern waren den Beteiligten jedoch strengstens untersagt. Gleichzeitig erzeugte die NS-Informationspolitik mit allgemeinen Andeutungen in Zeitungs- und Wochenschauberichten, die auf organisierte Judenvernichtung schließen ließen, bewusst eine Art Mitwisserschaft der Deutschen. So sprach Adolf Hitler in reichsweit ausgestrahlten Reden offen von der „Vernichtung“ der Juden, die er schon am 30. Januar 1939 für den Fall eines neuen Weltkriegs „prophezeiht“ hatte. Darauf kam er bis 1943 öfter - 1942 allein fünfmal - in wortgleicher Formulierung zurück: Von den Juden, die ihn für seine „Prophezeiung“ früher verlacht hätten, lachten inzwischen viele nicht mehr; bald würde keiner mehr von ihnen lachen. Auch die deutsche Presse erwähnte diese Reden oft. Dass Hitler damit die laufende Vernichtung der Juden meinte, verstanden laut Saul Friedländer viele Zuhörer, deren Tagebucheinträge die Reden vermerkten: darunter der Osnabrücker Bischof Hermann Wilhelm Berning, dem der Vollzug von Hitlers Vernichtungsabsicht im Februar 1942 klar war.
Seit der auf den Polenfeldzug folgenden ersten Urlaubswelle für Wehrmachtssoldaten im Winter 1939/40 sickerten immer mehr Einzelheiten über die Vorgänge in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten durch. An Massenerschießungen beteiligte Deutsche berichteten ihren Verwandten in Briefen oder beim Heimaturlaub davon. In Verbindung mit den Pressemeldungen ergab die „Flüsterpropaganda“ dann allmählich immer genauere Vorstellungen davon, was mit den Juden im Osten geschah. Die im Oktober 1941 begonnenen Deportationen aus den deutschen Großstädten vollzogen sich öffentlich auf Versammlungsplätzen und Bahnhöfen und waren vielfach von großen Mengen Schaulustiger begleitet. So wurden manche Schulklassen zum Zuschauen des Vorgangs auf den Bahnhöfen vom Unterricht befreit. Auch die Einrichtung von Ghettos und großen Lagern wurden in Deutschland öffentlich bekannt gegeben. Ihr Zweck wurde jedoch für die meisten Deutschen mit der typischen NS-Tarnsprache bemäntelt und verschleiert. Die Transporte dorthin wurden als „Umsiedelung“ oder „Evakuierung“ ausgegeben und waren von einer intensiven Hetzpropaganda begleitet. Deutsche Juden wurden dabei als „Volksfeinde“, Verbrecher, Verbündete der Kriegsgegner beschrieben, die entsprechend keine „Vorzugsbehandlung“ verdient hätten. Dass damit nicht nur Arbeitsdienste, sondern auch Massenexekutionen gemeint waren, war etwa in der westfälischen Stadt Minden seit Dezember 1941 bekannt. So schrieb Ruth Andreas-Friedrich am 2. Dezember 1942 in ihr Tagebuch:
In Scharen tauchen die Juden unter. Furchtbare Gerüchte gehen um über das Schicksal der Evakuierten. Von Massenerschießungen und Hungertod, von Folterungen und Vergasungen.
Seit der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad und den alliierten Luftangriffen auf deutsche Städte trat die offene antisemitische Propaganda etwas zurück, da diese nun vermehrt auf Unverständnis und Unmut in Teilen der Bevölkerung stieß, den die Gestapo registrierte. Besonders der Versuch, das Massaker von Katyn als Vernichtungsabsicht der Sowjetunion gegenüber allen Deutschen auszugeben, scheiterte: Nach den Stimmungsberichte
Die regelmäßigen geheimen Lageberichte des Propagandministeriums Meldungen aus dem Reich erfassten diesen Stimmungswandel der Bevölkerung derart genau, dass sie schließlich 1944 abgeschafft wurden. Ihre Detailangaben werden durch Justiz- und Polizeiakten, Tagebücher usw. bestätigt.
In den letzten beiden Kriegsjahren gaben NS-Zeitschriften auch für die nicht direkt beteiligten Partei- und Regimemitglieder immer deutlicher Details zum Holocaust bekannt. Die bisherige Geheimhaltungspolitik seitens der Wehrmacht wurde immer mehr gelockert, und es kam 1943 zu einem regelrechten „Hinrichtungstourismus“ von Angehörigen, die bei einer Massenerschießung zuschauen wollten. Die Vernichtungslager waren davon jedoch weiterhin ausgeschlossen. In einem Artikel des Danziger Vorposten vom 13. Mai 1944 hieß es zu deren Ergebnissen, mittlerweile seien fünf Millionen Juden „ausgeschaltet
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaustkenntnis_von_Zeitzeugen


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- Markt gibt es jedoch schon wegen der Raritäten so gut wie nicht. In Museen finden sie allerdings zahlreiche solche -


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Ich schreibe an einer Biographie eines Überlebenden der Shoa. Könnt Ihr mir die besten Links zum Ostjudentum


nationalsozialismus
Gab es im 3. Reich auch Juden oder andere verfolgte Minderheiten, die sich gegen die Deutschen …

- gab es wirklich und diese haben auch Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet. Oder worauf bezieht sich deine bodenlose Antwort? -- Gebieten zu Gewalttaten gegen die dort ansässige deutsche Bevölkerung. Im eingenommenen Frankreich gabs, glaub ich, sowas aehnliches. -- sich gegen Militärangehörige und auch Zivilpersonal des deutschen Staates, aber in der Regel nicht gegen unbeteiligte deutsche -- Bewusstseinsmutation der sonst so trägen Gesellschaft. Ich weis ja nicht wie das in deiner Gegen so ist. Résistance – Wikipedia Widerstand -