Wie radikalisierte sich hitler was gründe judenhass

Vom christlichen Judenhass zum fanatischen Antisemitismus Hitlers zunächst einfach christlich-katholische und später eher „alldeutsche“ Ablehnung der Juden änderte sich erst allmählich zu einem schon krankhaften Judenhass, und zwar im wesentlichen in zwei Stufen, bedingt durch zwei Katastrophen, eine persönliche und eine darüber hinaus nationale, die aber beide eine schon vorgeschädigte Psyche zusätzlich traumatisierten. Bei Hitler muss es schon in seiner Jugend, etwa in der Zeit, in der er vor seinem Freund August Kubizek in langen Monologen über Wagners Oper „Rienzi“ und über seine zukünftige eigene Rolle schwärmte, zu einem „Einschnappen“ präformierter Glaubens- und Weltanschauungsinhalte gekommen sein. Dabei konnte ältestes, z. T. schon abgesunkenes Kulturgut wie der Teufelsglaube, aktualisiert im Judenhass, verbunden werden mit „neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“ und mit je aktuellen eigenen Befindlichkeiten , und dann einmünden in ein negatives Gesamtbild von Schmach und Not und in ein positives Gesamtmotiv der künftigen Erlösung. Solche unrealistischen Vereindeutigungen waren verbunden mit kurzschlüssigen Identifizierungen und mit Umkehrungen oder Polwechseln. Der Verdacht, dass es sich bei Hitlers Judenhass um einen religiös fundierten Wahn handelt, bestätigt sich noch deutlicher, wenn wir dem nachgehen, wie Hitler nach eigener Bekundung „zum fanatischen Antisemiten geworden“ ist. Hitler schildert diese Wandlung ausführlich und durchaus glaubhaft in längeren Passagen seines Buches „Mein Kampf“. Ausgangspunkt ist das Eingeständnis seiner anfänglichen Naivität gegenüber den Juden, naiv wie ein „schwächlicher Weltbürger“ , von der er sich nachträglich distanziert: „“Ja, ich hielt sie sogar für Deutsche. Der Unsinn dieser Einbildung war mir wenig klar“. Dann fielen ihm, vor allem in der Großstadt Wien, die Juden als etwas Besonderes, Anderes auf: „Wo immer ich ging, sah ich nur Juden.“ , „es waren. lauter Juden.: Juden. Es ergab sich immer das gleiche, unheimliche Bild“ , da „wurde man auf Schritt und Tritt, ob man wollte oder nicht, Zeuge von Vorgängen. S. 63). „sah ich nun in einem anderen Lichte. enthüllte sich mir jetzt“. Und dann kam für Hitler die Erleuchtung: „Als ich zum ersten Male den Juden in solcher Weise erkannte. begann es mir wie Schuppen von den Augen zu fallen.“. „Das eine war mir nun klar geworden:. das wusste ich.schon endgültig.“ , und zusammenfassend: „Es war für mich die Zeit der größten Umwälzung gekommen, die ich im Inneren jemals durchzumachen hatte. Ich war vom schwächlichen Weltbürger zum fanatischen Antisemiten geworden“. Vom christlichen Judenhass zum fanatischen Antisemitismus

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Wie radikalisierte sich Hitler? Was waren Gründe für seinen Judenhass?

Er hatte auch Kontakt zu Guido von List, der schon Ende den 19. Jahrhunderts an einem kruden, arischen Weltbild bastelte.
Als "geheimes" Symbol hatte er eine Form des Hakenreuzes bereits vewendet.
Und Adolf Hitler in seiner autodidaktischen Zeit in Wien, kam mit den Ideen verschiedener völkischer Gruppen und Richtungen zusammen, so auch mit den Ideen von List, daraus formte Hitler sich sein Weltbild.
Einige hitler-Biographen sind der Meinung, dass Hitler sogar Mitglied im Armanenorden war.
Armanen–Verlag | Netz gegen Nazis
List gründete die sogenannte Theosophie, aus der dann Steiner die Anthroposophie weiterentwickelte.
Die Zeichen dieser Ursprache wurden später "Armanenfuthark" genannt. über ein Magazin bekam er Kontakt mit dem deutschen Zweig der Theosophischen Gesellschaft. List übernahm von der Gründerin der Theosophie, Helena Blavatsky, deren Lehre von der Wurzelrasse. Für sie war diese Wurzelrasse, mit der germanischen Unterrasse, die höchste Entwicklungsstufe der Menschheit.
Nach der Meinung der Blavatsky gibt es sieben Rassen, die sich wiederum in sieben Unterrassen aufteilen. Angeblich stammt dieses Wissen von Weisen aus dem Himalaja. Allerdings musste sie nach anderen Angaben Indien verlassen, weil sie die Texte dieser Meister falsch übersetzte und als gültige Lehre bezeichnete. Der Verdacht, dass es sich um ureigene Auslegungen der Blavatsky handelt, liegt hierbei sehr nahe. Dennoch machte ihre Lehre besonders auf deutsche Esoteriker einen nachhaltigen Eindruck.
Auch andere Lehren der Blavatsky trafen bei List auf fruchtbaren Boden. Sie wurden, mit seinen eigenen Glaubenssätzen, zur Grundlage seiner Ariosophie.
Diese völkisch-okkulte Lehre besagt, dass die Arier alleine die kulturschöpfende Rasse wären und aufgrund dieser Vorstellung das Recht zur Weltherrschaft besäßen. Seine rassistische Lehre geht aber über die Grundgedanken der Blavatsky hinaus.
List betrachtete sich als der letzte Magier der Armanen, die früher die geistigen Führer, so etwas wie die Priester der "Arier" gewesen seien. So veröffentlichte er 1908 "Die Armanenschaft der Ariogermanen".
Als Feind des Deutschtums sah er ganz eindeutig die "internationale jüdische Verschwörung". Er sprach auch bereits von einem rassistischen Staat und sah in einem durch die Arier selbstgewählten "Führer" die neue Herrschergestalt.
Zur Unterstützung von List gründete dessen Schüler und Freund Lanz von Liebenfels 1905 in Wien die Guido-von-List-Gesellschaft, welche in Österreich zu einem Zentrum des rassischen Antisemitismus wurde.
Guido von List - Verschwörungstheorien Wiki - Wikia
MMsSenf: Ein paar Worte zu Rudolf Steiner
Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute | Ruhrbarone
Anne Frank Haus – Lehrerportal – Schülerfragen: Warum hasste Hitler die Juden?
Hitler hatte keine jüdischen Vorfahren:
Holocaust-Referenz : Hatte Hitler jüdische Vorfahren?
Und übrigens:
Adolf Hitler
Gutachten über den Antisemitismus
1919 erstellt im Auftrag seiner militärischen Vorgesetzten
NS-Archiv : Dokumente zum Nationalsozialismus : Hitlers "Gutachten zum Antisemitismus"
Spekuliert wird über diese Frage viel, doch wirklich beweisen lässt sich nichts.
Eine der Theorien besagt, dass der behandelnde Arzt von Hitlers Mutter Klara jüdischer Abstammung war. Dieser diagnostizierte bei Hitlers Mutter Brustkrebs, woran sie letztlich verstarb. Dies soll nach Meinung einiger Historiker Hitlers Judenhass ausgelöst haben, da der Arzt nicht in der Lage war, Hitlers Mutter zu retten.
Doch auch diese Theorie ist nicht haltbar. Hitler soll sich sogar vor dem Arzt mit den Worten "Ich werde Ihnen ewig dankbar sein" verbeugt haben und ihm nach dem Anschluss Österreichs gewisse Privilegien eingeräumt wurden.
Eine andere Theorie spricht davon, dass Hitler im ersten Weltkrieg von einem jüdischen Hauptmann nicht entsprechend gut beurteilt worden sein soll. Auch diese Theorie ist nach eingehender Prüfung nicht haltbar.
Am wahrscheinlichsten ist, dass bereits in den Jahren in Wien der Grundstock für seinen Judenhass gelegt wurde. Der Vielvölkerstaat mit Privilegien für einige Juden könnte für den Hitler Auslöser für seine Weltanschauung gewesen sein.
In dem Buch "Der Jude aus Linz- Hitler und Wittgenstein" wird die These aufgestellt, dass Hitler durch Ärger mit seinem Mitschüler Ludwig Wittgenstein zum Antisemiten wurde.
Als Beleg wird die Tatsache angeführt, dass Hitler und Wittgenstein zur selben Zeit auf der selben Schule waren und das folgende Zitat aus "Mein Kampf":
"Auf der Realschule lernte ich wohl einen jüdischen Knaben kennen, der von uns allen mit Vorsicht behandelt wurde, jedoch nur, weil wir ihm in Bezug auf seine Schweigsamkeit, durch verschiedene Erfahrungen gewitzigt, nicht sonderlich vertrauten."
Cornish unterschlägt bei diesem Zitat aber den Schlußsatz:
".nicht sonderlich vertrauten; irgendein Gedanke kam mir dabei so wenig wie den anderen."
Zitate aus "Fahrplan eines Welteroberers", Der Spiegel
Fahrplan eines Welteroberers - DER SPIEGEL 34/1966
Hitler war im ersten Weltkrieg Meldegänger und erblindete vorübergehend bei einem Giftgasangriff. Im Lazarett bekam er sehr schwere Verletzungen und Traumata von gleichfalls verletzten deutschen Soldaten mit. Das soll erheblich zu seiner Radikalisierung beigetragen haben.
Es wurde auch schon geschrieben, dass er, als er sich später an der Kunstakademie anmelden wollte und dort einige seiner Kunstwerke als Demomaterial eingereicht hatte, von einem jüdischen Kunstprofessor abgelehnt wurde. Ich weiß aber nicht, in wie weit Letzteres historisch verbürgt ist.
Ich habe auch mal gelesen, dass in Hitlers Stammbaum irgendwo ein Jude auftaucht, weiß aber auch nicht, ob das nur ein Gerücht ist.
Im Fernsehen wurde auch mal folgende These geäussert - schon einige Jahre her:
Adolf soll sehr auf seine Mutter fixiert gewesen sein. Und die Familie Hitler hatte einen jüdischen Hausarzt, über Jahrzehnte.
Nun soll die Mutter eine Krankheit bekommen habe, die es erforderlich machte, ihr eine Brust abzunehmen.
Das muss wohl den kleinen Adolf so erzürnt haben, eben weil man seine Mutter so verunstaltet hat, daß daraus sein Hass auf die Juden erwachsen ist.
Obs stimmt? Ausgedacht habe ich mir das jedenfalls nicht.
Gerücht. Hitler war dem j´üdischen Arzt überaus dankbar, denn er ermöglichte der Mutter ein schmerzfreies Restleben. Sie hatte Krebs.
Hitler schickte dem sogar zu Weihnachten und Ostern Karten.
Die Erlebnisse in der Hauptstadt des Vielvölkerstaates und die Lektüre antisemitischer Zeitungen und Bücher bestimmen Hitlers "Weltanschauung" und prägen seinen rassistisch begründeten Judenhaß und seine radikale Feindschaft gegen Marxismus und Liberalismus.
LeMO Biografie - Biografie Adolf Hitler
andere Ansatz :
Alles spricht dafür, dass die "Inkubationszeit" des Antisemiten Hitler in den Wochen zwischen seiner Wahl zum "Ersatzbataillonsrat" des 2. Bayerischen Infanterieregiments am 16. April 1919 und seiner Abordnung zu einem Lehrgang lag, der ihn befähigen sollte, antibolschewistische Propaganda zu betreiben; das war Anfang Juni 1919. Just in diese Zeit fiel die brutale Zerschlagung der Münchner Räterepublik. Einige ihrer Anführer stammten aus jüdischen Familien, hatten sich allerdings zugunsten ihrer marxistischen Überzeugung von diesen Wurzeln gelöst. Für die lange vor Hitler in München aktiven völkischen Ideologen machte das aber keinen Unterschied.
Reuth zeigt, dass in diesem Milieu jene Motive kursierten, die Hitler fast passgenau in seine "Weltanschauung" übernahm. Wohl nur im München des April und Mai 1919 konnte das Hirngespinst entstehen, Bolschewismus und Kapitalismus seien gleichermaßen von "Juden" dominiert. Dabei spielt es keine Rolle, dass diese Weltsicht natürlich vereinfacht bis zur völligen Verfälschung war. "Entscheidend ist, dass der Mythos als solcher existierte", stellt Reuth fest.
Ernst Nolte hatte Hitlers Vernichtungswahn vor allem aus den Untaten der Bolschewiki im russischen Bürgerkrieg hergeleitet. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass es die Wahrnehmung der Räterepublik war, die 1919 aus dem entwurzelten Dreißigjährigen einen rasenden Judenhasser machte
Nationalsozialismus: Adolf Hitler wurde spät zum Antisemiten - DIE WELT