Wie ist lebenslauf günter grass
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Wie ist der Lebenslauf von Günter Grass?
Der deutsche Schriftsteller und Grafiker zählt zu den bedeutendsten deutschen Vertretern der Nachkriegsliteratur. Mit Werken wie "Die Blechtrommel" oder "Ein weites Feld" fand er internationale Anerkennung. Er begann seine schriftstellerische Laufbahn als Lyriker. In seinen Theaterstücken spiegelte sich der Einfluss des Surrealismus wieder. Im Jahr 1999 wurde Günther Grass mit dem Nobelpreis für Literatur bedacht. Mit der Dokumentation "Der Unbequeme" kamen in April 2007 Momentaufnahmen des streitbaren Nobelpreisträgers in die deutschen Kinos.
Biografie
Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 als Sohn polnisch-deutscher Eltern in Danzig geboren.
Aufgewachsen ist er als Sohn einer Kaufmannsfamilie. Im Alter von 15 Jahren meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst des Zweiten Weltkrieges. 1944 wurde er Mitglied der Waffen-SS und in der 10. SS-Panzer-Division Frundsberg stationiert. Nach Kriegsende geriet er bis 1946 in amerikanische Gefangenschaft.
Danach begann Grass eine Lehre als Steinmetz. 1948 nahm er ein Studium der Graphik und Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf auf. Nach Studienabschluss wurde er 1953 Schüler für Bildende Künste bei dem Bildhauer Karl Hartung in Berlin. Es folgten die ersten Ausstellungen seiner Plastiken und Graphiken. 1954 heiratete er Anna Schwarz.
Schriftstellerisch wurde Grass erstmals 1957 tätig. Nun verfasste er vor allem Kurzprosa, Gedichte und Theaterstücke, die poetischen und absurden Charakter hatten. 1958 bekam Grass für sein Manuskript "Die Blechtrommel" den Förderpreis der "Gruppe 47". Weitere Romane wie "Katz und Maus" und "Hundejahre" erschienen. Hierin war immer wieder seine exzessive und provokative Ausdrucksweise zu spüren, die ihm den Ruf eines politischen Moralisten einbrachte.
Das Buch "Briefe über die Grenze" wurde 1968 veröffentlicht. Hierin äußerte sich Grass zum Thema des Prager Frühlings. Weitere Werke wie "Die Plebejer proben den Aufstand", "Davor" und "örtlich betäubt" entstanden. Im Zuge der Studentenbewegung nahm seine Beteiligung an öffentlichen Protesten gegen die Notstandsgesetze zu.
Im Jahr 1972 erschien die Erzählung "Aus dem Tagebuch einer Schnecke". Hierin beschrieb Grass den Bundestagswahlkampf 1969. Der epische Roman "Der Butt" wurde 1977 veröffentlicht. 1978 erfolgte die Scheidung von seiner Frau Anna. 1979 heiratete er in zweiter Ehe Ute Grunert.
Ebenfalls 1979 erschien die Verfilmung von "Die Blechtrommel", der sich der Regisseur Volker Schlöndorff angenommen hatte. Es spielten u.a. Mario Adorf, Katharina Thalbach, Otto Sander und Charles Aznavour in der Romanverfilmung. 1980 wurde "Die Blechtrommel" mit einem Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet und war somit der erste deutsche Film, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.
Von 1982 bis 1993 war Grass Mitglied der SPD. Durch seine politischen Aktivitäten fand seine literarische Arbeit immer mehr Gehör in der Öffentlichkeit. 1983 unterzeichnete Grass mit anderen Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftlern das "Heilbronner Manifest", in dem wegen der Stationierung der Pershing-2-Raketen zur Wehrdienstverweigerung aufgerufen wurde.
Drei Jahre später, 1986, erschien das Buch "Die Rättin", welches einige Jahre später auch verfilmt wurde. 1987 trat Grass wieder stärker ins politische Leben ein und beteiligte sich an der SPD-Kampagne für die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein. Die Akademie der Künste verweigerte 1989 eine Solidaritätsveranstaltung für Salman Rushdie. Grass trat aus diesem Grund aus der Vereinigung aus.
Die Zeit der deutschen Wiedervereinigung nahm Grass zum Anlass, sich gegen eine "Ruckzuck-Einheit über den bloßen Anschlussartikel 23 des Grundgesetzes" auszusprechen. Er setzte sich für eine zusammenwachsende Kulturnation ein.
Auch sein 1992 veröffentlichter Roman "Unkenrufe" beschrieb die Versöhnung zwischen Ost und West. Ein Jahr später trat Grass wegen der durch sozialdemokratische Stimmen mitgetragenen Änderung des Asylrechts aus der SPD aus. In weiteren Romanen, wie z.B. "Ein weites Feld", brachte er immer wieder die Probl
Problematik der deutschen Geschichte zwischen Mauerbau und Wiedervereinigung ein.
Im Jahr 1997 forderte Grass gemeinsam mit der SPD, Bündnis 90/GRÜNEN und der PDS die Regierung von Helmut Kohl zum Rücktritt auf. Mit Egon Bahr gründete er in diesem Jahr auch den "Willy Brandt-Kreis" für Menschen, "die sich die Unabhängigkeit des Denkens bewahrt haben".
Bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Türken Yasar Kemal kritisierte Grass die Kurdenpolitik. Dabei wandte er sich abermals gegen die Änderung des Asylrechts in der Bundesrepublik.
Im Jahr 1998 begann Grass mit Wahlkampfveranstaltungen für die SPD in den Neuen Bundesländern. In dem Werk "Mein Jahrhundert", welches er 1999 vollendete, erzählt Grass für jedes Jahr dieses Jahrhunderts eine eigene Geschichte. Am 10. Dezember 1999 verlieh man Grass für sein Lebenswerk den Nobelpreis für Literatur.
Für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung wurde Grass im September 2001 mit der "Gloria Artis"-Medaille ausgezeichnet. Grass erhielt im April 2005 den dänischen Hans Christian Andersen Preis. Im selben Monat wurde ihm auch die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin verliehen.
Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl vom September 2005, machte Grass durch seine öffentliche Unterstützung der SPD-Regierungspartei auf sich aufmerksam, für die er auch andere Schriftstellerkollegen gewinnen konnte. Im selben Jahr gründete er den Autorenzirkel "Lübecker Literaturtreffen".
Im Jahr 2006 wurde Grass mit dem "Brückepreis" ausgezeichnet. Im August desselben Jahres räumte er erstmals seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS ein. In vorherigen Angaben war er in der Zeit von 1944 bis 1945 Flakhelfer der Wehrmacht. Begleitet war die Klarstellung von Günther Grass mit großem Medieninteresse.
Mit der Dokumentation "Der Unbequeme" kamen in April 2007 Momentaufnahmen des streitbaren Nobelpreisträgers in die deutschen Kinos.
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=2795&RID=1
herzliche den pott