Wie groß ist deutsche wortschatz vergleich englischen
2 Antworten zur Frage
Videos zum Thema
Wie groß ist der deutsche Wortschatz im Vergleich zum englischen Wortschatz?
Sicherlich ist ein direkter Vergleich hier sehr schwierig, da es, wie schon erwähnt, sehr viele verschiedene Dialekte in beiden Sprachen gibt, sodaß man s in von Fraktalen heimgesuchten Schätzungen verlieren kann.
Es ist anzunehmen, dass das was man allgemein als Englisch bezeichnet um einiges mehr Wörter einschliesst als die deutsche Sprache. Schliesslich wird Englisch als erste oder zumindest als Amtssprache auf so gut wie jedem Kontinent gesprochen, während deutsch, von einigen Refugien (z.B in Namibia oder den "Pennsylvania Dutch" in den USAsiehe z.B. "Mother Tongue" und "Made in America""The Professor and the Madman" und "The Meaning of Everything"inklusive aller geliehenen Wörter aus dem Lateinischen, anderen europäischen Sprachen, Old Norse, Hindi, Sankskrit, Gaelic, etceine Schätzung von, wenn meine Erinnnerung mich nicht trügt, Bill Bryson in "Mother Tongue"). Demgegenüber schneiden Deutsch und Französisch mit etwa 100 000-200 000 Worten vergleichsweise mager ab.
Das heißt natürlich noch lange nicht, dass jeder englische Muttersprachler mal eben mit einer Million Wörtern jonglieren kann - aus eigener Erfahrung weiss ich zu berichten, dass es Amerikaner aus nördlichen Gefilden , beileibe nicht leicht fällt, irgendetwas von dem zu verstehen, was ihnen jemand aus dem Süden versucht hat zu erzählen.
Wenn Herr Bryson meint, die deutsche Sprache hätte nur 100 000 bis 200 000 Wörter, dann sollte Grimms "Deutsches Wörterbuch" vielleicht verboten werden. 100 000 Stichwörter enthält allein der Teil A-C.
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es wenig sinnvoll ist, den Wortschatz verschiedener Sprache vergleichen zu wollen. In der Regel werden dabei Äpfel mit Birnen verglichen. Solche Skrupel sind sprachpatriotischen Bestseller-Autoren natürlich fremd.
Hmm, Bill Bryson ein Sprachpatriot - vielleicht, aber doch ein sehr glaubwürdiger, da er die englische Sprache nicht nur ausgezeichnet beherrscht, sondern auch weil er tiefere Kenntnisse zu ihrem Gebrauch und ihrer Herkunft hat.
Im Vorwort des Oxford English Dictionary steht ein Satz, der Deine Ansicht vielleicht ganz gut trifft: "Das Vokabular einer weithin diffusen und hochkultivierten lebenden Sprache ist keine feste Menge mit wohldefinierten Grenzen."
Dem schließe ich mich voll und ganz an. Aber nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es meiner Meinung nach Unterschiede in der absoluten Grösse dieses amorphen Gebildes das eine Sprache darstellt geben kann, die unter anderem vielleicht dadurch bestimmt ist, wieviele Menschen diese Sprache sprechen. Ob es tatsächlich sinnvoll ist solche Vergleiche anzustellen, sei dabei ausdrücklich dahingestellt.