Welche edelsteine bestehen aus al2 o3 einfachem schlichten aluminiumoxid

Aluminiumoxyd Al_{2}O_{3} findet sich in der Natur farblos oder durch Eisenoxyd gefärbt als Korund und Diamantspat, durch Chrom rot gefärbt als Rubin, durch Kobalt blau als Saphir, gelb als orientalischer Topas und violett als orientalischer Amethyst, außerdem mit Eisenoxyd und Kieselsäure verunreinigt als Schmirgel und, namentlich mit Kieselsäure verbunden, in sehr vielen Mineralien. Man erhält amorphes A. durch Glühen von Aluminiumhydroxyd oder Ammoniakalaun. Schmelzt man dieses vor dem Knallgasgebläse, oder erhitzt man es anhaltend mit Borax auf Weißglut, so wird es kristallinisch und gleicht dann völlig dem Korund. Durch Schmelzen von A. mit Bleioxyd bei heller Rotglut erhält man schöne Korundkristalle, bei Gegenwart von chromsaurem Kali Rubin und bei Anwendung von Kobaltoxyd mit einer Spur chromsauren Kalis Saphir. Die kristallisierte Thonerde hat das spez. Gew. 4,0, ist nächst Diamant und Bor der härteste Körper und kann nur durch Schmelzen mit ätzenden oder sauren schwefelsauren Alkalien und durch Erhitzen mit Schwefelsäure im zugeschmolzenen Rohr in Lösung gebracht werden. Amorphes A. erwärmt sich mit Wasser unter Bildung von Hydroxyd, ist unlöslich in Wasser, löst sich, wenn nicht zu stark geglüht, in verdünnten Säuren und ätzenden Alkalien, leichter in den konzentrierten Flüssigkeiten und gibt, mit Kohle gemischt und im Chlorstrom erhitzt, Aluminiumchlorid. Die künstlich dargestellten farblosen oder gefärbten Kristalle von A. gleichen völlig, namentlich auch in der Härte, den natürlichen Edelsteinen und dürfen nicht mit den aus gefärbtem Glas bestehenden Imitationen verglichen werden. Deshalb ist anzunehmen, daß sie wenigstens in der Technik Verwendung finden werden. A. dient auch zur Darstellung von Aluminium.

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Welche Edelsteine bestehen aus Al2 O3 einfachem und schlichten Aluminiumoxid?

Die wichtigsten Modifikationen des Aluminiumoxides sind:
das kubische γ-Al2O3
das rhomboedrische α-Al2O3
Gewinnung und Darstellung: Aus Bauxit wird Aluminiumhydroxid durch Aufschließen in Natronlauge gewonnen. Durch Entziehen des Wassers, z. B. durch Brennen, Sintern oder Kalzinieren erhält man Aluminiumoxid.
Die Darstellung von Aluminiumoxid kann auch durch vorsichtiges Dehydrieren von Gibbsit oder Böhmit erfolgen.
Aluminiumoxid kann auch durch elektrolytische Oxidation auf Aluminiumoberflächen erzeugt werden, siehe Eloxieren und Elektrolytkondensator.
Das reine Metall Aluminium weist nach Lagerung an Luft eine dünne spontane Aluminiumoxidschicht auf, die es vor Korrosion schützt.
Aluminiumoxid entsteht auch bei der Verbrennung von Alumiumpulver mit Ammoniumperchlorat in Feststoffraketen.
Eigenschaften: Das γ-Al2O3 ist ein hygroskopisches, weißes, lockeres Pulver, das nicht in Wasser, dafür in starken Säuren und Basen löslich ist.
Bereits ab 800 °C geht das γ-Al2O3 in das in Säuren wie Basen im allgemeinen unlösliche α-Al2O3 über.
Mit verschiedenen Metalloxiden bildet Aluminiumoxid Aluminate.
γ-Al2O3 ist ein poröses Material, dessen Oberflächenstruktur stark von den Herstellungprozess, beziehungsweise dessen Temperatur, beeinflusst werden kann. In der Chromatographie wird es als Adsorbens verwendet.
Verwendung: Das α-Al2O3 hat eine Mohs'sche Härte von 9 bis 9,5 und wird unter anderem zu Lagersteinen von Messinstrumenten und Uhren, sowie zu Schleifmitteln verarbeitet. Basis dafür ist häufig das als Nebenprodukt der Aluminothermie anfallende Alundum.
Kalzinierte Aluminiumoxide werden in der Keramik oder im weitesten Sinn als Poliermittel verwendet. Weiterhin dient gesintertes α-Al2O3 als feuerfestes Material in Ofenauskleidungen oder Laborgeräten.
Mit Verunreinigungen durch geringe Mengen an Cr2O3 beziehungsweise TiO2 bildet der Korund die Edelsteine Rubin und Saphir.
Mit Ti2O3 dotierte Al2O3-Einkristalle bilden das Herzstück des Titan:Saphir-Lasers.
γ-Al2O3 dient als Adsorbens und als Katalysatorträger, sowie als Katalysator selbst.
In der Elektrotechnik wird Aluminiumoxid wegen seiner hohen relativen Dielektrizitätskonstante als Dielektrikum eingesetzt. Haupteinsatzbereich ist dabei der Bau von Streifenleitungen in der Hochfrequenztechnik.
Neueste Sinterverfahren machen es möglich, Aluminiumoxid zur Herstellung extrem fester und bruchsicherer Gläser einzusetzen, z. B. bei Armbanduhrengläsern.
In letzter Zeit werden Al2O3 Keramiken auch in Panzerungen von Fahrzeugen verwendet. Die Keramik - Kacheln werden dabei auf ein Aramid- bzw. Dyneema-Gewebe geklebt. Diese Art der Panzerung erreicht, bei einem gleichen Flächengewicht die doppelte Schutzwirkung von Panzerstahl. Die Keramik fragmentiert das Geschoss, die Aramid-Fasern fangen anschließend die Bruchstücke auf.