Was wird unter gesichtsblindheit genau verstanden

Bild 1/13 Gesichtsblinde leiden meist nicht an Fehlsichtigkeit – trotzdem gleicht für sie ein Gesicht dem andern. Der Grund ist eine Wahrnehmungsstörung im Gehirn. Mediziner nennen sie Prosopagnosie. Betroffene wissen oft nichts von ihrem Defizit. Wenn Thomas Grüter unter geht, beobachtet er, wie sie sich bewegen. Durch die Art, wie sie die Arme schwingen, wie ausgreifend ihr Schritt ist und wie gerade die Haltung, unterscheiden sie sich voneinander. Ihre Gesichter sehen für ihn alle gleich aus. Thomas Grüter leidet an Prosopagnosie. Er kann sich keine Gesichter merken. Er hat kein Problem mit den Augen, es fällt ihm aber schwer, einer bestimmten Person ein Gesicht zuzuordnen. „Wenn ich jemanden nicht erwarte, erkenne ich ihn häufig nicht“, gesteht er. Damit geht es ihm wie etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland. So viele leiden an Prosopagnosie – Gesichtsblindheit. Gesichtsblindheit bleibt oft lange unbemerkt Viele wissen gar nicht, dass sie gesichtsblind sind, denn in den meisten Fällen ist der Defekt angeboren. „Wenn man mit etwas geboren wird, ist es selbstverständlich“, sagt Thomas Grüter. In der Schule hat er von den Lehrern oft Rüffel einstecken müssen, weil er sie nach der Schule nicht grüßte. Auch wunderte er sich, warum seine Frau Freunde und Bekannte auf der Straße erkannte und er nicht. Doch dass er in irgendeiner Weise benachteiligt war, kam ihm nie in den Sinn. Und das, obwohl er selbst Arzt ist – und doch von Prosopagnosie bis vor einigen Jahren noch nie etwas gehört hatte. -- Gesichtsblindheit: Wenn einer aussieht wie der andere - FOCUS Online

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Was wird unter einer Gesichtsblindheit genau verstanden?

Düsseldorf. Ihr Gesicht scheint zurzeit beinah allgegenwärtig: Der schwedischen Kronprinzessin Victoria gilt angesichts ihrer bevorstehenden Hochzeit am Samstag die geballte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Weniger bekannt ist, dass die Thronfolgerin an einer Wahrnehmungsschwäche leidet, von der viele Menschen gar nicht wissen, dass es sie gibt. Gesichtsblindheit oder Prosopagnosie beeinflusst das Leben Betroffener. Trotzdem ist sie aus medizinischer Sicht keine Krankheit. Von Stephan Fabrizius
Nicht nur im Vorfeld ihrer eigenen Hochzeit ist der Terminkalender Vicorias von Schweden ordentlich gefüllt. Als hinderlich bei den Vorbereitungen auf ihre Termine erweist sich mitunter eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, die Victoria von ihrem Vater geerbt hat.
Darüber hinaus leidet die 32-Jährige an Gesichtsblindheit, kann sich weder Gesichter noch die dazugehörigen Namen merken. Häufig hat die Prinzessin bei Auftritten daher Menschen an ihrer Seite, die ihr die Namen ihres Gegenübers zuflüstern.
Gesichtsblindheit oder Prosopagnosie, wie sie medizinisch korrekt bezeichnet wird, ist als medizinisches Phänomen zwar relativ unbekannt. Trotzdem ist sie gar nicht so selten anzutreffen. Schätzungen zufolge leiden in Victorias Heimat Schweden ungefähr 200.000 Menschen daran.
Das Ehepaar Martina und Thomas Grüter aus Münster widmet sich seit vielen Jahren der akribischen Erforschung der Prosopagnosie. Die Untersuchungen des Arztehepaars förderten unter anderem zutage, dass rund 2 % der Bevölkerung von Gesichtsblindheit betroffen sind. Deutschlandweit könne somit von 1,5 Mio Fällen ausgegangen werden, so Dr. Thomas Grüter. Er legt Wert darauf, dass es sich bei Prosopagnosie um eine Wahrnehmungsschwäche und nicht etwa um eine Krankheit handele.
Erworbene Gesichtsblindheit durch Gehirnschädigung sei eher selten, sagt er. Bei den Ursachen sei von einer genetischen Komponente auszugehen. 15 bis 20 Stammbäume Betroffener weisen demnach eine Vererbung auf, bei der Männer und Frauen gleichmäßig betroffen seien. Prosopagnosie wird klinisch diagnostiziert.
Bei gesichtsblinden Menschen liegt eine Schwäche des visuellen Systems des Wahrnehmungsapparates vor. "Kindern mit Prosopagnosie fällt irgendwann auf, dass sie anders sind, wenn es darum geht, Gesichter zu erkennen", erläutert Thomas Grüter. Viele von ihnen würden Strategien ausbilden, andere Menschen anhand ihrer Stimme oder sonstiger besonderer Merkmale wie etwa Narben wieder zu erkennen.
Eine Besonderheit im Umgang mit Gesichtsblinden bestehe darin, dass sie ihr Gegenüber im Gespräch oftmals nicht anblicken würden. Für Lehrer sei es oft nicht einfach, wenn betroffene Schüler etwa die ganze Zeit aus dem Fenster schauen würden.
Es entstehe allzu leicht der Verdacht, der Schüler höre nicht zu oder sei unaufmerksam. Wenn er dann vom Lehrer angesprochen werde, zeige sich, dass er aufmerksam bei der Sache sei. "Für die Betroffenen sind Gesichter einfach nicht so wichtig. Man muss denen sagen, dass das als unhöflich gilt", so der Wissenschaftler.
Gerade in der Rolle der Kronprinzessin sieht sich Victoria von Schweden aufgrund ihrer Gesichtsblindheit vor Probleme gestellt. Zu ihren Pflichten zählt schließlich die Teilnahme an Empfängen, Galas und Wohltätigkeitsveranstaltungen sowie der Kontakt mit vielen Menschen. "Ich strenge mich unheimlich an, damit ich mir Namen und Gesichter merken kann. Aber sie wollen sich einfach nicht festsetzen", bekannte sie bereits vor Jahren in einem Interview mit der schwedischen Zeitschrift "Föräldrakraft".
Indem sie darüber spricht, trägt sie nicht nur dazu bei, die Wahrnehmungsschwäche bekannter zu machen. Als prominente Leidensgenossin stellt ihr offener Umgang damit für andere Betroffene ein Vorbild dar, mit ihrer Gesichtsblindheit umzugehen.
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Wahrnehmungsstörung Gesichtsblindheit: Kronprinzessin Victoria macht Betroffenen Mut
Menschen mit Prosopagnosie können Gesichter nicht unterscheiden. Wer zufällig irgendwo Kollegen, Bekannte oder Verwandte trifft und ohne ein Zeichen des Wiedererkennens an ihnen vorbeigeht, ist also nicht unbedingt unhöflich oder launenhaft, sondern vielleicht gesichtsblind.
Die Prosopagnosie ist eine sogenannte visuelle Agnosie: Bei einer solchen Störung funktionieren die Augen, die Reizweiterleitung zum Gehirn und die Wahrnehmung grundlegender Merkmale zwar ungestört, dennoch können die Betroffenen Zusammenhänge und Besonderheiten der Dinge, die sie sehen, nicht erkennen. Bei der Gesichtsblindheit betrifft diese Störung die Fähigkeit, Gesichter zu unterscheiden : Betroffene erkennen zwar, dass sie ein Gesicht vor sich haben, können es aber nicht einer bestimmten Person zuschreiben. Es ist ihnen daher nicht möglich, ihre Mitmenschen allein anhand des Gesichts zu unterscheiden
hier weiterlesen:
Prosopagnosie - Onmeda.de
Lieber Momo, wie schon sehr gut erklärt wurde, handelt es sich bei der Gesichtsblindheit, oder auch Prosopagnosie genannt, um eine Wahrnehmungsstörung im Gehirn.
Wer darunter leidet, ist unfähig sich Gesichter merken zu können, bzw. die Identität einer ihm bekannten Person an Hand ihres Gesichtes zu erkennen.
Für sie sieht ein Gesicht wie das andere aus, das kann soweit gehen, das Betroffene auch vertraute Gesichter einfach nicht mehr zuordnen können und sie gelten dann als unhöfliche Sonderlinge, weil sie grußlos an Bekannten vorübergehen.
Wobei es sich in diesem Fall um eine Erkenntnisschwäche handelt, bei der die Mustererkennung von Gesichtern anders verläuft als sonst.
Davon betroffene Menschen sehen tatsächlich Gesichter anders, sie können zwar das Alter abschätzen, auch Stimmungen und Gefühle, aber sie können den ihm bekannten Menschen nicht wiedererkennen.
Sobald Menschen aus deren Blickfeld verschwinden, sind Gesichter für sie ein leeres weißes Feld, an dem sie sich nicht mehr orientieren können.
Die Störung kann durch Unfälle oder Krankheiten hervorgerufen werden, aber auch angeboren sein.
Welche Gene dafür verantwortlich sind, weiß man bis heute nicht, aber "heilbar" ist die Gesichtsblindheit bisher nicht.
Nach Schätzungen leiden zwei Prozent der Bevölkerung an dieser Teilleistungsstörung.
Menschen mit Gesichtsblindheit sind zwar in der Lage, EMOTICONS richtig zu interpretieren, aber sie können keinen Menschen an dessen Gesichtsmerkmalen wieder erkennen.
Quellennachweis;
Gesichtsblindheit - Prosopagnosie
Ich kannte da mal einen, dass war gar nicht leicht für ihn, weil er dadurch als eingebildet abgestempelt wurde - eben weil er niemanden erkannt hat.
für Deine erläuternden und zustimmenden Worte, lieber Nymphus.
Plawöpfchen.
wenn alle menschen irgendwie gleich aussehen.
Beispiel: für die meisten europäer sehen alle asiaten irgendwie gleich aus, genauso sieht das auch umgekehrt aus.


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