Was wird unter wissenschaftliches denken arbeiten verstanden

Einer der Ziele des Studium ist, dass Studenten ein wissenschaftliches Denken und Arbeiten erlernen sollen. Aber was wird darunter verstanden? Meines Erachtens denkt man wissenschaftlich, wenn man hinsichtlich eines Problems kritisch und subjektiv heran geht. Ich musste leider feststellen, dass einige Fragen hier sehr spärlich beantwortet wurden und deshalb hoffe ich, das es bei dieser Frage, etwas anders aussehen wird.

6 Antworten zur Frage

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Was wird unter wissenschaftliches Denken und Arbeiten verstanden?

auch hier bietet Wikipedia sicher einige Infos:
Denken – Wikipedia
was meinst du? keinen falschen genitiv gefunden
Vom Genitiv ist ja auch nicht die Rede gewesen, sondern vom Dativ. (s. Fragestellung: "Was wird unter wissenschaftlicheM Denken." heißt es ja wohl richtig.
Wissenschaftliches Denken muss sicherlich kritisch sein. Doch subjektiv nicht.
Wissenschaftliches Denken ist systematisch, methodisch und objektiv. Systematisch, weil es nicht irgendwo nach Antworten sucht, sondern Wissen aus Wissen entwickelt. Methodisch, weil es sich erprobter und verifizierbarer Methoden und Instrumente bedient. Objektiv, weil es auf das Objekt bezogen ist, das es zu bedenken oder zu erforschen gilt. Subjektiv ist wissenschaftliches Denken nicht, weil das Subjekt dasjenige ist, das ein Objekt erkennt - einfach gesagt, der Gedanke, den du dir über einen Sachverhalt machst, ist nicht Gegenstand deiner Forschung. Würdest du subjektiv vorgehen, dann müsstest du dich kritisch fragen, ob du richtig denkst. Wissen schafen beginnt erst, wenn du diese Frage bejahen kannst.
Vielleicht hilft Dir ein Beispiel aus dem Mathematik-Studium um den Unterschied zu sehen.
Du weißt: 2+2 ist 4. Wenn Du da subjektiv und kritisch rangehst, bist Du Dir sehr schnell sicher das das so stimmt. Wissenschaftlich ist das nicht.
Wenn Du da wissenschaftlich rangehen willst, wirst Du beweisen müssen, dass 2+2 4 ist.
Eine wichtige Frage!
Grundsätzlich ist wissenschaftliches Denken und Arbeiten durch die wissenschaftliche Methode gekennzeichnet. Ein wesentlicher Bestandteil der wissenschaftlichen Methode ist die Untersuchung eines Sachverhaltes oder einer Theorie.
In den Naturwissenschaften besteht diese Untersuchung aus Beobachtung, der Formulierung von Hypothesen und dem Experiment mit dem die Hypothese getestet werden.
Ein einfaches Beispiel ist der Zusammenhang zwischen dem Rauchen und Lungenkrebs. Die Beobachtung war, dass viele Raucher anscheinend Lungenkrebs bekamen. Daraus wurde die Hypothese entwickelt, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht. Um diese Hypothese zu testen wurden Versuche, z.B. an Tieren oder an isolierten menschlichen Zelllinien durchgeführt, denen Zigarettenrauch oder dessen Bestandteile verabreicht wurden.
Entsprechend gab es experimentelle Kontrollen, die dieser Behandlung nicht unterworfen wurden, aber ansonsten gleich behandelt wurden. Am Ende dieser Experimente wurde verglichen, ob die Häufigkeit von Krebs in den beiden Versuchsgruppen gleich war, oder ob eine Gruppe eher dazu neigte.
Mit dieser Methode wurde dann tatsächlich festgestellt, dass Rauchen das Risiko/die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken signifikant erhöht.
Diese Erkenntnis ist heutzutage schon fast zu trivial, dass man vielleicht dazu neigt den Sinn solche Untersuchungen zu hinterfragen. Aber es ist noch nicht so lange her, dass viele diesen Zusammenhang nicht sahen -- nur die wissenschaftliche Methode hatte die Autorität den Zusammenhang zwischen Rauchen und Krebs eine weithin anerkannte Tatsache werden zu lassen.
Die wissenschaftliche und technologische und auch humanitäre Entwicklung der meisten Gesellschaften wäre undenkbar ohne die wissenschaftliche Methode. Der Geist aus welchem sie entspringt, hat sich ungefähr zur Zeit der Renaissance aus der Auflehnung gegen die Autorität der Kirche und anderen Institutionen entwickelt. Es wird immer eine Herausforderung bleiben, sie gegen solche Autoritäten zu verteidigen
Klar hat Wissen schaffen nichts mit Schafen zu tun - sollte jemand den Fehler bemerken.