Was wichtigsten unterschiede gemeinsamkeiten wirtschaftskrise 1929

Ich lese gerade ein Buch von Dirk Müller und da habe ich bemerkt, dass ich recht wenig Ahnung habe. Das muss nachgeholt werden. Am liebsten wäre mir so eine kleine Übersicht über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Weltwirtschaftskriesen.

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Was sind die wichtigsten Unterschiede/Gemeinsamkeiten der Wirtschaftskrise von 1929 und heute?

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Die Weltwirtschaftskrise von 1929: Nicht vergleichbar mit der aktuellen Rezession
Besteht die Gefahr, dass sich die Große Depression von 1929 wiederholt? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Juni-Ausgabe des Monatsberichts "Schlaglichter der Wirtschaftspolitik".
Einleitung
Die aktuelle globale Rezession ist wegen anderer Ausgangsbedingungen und aufgrund der Handlungsstrategien der Politik nicht mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 vergleichbar. Anders als damals haben Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik auf die heutige Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise weltweit rasch und entschlossen reagiert. Aufgrund der Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte, der wachstumsgerecht gestalteten Konjunkturprogramme sowie der expansiv ausgerichteten Geldpolitik sind - verglichen mit der Weltwirtschaftskrise - die Aussichten für die weitere Entwicklung deshalb heute ungleich günstiger zu beurteilen. Gelingt es zudem, Abwertungswettläufe und Protektionismus zu vermeiden sowie die Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte und die Kreditversorgung der Wirtschaft sicherzustellen, spricht der historische Vergleich dafür, dass die wirtschaftlichen Effekte der aktuellen Finanzmarkt- und Konjunkturkrise zeitlich und in ihrem Ausmaß ungleich begrenzter bleiben werden als in der Weltwirtschaftskrise. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland waren durch Sonderbedingungen gekennzeichnet. Die im Versailler Vertrag verankerten, aber noch nicht der Höhe nach festgelegten Reparationslasten machten Deutschland nicht nur zu einer überschuldeten Volkswirtschaft, sondern setzten zusammen mit dem währungspolitischen Goldstandard auch Anreize, die einer nachhaltigen Stabilisierung diametral entgegenstanden.
Straffung der Geldpolitik als Auslöser der Weltwirtschaftskrise 1929
Ausgangspunkt der Weltwirtschaftskrise waren die USA. Die Depression in den USA war länger und stärker als in den meisten anderen Ländern. Der Einbruch der wirtschaftlichen Entwicklung begann in den USA Mitte 1929 und setzte sich bis etwa Mitte 1932 fort. Damit war die "Große Depression", wie die Weltwirtschaftskrise in den USA genannt wird, aber längst nicht überwunden. Ab 1933 erholte sich die Wirtschaft nur zögerlich. 1937 kam es zu einem erneuten Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität. Endgültig überwunden wurde die Krise in den USA erst mit dem Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg im Jahr 1941.
Im Zuge des Wirtschaftsbooms der "goldenen" 20er Jahre kam es ab 1927 in den USA zu einer spekulativen Überhitzung auf den Aktienmärkten. Um die Börsenspekulation zu dämpfen, hob die US-Notenbank ab Februar 1928 den Diskontsatz in mehreren Schritten bis auf sechs Prozent im September 1929 an. Diese Straffung der Geldpolitik wird allgemein als Auslöser der Weltwirtschaftskrise angesehen. Infolge steigender Zinsen sowie der Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik bei wichtigen US-Handelspartnern trübten sich die wirtschaftlichen Perspektiven im Verlauf des Jahres 1929 zunehmend ein.
Ab Juli 1929 ging die Industrieproduktion zurück. In Reaktion auf die sich immer stärker abzeichnende wirtschaftliche Abschwächung kam es an der New Yorker Börse am 24. Oktober 1929 zu panikartigen Aktienverkäufen mit einem Kursrückgang um 12,8 Prozent. Der Abschwung setzte sich am folgenden Tag fort und sprang auf die Aktienmärkte weltweit über. Um von steigenden Kursen zu profitieren, hatten Spekulanten ihre Aktienkäufe vielfach mit kurzfristigen Krediten finanziert und diese wiederum mit den gekauften Aktien besichert.
Fallende Kurse erzwangen deshalb Notverkäufe von Aktien, was den Kursverfall noch beschleunigte. Der S&P500-Aktienindex büßte bis Mitte 1932 85 Prozent seines Wertes ein. Ende 1930 erfasste die Krise die Banken. In mehreren Panikwellen hoben Kunden massenhaft ihre Ersparnisse ab ("Run auf die Banken"). Von den insgesamt 25.000 US-Banken mussten fast 11.000 geschlossen werden. Viele Kleinsparer verloren ihr Vermögen, was die private Konsumnachfrage abrupt dämpfte. Nachfrageschwäche, hohe Finanzierungskosten bzw. gänzlich versperrter Zugang zu Krediten zwangen die Unternehmen zu Massenentlassungen. In den USA stieg die Arbeitslosenquote auf dem Höhepunkt der Krise 1932 auf 23,6 Prozent. Die Unternehmen reagierten auf den Nachfrageeinbruch mit einer Senkung von Absatzpreisen und Löhnen, was die ohnehin vorhandenen deflationären Tendenzen verstärkte. Die Industrieproduktion halbierte sich und das reale Bruttoinlandsprodukt ging um mehr als ein Viertel, das Bruttoinlandsprodukt zu laufenden Preisen sogar um rund 50 Prozent zurück.
Weltweit nahmen ab Mitte 1930 immer mehr Länder Zuflucht zu höheren Zöllen und Einfuhrbeschränkungen, um die heimische Industrie vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Ausufern der Protektionismus, der einsetzende Abwertungswettlauf und der Einbruch von Produktion und Nach frage führten zu einem Rückgang des Welthandelsvolumens um rund 65 Prozent. Der Versuch, ausfallende Steuereinnahmen über Steuererhöhungen aufzufangen , verstärkte ebenfalls die Dämpfung der Gesamtnachfrage. Eine gewisse Besserung setzte erst ab 1933 mit dem unter Präsident Roosevelt eingeleiteten "New Deal" ein. Die Politik des New Deal umfasste insbesondere Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung, zur Stabilisierung des Bankensektors sowie öffentliche Investitionsprogramme.
Die von den USA ausgehende Krise breitete sich aufgrund der weltwirtschaftlichen Hegemonialstellung der USA - der Anteil der USA am Weltsozialprodukt betrug damals etwa 40 Prozent, der Anteil an der globalen Industrieproduktion etwa 46 Prozent - sehr rasch auf andere Länder aus. Die am Schwarzen Freitag weltweit einsetzenden Einbrüche an den Aktien märkten zogen in den anderen Industrieländern ähnliche Effekte nach sich. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die einzelnen Industrieländer unterschieden sich allerdings erheblich. Insbesondere Großbritannien konnte sich in der Weltwirtschaftskrise sehr gut behaupten. Der Rückgang beim realen BIP pro Kopf betrug weniger als zehn Prozent. Bereits 1932 setzte eine kräftige Erholung ein. In Frank reich war der Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität zwar stärker als in Großbritannien, er blieb aber deutlich geringer als in den USA oder in Deutschland. Im weiteren Verlauf blieb die Aktivität allerdings schwach. Das Niveau des BIP pro Kopf von 1929 wurde in Frankreich bis Ende der 30er Jahre nicht wieder erreicht.
Sonderbedingungen in Deutschland wegen Reparationszahlungen
Die Ausgangslage in Deutschland war durch Sonderbedingungen gekennzeichnet. Die im Versailler Vertrag verankerten, aber noch nicht der Höhe nach festgelegten Reparationslasten machten Deutschland zu einer überschuldeten Volkswirtschaft. Im Mai 1921 akzeptierte die deutsche Regierung Reparationsforderungen in Höhe von 132 Mrd. Goldmark , die in jährlichen Raten von zwei Milliarden abgetragen werden sollten. Der Dawes-Plan von 1924 sah eine jährliche Normalhöhe der Reparationszahlungen von 2,5 Milliarden Reichsmark vor, gewährte aber eine vorübergehende Verringerung der Zahlungen
Trotz dieser Reparationslasten und der erst Ende 1923 überwundenen Hyperinflation gelang Deutschland in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre ein steiler wirtschaftlicher Aufstieg. Das Wachstum lag in diesem Zeitraum deutlich höher als in den USA, Großbritannien und Frankreich. 1927 wuchs die Wirtschaftsleistung um fast zehn Prozent. Die Industrieproduktion stieg in diesem Jahr um 27,8 Prozent, ein nie zuvor und bis heute nicht wieder erreichter Rekordwert. Der jährliche Anstieg der Exporte lag zwischen 1925 und 1929 im Durchschnitt bei zehn Prozent. Damit konnte Deutschland beim Anteil am Welthandel zu der führenden Industrienation USA nahezu aufschließen. 1929 lag Deutschland mit Weltmarktanteilen von jeweils knapp 30 Prozent in den Bereichen eisenschaffende Industrie, Chemie und Elektrotechnik sogar vor den USA. Beim Maschinenbau lag Deutschland mit einem Anteil von 25 Prozent am Weltmarkt auf Platz zwei hinter den USA. Allerdings schwächte sich bereits ab 1928 das BIP-Wachstum auf 4,4 Prozent ab und 1929 ging das BIP um 0,4 Prozent zurück. Nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise und der mit dem Smoot-Hawley Tariff Act von Juni 1930 von den USA ausgehen den verschärften Importschutzpolitik wurden Deutschlands Exportmöglichkeiten auf den Welt märkten immer mehr eingeschränkt.
Aufgrund dieser Handelsbeschränkungen wurden die Reparationsleistungen aus dem Versailler Vertrag zu einer immer größeren Belastung für die deutsche Wirtschaft. Bis Mitte 1930 verzeichnete Deutschland - abgesehen von einer kurzfristigen Unterbrechung im Jahr 1929 - einen stetigen Kapitalzustrom. Ab 1931 spitzte sich die Lage jedoch aufgrund von Kapitalabflüssen zu. Allein im Juni 1931 verlor die Reichsbank mit mehr als 850 Millionen Reichsmark rund ein Drittel des Bestandes an Gold- und Devisenreserven. Dadurch fiel die Deckung des Notenumlaufs unter die im Young-Plan vorgeschriebene Höhe von mindestens 40 Prozent. Zur Dämpfung des Abzugs von Kapital und wegen der Unterschreitung der Deckungsgrenze verfolgte Deutschland eine Hochzinspolitik, die die Krise aber nur noch weiter verschärfte. Mitte Juli 1931 wurde der Diskontsatz auf 15 Prozent angehoben. Damit brach die Kreditversorgung der Wirtschaft weitgehend zusammen. Obwohl die Geldmenge weiter wuchs, kam es - in ähnlichem Ausmaß wie in den USA - zu einer Deflation. Die strenge Sparpolitik des Reichskanzlers Brüning, der über Notverordnungen Kürzungen insbesondere bei den Sozialleistungen so - wie den Gehältern durchsetzte, trug zur Verschärfung der Deflation bei. Als die Krise 1932 in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte, gab es in Deutschland mehr als sechs Millionen Arbeitslose. Die Industrieproduktion lag 1932 um rund 42 Prozent unter dem Niveau von 1929. Die Aktien hatten gut 63 Prozent ihres Wertes eingebüßt und die Verbraucherpreise waren um rund ein Viertel gesunken. Trotz der Brüningschen Notverordnungen war die Pro-Kopf- Verschuldung des Reiches um mehr als 50 Prozent angestiegen. Die ab September 1932 einsetzende Erholung verlief in Deutschland allerdings sehr viel rascher als in den USA und vielen anderen Industrieländern. Bereits 1935 lag das BIP-Pro-Kopf über dem Niveau von 1929.
Entwicklungsmuster nur vordergründig vergleichbar
Der nachfolgende historische Vergleich beschränkt sich - soweit er über Deutschland hinausgeht - weitgehend auf die USA. Für diese Betrachtung spricht, dass die Weltwirtschaftskrise und die aktuelle Krise ihren Ausgangspunkt jeweils in den USA hatten, so wie die Führungsrolle der USA für die Weltwirtschaft.
Die bisherige Dynamik des globalen Einbruchs der wirtschaftlichen Entwicklung seit Mitte 2008 erscheint lediglich vordergründig vergleichbar mit derjenigen in der ersten Phase der Weltwirtschaftskrise ab Mitte 1929. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass das Gesamtbild differenzierter ausfällt. Ein Vergleich der Wirtschaftsentwicklung zu historisch entfernten Zeitpunkten stößt aufgrund der höchst unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen zudem grundsätzlich an Grenzen. So weist beispielsweise die Produktion im industriellen Sektor seit Mitte 2008 in den USA einen ähnlichen Verlauf auf wie ab Mitte 1929. In Deutschland war die Abwärtsdynamik bisher in der Industrie sogar stärker als zu Beginn der Weltwirtschaftskrise.
Da heute der Anteil der Industrie an der gesamt wirtschaftlichen Wertschöpfung jedoch deutlich geringer ist als zur Zeit der Weltwirtschaftskrise, wirkt sich diese Entwicklung entsprechend weniger stark auf das gesamte reale Bruttoinlandsprodukt aus. In den USA liegt der für 2009 erwartete BIP-Rückgang deutlich niedriger als in der ersten Phase der Weltwirtschaftskrise. Während das BIP in den USA bereits im Jahr 1930 um 8,6 Prozent zurückging, erwarten die wirtschaftswissenschaftlichen Institute in ihrer Gemeinschaftsdiagnose vom Frühjahr 2009 im laufenden Jahr lediglich einen BIP-Rückgang von 3,5 Prozent.
Für Deutschland rechnen die Institute und die Bundesregierung allerdings mit einem BIP-Rückgang , der deutlich stärker ist als im ersten Jahr der Weltwirtschaftskrise. Dieses Muster erklärt sich aus dem in Deutschland relativ hohen Anteil der industriellen Wertschöpfung am BIP und der ausgeprägten Exportorientierung der deutschen Industrie. Das passt auch zu der Beobachtung, dass das Welthandelsvolumen bisher sogar stärker zurückgegangen ist als zu Beginn der Weltwirtschaftskrise. Ein Vergleich der Dynamik der BIP-Entwicklung wird allerdings dadurch erschwert, dass zur Zeit der Weltwirtschaftskrise noch keine vierteljährlichen BIP-Daten berechnet wurden.
Die Kursverluste an den Aktienmärkten waren bis zum Februar 2009 stärker als in der ersten Phase der Weltwirtschaftskrise. Seit Februar 2009 haben sich die Aktienmärkte allerdings deutlich erholt. Diese Erholung ist - zumindest in Deutschland - stärker als die nur vorübergehende Erholung an den Aktienmärkten zwischen November 1929 und April 1930. Ein wichtiger Unterschied zur Weltwirtschaftskrise zeigt sich in der Entwicklung der Verbraucherpreise. Anders als damals zeichnet sich aktuell keine Deflation auf breiter Front ab. Das Niveau der Verbraucherpreise ohne Energie und saisonale Nahrungsmittel lag im April für die Länder des Euroraums insgesamt noch um 1,7 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Die Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für Deutschland in diesem Jahr noch einen leichten Preisanstieg von 0,4 Prozent im Jahresdurchschnitt. Für die Industrieländer ins gesamt werden nur ganz moderate Preisrückgänge erwartet. Anders als in der Weltwirtschaftskrise ist die monetäre Entwicklung aufgrund der entschlossenen Reaktion der Notenbanken weltweit expansiv ausgerichtet. Im Euroraum war die Geldmenge im März 2009 um 5,1 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. Die Kredite an den privaten Sektor lagen im gesamten Euroraum - bei einem leichten Rückgang am aktuellen Rand - im März 2009 um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Auch die sich abzeichnenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind mit der Zeit der Weltwirtschaftskrise nicht vergleichbar. Im Jahres durch - schnitt 1932 ist die Arbeitslosenquote in den USA bis auf 23,6 Prozent und in Deutschland bis auf 17,3 Prozent angestiegen.
Hinsichtlich der Auswirkungen auf die materiellen Lebensumstände verbietet sich für die hoch entwickelten Industrieländer ohnehin jeder Vergleich zur Weltwirtschaftskrise. Die Niveaus beim BIP je Einwohner sind heute weitaus höher als damals und auch die relativen Einbußen beim BIP je Einwohner fallen niedriger aus als in der Weltwirtschaftskrise. Das wirtschaftliche Ausgangsniveau ist viel höher und die sozialen Sicherungssysteme sind besser ausgebaut. Dennoch ist insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern mit einer Zunahme von sozialen Notlagen zu rechnen.
Schon der Überblick über einige wichtige Konjunkturindikatoren zeigt, dass die bisherige Entwicklung deutlich heterogener verläuft als zu Beginn der Weltwirtschaftskrise. Es spricht vieles dafür, dass die Wirtschaftsentwicklung auch in den kommenden Monaten nicht dem ungünstigen Muster der Weltwirtschaftskrise nach 1929 folgt. In einigen Weltregionen, insbesondere in China, zeigen sich bereits erste Stabilisierungstendenzen, nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Konjunkturprogramme. Auch in den USA, in Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland weisen einige Frühindikatoren, insbesondere Einkaufsmanagerindizes und Stimmungsindikatoren, auf erste Erholungsanzeichen hin. In der Weltwirtschaftskrise setzte sich die Abwärtsentwicklung dagegen über drei Jahre hinweg fort. Die jeweiligen Tiefpunkte wurden erst 1932 oder 1933 erreicht. Anschließend kam es in den meisten Industrieländern nur zu einer relativ zögerlichen Erholung. Deutschland stellte hier eine Ausnahme dar. Der Vergleich der aktuellen Krise mit der Weltwirtschaftskrise kann aber nicht allein auf die bisherigen Entwicklungsmuster abstellen. Für ein fundiertes Urteil ist es vielmehr erforderlich, die tiefer liegenden Ursachen der jeweiligen Krisen und die wirtschaftspolitischen Reaktionen auf die Krise in den Vergleich einzubeziehen.
Ursachen der Weltwirtschaftskrise werden kontrovers diskutiert
Die tiefer liegenden Ursachen der damaligen Weltwirtschaftskrise werden auch 80 Jahre später wissenschaftlich, zum Teil immer noch kontrovers, diskutiert. In vielen Fragen gibt es aber inzwischen auch relativ breiten Konsens. Die wissenschaftliche Debatte der Ursachen der aktuellen Krise steht noch am Anfang. Neben einer Reihe von Parallelen zeichnen sich dabei auch wichtige Unterschiede im Vergleich zur Weltwirtschaftskrise ab.
Weitgehend unstrittig ist heute, dass die Ursachen der Weltwirtschaftskrise in den USA zu suchen sind. In einer langen Phase niedriger Zinsen baute sich in den USA eine Blase auf den Aktienmärkten auf. Der Aktienindex stieg von 1922 bis 1929 um rund 400 Prozent. Über kurzfristige Kredite finanzierte Aktienkäufe heizten die Börsenhausse zusätzlich an. Die Vergabe dieser Kredite erfolgte häufig ohne ausreichende Bonitätsprüfung bzw. auf der Basis finanziell überbewerteter Sicherheiten.
. ZITAT ENDE IRGENDWANN