Was versteht man unter begriff deus ex machina

Wird dieser Apparat heute auch noch gebraucht?

5 Antworten zur Frage

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Was versteht man unter dem Begriff "Deus ex machina"?

Der Deus ex Machina ist wohl eher ein Art Retter in der Not.
In früherer Zeit gab es bei Theateraufführungen, Probleme mit durchgehenden Handlussträngen. Wenn es nicht mehr weiterging, kam von Irgendwo her eine Gottheit und hat versucht Ordnung zu bringen. Da dieser Auftritt oft durch einen an einem Kran hereingeschwen Gott geschah, entstand der Name dieses Stilelements. Man benötigt dazu allerdings keine Maschine, die Ordnende Person kann auch z.B. auf die Bühne reiten oder mit einem Schiff ankommen.
Auch in neuer Zeit gib es so etwas, wie du nachstehenden Ausführungen entnehmen kannst.
Neue Medien und Deus Ex Machina
In dem bereits erwähnten Spiegelartikel lösten die Programmierer die verworrene Situation "Spieler verlässt die vorgegebene Computerwelt" durch einen netten Trick, mit dem sie die Welt überraschend neu erklärten und die Geschichte "hält".
Auf der Suche nach weiteren Verwendungen in heutigen Medienproduktionen bin auf den zweiten Teil der Matrix-Trilogie gestoßen. Wie in den Matrix-Filmen üblich wird mit Bezügen und Anspielungen ausführlich gespielt (verwiesen sei alleine auf die Namensgebung: Die Stadt Zion, Der Auserwählte, Das Schiff Nebukadnezar etcpp.
Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass man auch eine ausführliche Anspielung auf Deus Ex Machina findet. Es handelt sich um eine Szene am Ende des zweiten Teils, das Treffen zwischen Neo und dem Architekten.
Neo gelangt mit Hilfe des Schlüsselmachers in einen geheimen Raum und begegnet dort dem Architekten. Dieser stellt ihn vor eine eigentlich nicht zu treffende Entscheidung - die klassisch verworrene Situation:
Verlässt Neo den Raum durch die linke Tür, stirbt seine Liebe Trinity, aber die Menschheit und Zion werden gerettet. Nimmt er die rechte Tür, rettet er Trinity, Zion wird jedoch vernichtet.
Diese ausweglose Situation löst Neo auf, er rettet Trinity und es scheint zuerst, als ob Zion tatsächlich verloren ist. Aber im weiteren Verlauf zeigt sich, dass er auch in der "realen" Welt neue Möglichkeiten gegenüber den Maschinen hat. Er hat gewissermaßen den gordischen Knoten zerschlagen.
In Matrix bedienen sich die Wachowskybrüder des Deus Ex Machina-Prinzips als Mittel der Spannungssteigerung. Die Handlung kann fortgesetzt werden, der Zuschauer wartet gespannt auf den dritten Teil. Dass dies nur teilweise geklappt hat, konnte man an den unterschiedlichen Reaktionen auf die Fortsetzungsteile sehen.
Man kann die Matrix-Szene sogar noch weiter interpretieren. Neo begegnet mit dem Architekten quasi dem Gott der Maschinen als dem Deus In Machina - ob dies von den Drehbuchschreibern vorgesehen war sei dahingestellt.
Insgesamt ist das Deus Ex Machina Prinzip hier bewusst eingesetzt worden als eines von vielen Motiven, auf die man anspielend zurückgriff.
Sehr gute Erläuterung. Bin bisher nicht dazu gekommen den Begriff nachzuschlagen, obwohl ich häufiger darüber gestolpert bin.
Deus ex Machina, der Gott aus der Maschine. Ursprünglich wurde der Begriff geprägt, um eine bestimmte Szene im griechischen Theater zu bezeichnen: die Lösung eines Konflikts oder Problems, die sich nicht aus der Handlung des Dramas, aus seiner Narration, ergibt, sondern durch den unvermuteten Eingriff einer Gottheit. Ein berühmtes Beispiel gibt es in »Iphigenie in Tauris« von Euripides: Athene erscheint im letzten Augenblick über dem Tempel, um Iphigenie und Orest vor dem Zorn des taurischen Königs Thoas zu retten; sie fällt ein gerechtes Urteil, dem sich alle Protagonisten unterwerfen. Tatsächlich wurde der Deus ex Machina häufig mit einer Theatermaschine, einer Art von Kran, auf die Bühne herabgesenkt. Kräne mit Flaschenzügen waren seit 750 v.Chr. bekannt, und zwar als mit Seilen verspannte Einbaumkräne, die über drei oder fünf Rollen liefen; um 225 v.Chr. soll Archimedes sogar einen Kran mit Vielrollenzug konstruiert haben. Die Kräne wurden verwendet beim Bau, in den Häfen und Steinbrüchen; sie mußten immerhin – etwa bei der Errichtung des Parthenon in Athen – Gewichte von neun Tonnen mehr als zehn Meter hoch stemmen.6 Im Theater kamen dagegen Schwenkkräne zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe konnte die eingreifende Gottheit von außen auf die Bühne gehievt werden.
Es wäre nett, wenn du deine Quellen angeben würdest, damit man dort auch nachschlagen kann.
Es wäre nett, wenn Du nicht immer das letzte Wort haben würdest.
Im übrigen: Warum stellst Du diese Frage nicht auch mija77. Der schreibt von einem "erwähnten Spiegelartikel", der an keiner Stelle zuvor genannt wird. Schönen Tag noch
Deus ex machina"
Gott aus der Maschine, ist ein Begriff/Gerät, welches im griechischen Theater eingesetzt wurde.
Die Maschine war wie so eine Art Kran, um Menschen herein/heraus in oder aus dem Bühnenbild schweben zu lassen. Das wurde gemacht um eine göttliches Eingreifen zu "schildern".
Kräne oder Flaschenzüge werden auch heute am Theater noch eingesetzt.
http://www.ms-stmk.ajs.at/hp/lehrmittel/lexikon/lexicontent.html
hier findest du unter "deus ex machina" ein paar beispiele dür die Götter aus den Maschinen