Was seinerzeit neue musik robert schumann

Werk: Schumanns Werk steht musikgeschichtlich im Zentrum der deutschen Hochromantik. Unmittelbar nach Beethovens und Schuberts Tod setzte sein poetisches, virtuos-fantastisches Klavierwerk ein, das Anregungen Jean Pauls und der literarischen Romantik ins Musikalische transformierte. Beethovens motivische Arbeit benutzte er zu differenziertester Stimmungsgebung und entwickelte Schuberts kühne Harmonik und liedhafte Melodik zu einem vielschichtigen, spezifisch klavieristischen Klangstil weiter. Die Sonatenform erweitert er in einigen Werken fantasiehaft, umging sie aber überwiegend durch die Aneinanderreihung kurzer Charakterstücke zu Zyklen. Überschriften seiner Werke regen zu Assoziationen an, sind aber nicht im Sinne konkreter außermusikalischer Inhalte zu verstehen. In Schumanns Liedern tritt der Klavierpart selbstständig und charakteristisch, dabei ganz vom Dichterwort inspiriert, hervor. Neben vielen anderen finden Goethes und v.a. Heinrich Heines und Joseph von Eichendorffs Gedichte hier eine adäquate Ausdeutung. In Schumanns Kammermusik mit Klavier besticht der Schwung großer Ideen bei stetem Willen zu satztechnisch dichter Ausformung. Seine Streichquartette tendieren zu einer nachklassisch innigen, intimen Lyrik. In der Sinfonik ist die krisenhafte Auseinandersetzung mit dem Vorbild Beethoven am deutlichsten spürbar. Dennoch bilden Schumanns vier Sinfonien prägende Beispiele der Gattung mit jeweils charakteristischen thematischen und formalen Gestaltungen. Auf dem Gebiet der Oper und des Oratoriums hat Schumann eigenständige Werke geschaffen, die zu Unrecht selten aufgeführt werden. Auch seine Chormusik ist reich an Formen und romantischen Ausdrucksschattierungen. weiter: http://www.schott-musik.de/shop/persons/az/robert-schumann/index.html

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Was war seinerzeit das Neue an der Musik von Robert Schumann?

Romantische Dichter und Musiker wollten wieder Wärme in die Welt bringen, die durch die Aufklärung, die kühle Vernunft, vertrieben worden war.
Auf der einen Seite die Sehnsucht der romantischen Künstler nach Heilung und Ganzheit, in der Herz und Kopf, also Gefühl und Verstand, vereint und nicht getrennt sind. Auf der anderen Seite ist da die dunkle Seite der Romantik, in der sich die Künstler als Opfer empfinden und auf eine Art und Weise mit Leidenschaft an der von ihnen so empfundenen Sinnlosigkeit der Welt verzweifeln, was mit Schuld und Wahnsinn einhergeht.
Daher sind die wichtigsten Eigenschaften der romantischen Musik die Betonung des gefühlvollen Ausdrucks, die Auflösung der klassischen Formen, die Erweiterung und schließlich Überschreitung der traditionellen Harmonik sowie die Verbindung der Musik mit außermusikalischen, häufig literarischen Ideen.
Die Musik wurde durchlässig für Stimmungen und szenische Bilder, die aus romantischen
Motiven und Seelenlagen hervorgingen. Die lyrisch nach innen gewendete Poetisierung der Tonsprache erreicht ihre Vollendung in der Musik von Robert Schumann.
Schwerpunkte sind dabei Klaviermusik ua. Papillons Op. 2, 1828–32; Carnaval Op. 9, 1834–35; Fantasiestücke Op. 12, 1832–37; Kinderszenen Op. 15, 1838; Kreisleriana Op. 16, 1838.
Romantisch ist in der Musik von Schumann die Tendenz zur Entgrenzung und Gattungsverschmelzung, die Abkehr von komplexen, vielgliedrigen Architekturen zugunsten des im Augenblick entfalteten „Einfalls“, der sich gegen thematische Verarbeitung sträubt. Dabei werden der Musik neue, musiküberschreitende Gehalte zugeführt, „Unaussprechliches“ kann in der Musik bekundet werden. Schumann und Frédéric Chopin entdeckten in der Klaviermusik den lyrischen Eigenwert des Klangs und der figurativen Virtuosität für die Vermittlung des Poetischen. Musik der Romantik – Wikipedia
Meine Empfehlung für diese Verfilmung aus dem Jahr 1947 in deutsch,
aus dem Leben Clara Schumanns. Literarische Vorlage war das Theaterstück Song of Love von Mario Silva und Bernard Schubert. Finde den kompletten Film im Netz leider nicht mehr.

Clip: "Song of Love" - YouTube
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Robert Schumann kennt man vor allem als Komponisten, er war aber ebenso Literat. 1834 gründete Schumann seine Neue Zeitschrift für Musik und setzte als Rezensent und Musikwissenschaftler neue Maßstäbe, vor allem durch seine scharfsinnige, aber immer poetische Kritik und seinen Einsatz für Neues und Zukunftsträchtiges. So erkannte er sehr früh das Genie von Künstlern wie Chopin, Brahms oder Schubert und berichtete über sie. "Robert Schumann - Kritiker und Prophet" ist eine Koproduktion mit SWR2. Die Schumann-Texte liest der Schauspieler Matthias Brandt. Robert Schumann - Kritiker und Prophet - BR-KLASSIK - Download, MP3, Video | Podcast | BR
Großartig ist übrigens auch der Film "Frühlingssinfonie" von Peter Schamoni mit Nastassja Kinski , Rolf Hoppe und Herbert Grönemeyer in den Hauptrollen. Besser wäre es, wenn Grönemeyer bei der Schauspielerei geblieben wäre. In dem Film hat er aber alle Klavierszenen am Instrument selbst gespielt.
Ich kannte bisher nur diese ältere Verfilmung,
die mir sehr gefallen hat. Hab mir aber gerade mal den Trailer
angesehen, darunter gibts glaub ich den ganzen Film, werd ich mir nachher ansehen.
Trailer "Frühlingssinfonie" - YouTube
Klasse, freue mich über Deinen Tipp! Die Klavierszenen werde ich verschmerzen, wenn mich die schauspielerischen Qualitäten überzeugen
Grüssle und winke
Robert Schumann hat keinen bleibenden Eindruck in der Musikgeschichte hinterlassen. Er komponierte gefällige Werke im Spannungsfeld zwischen Romantik und Sturm und Drang, wurde aber später durch das Musikgenie Richard Wagner weit in den Schatten gestellt.
Robert Schumann ist vor allem als der wahnsinnige Ehemann von Clara Schumann bekannt. Er litt unter Syphilis und Wahnvorstellungen, war manisch-depressiv und hat versucht sich das Leben zu nehmen, weil er fürchtete er könne seiner Familie etwas antun. Er endete im Irrenhaus, wo er im frühen Alter von 46 Jahren starb. Sein musikalisches Werk verblasst neben seiner Lebensgeschichte.
Wenn wir heute noch Schumann goutieren, dann vor allem wegen überragenden Interpreten wie Khatia Buniatishvili, deren Klavierspiel eine wahre Augenweide ist.
Khatia Buniatishvili mag ich auch.wunderschön. mambo
Es sieht so aus, dass er es war, der damit angefangen hat die bis da schöne klassische Musik zu modernisieren. Ausser Wagner hat er dann eigentlich alle Nachfolger damit beeinflusst , und gute Klassik aus der Zeit nach ihm sucht man fast vergeblich.
für die inspiration, bin jetzt schon mehrere stunden mit seiner biografie beschäftigt.