Warum wird sahelzone beschneidung frau durchgeführt
Hallo!
Auf der Karte sieht man, dass vor allem an der Sahelzone und weniger im Norden und im süden Afrikas die Beschneidung der frau üblich ist, aber warum? Sind in dieses regionen vor allem traditionelle Völker angesiedelt? http://afroclub.org/images/geografische-verbreitung-beschneidung-in-afrika.gif
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Warum wird besonders in der Sahelzone die Beschneidung der Frau durchgeführt?
Ich glaube die Eltern wollen nicht das die Kinder schon vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben und "beschneiden" Ihre Töchter und vernähen dabei ihr Scharmlippen die der Ehemann dann beim "1 mal" kaputtschneidet und er sieht dann ja ob sie schon kaputt sind oder nicht.
Ps: sie lassen natürlich noch ein bisschen platz für das Urin was da raus muss.
also mit. ob sie schon kaputt sind. meine ich den Faden mit dem das zusammengenäht wurde.
Schlimmer, der Mann trennt das nicht auf, die Frau wird nie etwas Angenehmes empfinden können, zu Geburt muss es aufgetrennt werden. Es gibt aber auch eine Beschneidung ohne Zunähen. Und es geht generell um die Treue der Frau; denn wenn sie nichts Angenehmes empfindet, weird sie auch nicht fremdgehen.
Weil es dort Tradition ist. So wie es in Arabien Tradition ist, dass die Frauen eine Ganzköperbedeckung tragen. Eigentlich hat das gar nichts mit dem Islam zu tun, aber das wiederrum ist eine andere Sache.
Millionen wohlwollender Menschen sind nach wie vor nicht darüber aufgeklärt und werden zu der Annahme verleitet, daß er nützlich sei. Zum Beispiel glauben ältere Dorffrauen, die Verstümmelung sei zum Guten der jungen Mädchen. Wie die nigerianische Zeitung The Guardian meldete, ist es zufolge der Organisation zum Schutz der Minderheitenrechte nötig, „die Meinung der älteren Frauen zu ändern, die zum Fortbestand des Brauchs beitragen“.
Die Zeitschrift Nursing Times stellte ähnliche Überlegungen an: „Die weibliche Beschneidung läßt sich nur durch Aufklärung bekämpfen.“ Etwas weiter hieß es: „Die Wurzel des Problems bekommt man nur zu packen, wenn man das Bewußtsein für die damit verbundenen Gefahren schärft und wenn sowohl Männer als auch Frauen darüber aufgeklärt werden.“ Warum auch Männer aufklären? Nun, viele Väter bezahlen für den Eingriff, um ihre Töchter mit einem Mann verheiraten zu können, der nur beschnittene Frauen akzeptiert.
Ein anderer Grund, warum die Verstümmelung weiterhin praktiziert wird, hat mit Geld zu tun. Das American Journal of Nursing bemerkt dazu: „Für diejenigen, die an der Ausführung der Beschneidung beteiligt sind, ist sie eine wichtige Einkommensquelle; daher haben diese ein persönliches Interesse daran, den Brauch lebendig zu erhalten.“ Nicht nur ältere Frauen werden für das Beschneiden bezahlt, sondern auch Hebammen und Friseure. In manchen Krankenhäusern führen Krankenschwestern und Ärzte die Beschneidung durch, um die Mädchen vor einigen der Risiken und traumatischen Auswirkungen zu bewahren, die unhygienische Operationen mit sich bringen. Doch ganz gleich, wer es tut, es ist und bleibt Verstümmelung.
Manche Frauen unterziehen sich diesem Eingriff während der Jahre, in denen sie Kinder bekommen, wiederholt. Die Zeitung The New York Times International schrieb, daß „bei zahlreichen Frauen die Beschneidung im Falle einer Geburt rückgängig gemacht beziehungsweise erneut durchgeführt wird, und das unter großen Schmerzen. Die Narben von früheren Beschneidungen werden vor der Geburt geöffnet, und nach der Geburt wird das Narbengewebe wieder zusammengeheftet. Das führt zu schweren Blutungen, zögert die Geburt hinaus und erhöht das Risiko für Gehirnschäden beim Neugeborenen.“
Der Zeitschrift New Scientist zufolge „verbluten viele kleine Mädchen, weil ungeschickte Operateure in die Schlagader der äußeren Geschlechtsteile oder die Schlagader der Klitoris schneiden. Andere sterben an dem postoperativen Schock, denn keiner weiß, wie man sie wiederbeleben kann, und das nächste Krankenhaus ist zu weit weg; oder die Beteiligten zögern, Hilfe zu holen, weil sie sich für ihre Pfuscharbeit schämen.“
Doch der Brauch lebt weiter. Immer wieder erscheinen Berichte über genitale Verstümmelungen in afrikanischen und europäischen Zeitungen. Eine afrikanische Zeitung meldete kürzlich, daß „es sich bei den meisten Opfern der genitalen Verstümmelung um Säuglinge und kleine Mädchen handelt. Eltern lassen ihre Töchter zwar in dem Glauben beschneiden, der Eingriff sei notwendig und richtig, doch die Operation und ihre Nachwirkungen gleichen Folterqualen.“ Gemäß der in London erscheinenden Zeitung The Independent ergab eine kurz zuvor durchgeführte Studie, daß „dieser Brauch im Vereinigten Königreich weiter verbreitet ist, als früher angenommen wurde“. In England gibt es mehr als 10 000 Mädchen, „von denen die meisten acht Jahre oder jünger sind, die der weiblichen Beschneidung zum Opfer fallen könnten“.
Ein Brauch, der auf Lügen aufgebaut ist
Einige glauben der Lüge, die weiblichen Geschlechtsorgane seien unrein und müßten durch Wegschneiden gereinigt werden. Sie sind der Meinung, nur Männer dürften Freude am Geschlechtsverkehr finden. Ferner glaubt man, die genitale Verstümmelung fördere die Fruchtbarkeit, wirke sexueller Unmoral entgegen und erhöhe die Chancen eines Mädchens, einen Mann zu finden. In der Zeitschrift Time heißt es: „Ironischerweise ziehen sich viele Ehemänner von ihrer Frau zurück, weil diese aufgrund der Verstümmelung frigide oder unfruchtbar geworden ist.“
Die Teilnehmer einer kürzlich vom Inter-African Committee abgehaltenen Konferenz in Lagos , die nicht der Ansicht sind, daß die weibliche Beschneidung Frauen von Promiskuität abhält, meinten, es sei wesentlich nützlicher, Kinder in jungen Jahren in sittlichem Verhalten zu unterweisen. Verkehrtem Tun könne durch Erziehung, nicht durch Verstümmelung vorgebeugt werden. Folgendes mag dies veranschaulichen: Sollte man einem Säugling die Arme abhacken, um zu verhindern, daß er später ein Dieb wird? Oder sollte man ihm die Zunge herausschneiden, damit er niemals schlechte Dinge sagen kann?
Ein nigerianisches Ehepaar weigerte sich, seine Tochter beschneiden zu lassen. Das machte die Mutter des Mannes wütend, die meinte, das Kind würde deswegen später ein promiskuitives Leben führen. Doch da dem Mädchen gute moralische Grundsätze beigebracht wurden, blieb es keusch. Im Gegensatz dazu führten einige andere Kinder, die jene Familie kannte und deren Eltern sich nicht die Zeit genommen hatten, ihnen gute Moralvorstellungen zu vermitteln, schließlich ein wirklich unsittliches Leben, obwohl sie beschnitten waren. Jetzt erkannte die Großmutter, daß nicht zählt, ob ein Kind beschnitten wird oder nicht, sondern ob ihm Gottes Sittengesetze eingeschärft werden.
Wenn wir unsere Töchter lieben, werden wir über die üblen Auswirkungen nachdenken, die die genitale Verstümmelung auf ihr Leben hat, und wir werden diesen Brauch in keiner Weise fördern oder dazu ermutigen. Das erfordert Mut, denn an einigen Orten haben die Menschen furchtbare Angst vor dem Druck, den ihre Umgebung auf sie ausübt, damit sie dieser Tradition folgen.
Die Verbindung zur Religion
Die Geschichte der genitalen Verstümmelung ist aufschlußreich. Der Brauch existiert schon seit Jahrhunderten, was sogar an Mumien, die aus der Zeit des alten Ägypten stammen, zu erkennen ist. Die Zeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery bemerkt: „Die weibliche Beschneidung wurde schon im alten Ägypten praktiziert und steht mit dem pharaonischen Glauben an die Doppelgeschlechtlichkeit der Götter in Verbindung.“ Noch heute wird die schwerste Form dieser Verstümmelung pharaonische Beschneidung genannt.
In einigen Gegenden stehen alte religiöse Zeremonien mit der genitalen Verstümmelung in Zusammenhang. Ein afrikanischer Experte erklärte einmal, daß eine bestimmte Zeremonie als Kontaktaufnahme mit einem Gott der Ahnen angesehen wird, den man anfleht, damit er den Mädchen bei der Operation beisteht und ihnen gleichzeitig die Weisheit ihrer Ahnen gibt. "
(Quelle: "Erwachet!" 8.4.1993)
Ist etwas viel Text, ich finde es allerdings aufschlussreich.
Lieber Dr. humppar--- tu doch mal 'ne Quelle dazu!.
Ist doch, ganz unten nach der Ergänzung.
Das ist eine Tradition. Der Hintergrund dafür ist, dass das weibliche Lustempfinden von den Schamlippen abhängig ist. Wenn sie keine mehr haben, wäre also die Chance geringer, dass sie fremdgehen. Inzwischen ist es dort auch zu einer Art Schönheitsideal geworden. Die Männer dort wollen keine unbeschnittenen Frauen - das ist unrein.