Warum viele menschen nicht differenzieren

Ich muss mich jetzt mal als sehr USA-affin outen. Ich liebe die Multikulturalität, die Vielfalt, die Landschaften, die Freundlichkeit der Menschen. Kurzum ich liebe Land und. Doch sobald ich sowas ausspreche, werde ich von allen Seiten angegriffen. Sehr gerne werde ich als dumme Bush-Unterstützerin hingestellt, die nicht selbst nachdenken kann etc. Die Sache ist, dass ich Bush wahrscheinlich genau so sehr hasse wie diejenigen, die mir diese Dinge an den Kopf werfen. Aber muss ich denn ein Land hassen, nur weil der aktuelle Präsident bekloppt ist? Sind nicht in der Lage zu differenzieren zwischen der Regierung eines Landes und den Menschen? Jetzt werden wieder einige sagen, dass die Amerikaner Bush ja gewählt haben. Aber was ist mit denen, die Al Gore oder Kerry gewählt haben? Was ist mit denen, die nicht wählen konnten oder durften oder die einfach nicht zur Wahl gegangen sind? Muss man wirklich so auf einem ganzen Land rumkloppen? Dazu kommen ständig Sprüche wie "die Amis sind doch eh alle dumm und oberflächlich.", "die Amis sind fett und faul", "die Amis haben von nichts ne Ahnung" etc. Aber das Rezitieren solcher Vorurteile ist nicht dumm und oberflächlich? Meine besten Freunde sind Amerikaner und viele der schlausten und offensten Menschen, die ich kenne, sind Amerikaner. Mich treffen solche Kommentare und ich würde mir wünschen, dass jeder sich einfach mal sein eigenes Bild macht, bevor er mit Vorurteilen um sich wirft. Oder sind Menschen dazu nicht in der Lage? Vielleicht noch eine Schlussbemerkung. Natürlich sind die USA nicht perfekt und natürlich gibt es in dem Land sehr viele Probleme. Mir missfällt auch einiges in den USA, vom Sozialsystem bis hin zu der Kluft zwischen arm und reich etc. Aber welches Land ist perfekt?

2 Antworten zur Frage

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Warum können so viele Menschen nicht differenzieren?

Ich sehe das ganz genau so wie du! Ich habe 13 Monate dort studiert, und obwohl das schon verdammt lange her ist, habe ich noch eine Reihe sehr lieber Kontakte dorthin.
Klar sind die USA nicht perfekt! Aber auch nicht schlechter als andere Länder.
Ich denke, das Problem liegt darin, dass viele mit dem deutschen Blick dorthin fahren und diesen Blick auch nicht in die andere Richtung wenden. Ich hatte einen deutschen Studienkollegen dort, der bei einem Gespräch über einen heißen Sommer und drohende Ernteausfälle ernsthaft sagte: ist doch gut für uns, dann können die Amis nicht so viel exportieren! Solche Aussagen kann ich nicht verstehen, schon gar nicht von jemandem, der gerade dort zu Gast ist und extrem freundlich aufgenommen wurde!
Aber auch die amerikanischen Eigenheiten machen Sinn, wenn man sich ansieht, wie sie zustande kommen. D.h. nicht, dass man sie gut finden muss! Aber vielleicht fängt man dann mal an, die Eigenheiten des eigenen Landes etwas kritischer zu sehen!
Zu dem häufigen Argument, Amis seien oberflächlich, kann ich nur sagen: klar, sie haben schnell ein "how are you" auf den Lippen und sind nicht wirklich an der Antwot interessiert. Aber das sind , die in Deutschland gar nicht erst mit anderen reden würden! Ich habe dort feste Freundschaften geknüpft und habe mich sehr wohl gefühlt. Und darüber hinaus kannte ich am Ende des Studienjahres etwa 300 Mitstudenten zumindestens mit Vornamen! Das ist mir an einer deutschen Uni nicht gelungen! Dass diese Bekanntschaften gar nicht in die Tiefe gehen können, versteht sich von selbst, aber die Bereitsschaft zum Gespräch war dort deutlich größer als hier
Oh, ich werde verstanden Welch tolles Gefühl. Im Ernst: finde ich gut, dass das andere auch so sehen wie ich. Ich stimme dir in allen Punkten zu, auch wenn ich von mir nicht behaupten kann, 300 Mitstudenten mit Namen gekannt zu haben. Das ist ne Menge
du hast sowas von recht. , dass du das alles geschrieben hast.


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