Warum sieht man doppelt sturzbetrunken ist

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Warum sieht man doppelt wenn man sturzbetrunken ist?

Antwort von Dr. Wolfgang Sommer, Psychopharmakologe am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim:
Wenn wir Alkohol trinken, dann reagiert darauf unser gesamtes Nervensystem, besonders das Gehirn. Im Gegensatz zu den meisten anderen Drogen gibt es für Alkohol keinen spezifischen Signalempfänger, der für die Rauschwirkung verantwortlich ist. Alkohol lagert sich an viele verschiedene Eiweiße an und verändert so minimal ihre räumliche Struktur. Manche Prozesse im Gehirn laufen dann einfacher ab, andere schwerer. Man kann sich die molekulare Maschinerie in den Nervenzellen wie ein Uhrwerk vorstellt, mit Zahnrädern und Federn, die sehr genau abgestimmt ineinandergreifen, damit das Gehirn seine Leistungen erbringen kann. Alkohol wirkt wie ein Schmiermittel, das bestimmte mechanische Prozesse einfacher ablaufen lässt, etwa die Öffnung von Membrankanälen. Dadurch gerät das präzise abgestimmte molekulare Uhrwerk durcheinander, das Gehirn funktioniert nicht mehr richtig unter Alkoholeinfluss.
Damit wir denken können, müssen die Nervenzellen miteinander kommunizieren. Das machen sie an den Kontaktstellen zwischen ihnen mit Botenstoffen. Es gibt viele verschiedene Botenstoffe, etwa Gamma-Aminobuttersäure , Glutamat, Dopamin und Serotonin. Und all diese Botenstoffsysteme im Gehirn werden durch Alkoholeinfluss verändert. Bei Genuss von wenig Alkohol, etwa einem Glas Sekt, werden in erster Linie Dopamin und Opiate im Gehirn freigesetzt. Die Wirkung: Wir sind euphorisch und gut gelaunt.
Wenn dem ersten Glas Sekt viele weitere folgen, dann kommt eine andere wichtige Alkoholfolge zum Tragen: Das GABA-System wird verstärkt. GABA ist im Gehirn dafür zuständig, die Aktivität der Neurone herunterzuregeln, es ist ein sogenannter hemmender Botenstoff. Das erklärt die einschläfernde Wirkung von Alkohol.
Und warum sehen wir nun doppelt im Alkoholrausch? All die genannten Effekte zeigen ihre Wirkung im gesamten Gehirn, schließlich sind alle Botenstoffsysteme beeinträchtigt. Allerdings wissen wir, dass bestimmte Teile des Hirns besonders empfindlich auf Alkohol reagieren. Dazu gehört auch das Kleinhirn, das unter anderem eine spezielle Gruppe von Neuronen mit sehr hoher Alkoholsensibilität enthält. Eine wesentliche Funktion dieses Areals: Es ist verantwortlich für die Feinjustierung unserer Bewegungen. Was passiert, wenn es gestört ist, sieht man etwa deutlich an den ungelenken Bewegungen eines Betrunkenen.
hier weiter.
Warum sehen wir unter Alkoholeinfluss doppelt?
Das Sehzentrum im Gehirn ist nicht mehr in der Lage, die Einzelbilder der beiden Augen zu einem Gesamtbild 'zusammenzurechnen'. Deswegen auch Tunnelblick und fehlender räumlicher Eindruck, was zu Orientierungsstörungen führt.
weil die Sehmuskeln nicht mehr mitmachen
Warum sieht man doppelt, wenn man betrunken ist?
Die Augen werden durch Muskeln gesteuert
Die Ursache für das "Doppelt-Sehen" liegt in einer verminderten Muskel-Kontrolle. Betrunkenen Menschen torkeln, weil das Gehirn die Muskeln nicht mehr richtig kontrollieren kann.
Sehen hat auch viel mit "Muskelkontrolle" zu tun. Denn die Linse im Auge wird von Muskeln gesteuert. Das geschieht natürlich unbewusst und automatisch.
Unter Alkoholeinfluss arbeitet das Gehirn nicht mehr so, wie es soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine Brille oder Kontaktlinsen trägt.
Warum sieht man doppelt, wenn man betrunken ist?
1,0 bis 2,0 Promille: Rauschstadium
weitere Verschlechterung der Sehfähigkeit, des räumlichen Sehens
gesteigerte Enthemmung und Verlust der Kritikfähigkeit
Reaktionsfähigkeit erheblich gestört
Gleichgewichtsstörungen
Verwirrtheit, Sprechstörungen
Orientierungsstörungen
2,0 bis 3,0 Promille: Betäubungsstadium
starke Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen
Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen
kaum noch Reaktionsvermögen, Muskelerschlaffung
Verwirrtheit
Erbrechen
Drugcom: Häufig gestellte Fragen: Was passiert bei wie viel Promille?
Alkohol wirkt bei der akuten Intoxikation vor allem auf das Kleinhirn und den Hirnstamm, wichtig für die Gleichgewichtskontrolle, das Sprechen und die Wachheit", erklärt Professor Cornelius Weiller, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg. "Störungen des Kleinhirns können zu Unsicherheit, Lallen und durchaus auch zu Doppelbildern führen", so Weiller weiter.
Wie entstehen Doppelbilder?
Sehen ist ein hochkomplexer Vorgang. Die Bilder, die vom rechten und linken Auge aufgenommen werden, überlappen sich. Doch sie sind geringfügig verschieden, weil sie aus zwei leicht unterschiedlichen Winkeln aufgenommen werden. Das Gehirn fügt die beiden Bilder blitzschnell zu einem dreidimensionalen Bild zusammen. Voraussetzung dafür ist ein paralleler Blick, also nichtschielende Augen und die synchrone Bewegung beider Augen.
Erfolgt die Überlappung beider Bilder nicht korrekt, weil die Augen nicht in der korrekten Sehachse stehen oder sich nicht parallel zueinander bewegen, dann erzeugt das Gehirn aus dem Sinneseindruck jedes Auges ein einzelnes Bild, anstatt beide zu einem zu kombinieren. Die Folge: Man sieht doppelt.
Frage & Antwort, Nr. 276: Warum macht Alkohol Doppelbilder? - n-tv.de
Du suchst doch nicht grad nach ner Ausrede für nachher, oder?
Sehen wir Brillenträger dann eigentlich 4fach.?*bg
Pünktlich um 16 uhr 30 bin ich da und werde mir ein Glühwein genehmigen oder auch zwei. HA
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