Warum sagt man z b irrsinn größenwahn lesen

Warum sagt man nicht Irrwahn und Größensinn? Sind Begriffe wie Sinn und Wahn streng an zusammengesetzte Begriffe gekoppelt? Wenn ja nach welcher Regel oder willkürlich entstanden? Genau so könnte man statt Eifersucht und Kaufzwang dann fragen, weshalb man nicht Eiferzwang und Kaufsucht sagt, "Kaufsucht" gibt es sogar begrifflich ebenfalls. Sind die Worte Sinn, Wahn, Sucht und Zwang nicht wie beliebig erscheinend mit den zusammengesetzten Begriffe verbunden? Kannes überhaupt eine Regel geben, wann etwas ein Sinn ist, wie z. B. Leichtsinn? Wann etwas ein Wahn ist, wie z. B. Größenwahn, wann etwas ein Zwang ist, wie z. B. Waschzwang usw. Könnte es nicht auch Waschwahn oder Waschsinn lauten? Sinnlos? Wie entstehen solche Worte, die wir wie selbstverständlichnehmen, wenn man sie aber "unter die Lupe" nimmt, stellen sie sich eher merkwürdig dar. Machtrausch? Warum nicht Machtwahn? Kaufrausch gibt es wieder, aber man grenzt ihn werblich positiv besetzt zum Kaufzwang ab, und was ist mit Kaufsucht? Manchmal geht jede Verbindung, manchmal geht nur eine. Eifersucht geht, aber Eiferwahn oder Eiferrausch oder Eiferzwang - das gibts alles gar nicht. Ist unsere Wortbildung völlig diffus und unlogisch, steckt ein "Sinn" dahinter oder gehorchen wir nur einem Rechtschreib-Zwang? Wäre es kreativer, selbst Worte zu bilden, die besser passen könnten?

7 Antworten zur Frage

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Warum sagt man z. B. Irrsinn und Größenwahn? Weiter lesen bitte.

Um das besser verständlich zu machen,muß man diese Begriffe detaillierter betrachten,ich versuche es mal kurz mit eigenen Worten:ein Wahn sind komplexe Gedanken zu einer Idee,wo selbst realistische Widersprüche "passend gemacht" werden,damit das Wahngebäude nicht zusammenstürzt.Der Zwang ist eine Handlung,die unbedingt,wenn auch als unlogisch oder unrealistisch erkannt,getan werden muß.Und mit einer Sucht wird das Wohfühl-/Belohnungszentrum im Gehirn bedient.Kaufzwang und Kaufsucht differenzieren sich folglich voneinander.Ebenso die Eifersuchtund der Eifersuchtswahn,der in große psychische Qualen für das Opfer ausarten kann.Und Waschsucht,Waschwahn machen somit auch keinen Sinn mehr beim zu häufigen Händewaschen.
super antwort, könnte glatt von mir sein
Manchmal wenn ich Rede fallen mir auch so sachen auf wie: Entschuldigung - keiner denkt rüber nach wenn man das sagt aber eigentlich wurde es damals vor gericht gesagt wenn man unschuldig war. wenn das urteil entschuldigt war war man freigesprochen. das mit dem wahn muss auch so seine hintergründe haben aber welchen genau weiß ich leider nicht.
Ahh, ein Mutiger, der sich an meine Frage rangewagt hat. Respekt
Alle Wörter, die ein "Überbegriff" sind unterschiedlich zusammensetzbar.
Sie haben alleinstehend eine Bedeutung,
bekommen eine spezifische Bedeutung in der Zusammensetzung.
Die Logik der Zusammensetzung von Wörtern in der deutschen Sprache ist leider überhaupt nicht gegeben, diesbezüglich ist Latein überragend, aber auch nicht perfekt. Einige Beispiele:
Wir haben Wörter wie
weitläufig - logisch wäre ein Gegenteil wie "nah- oder kurzläufig"
engstirnig - logisch wäre ein Gegenteil wie "breit- oder weitstirnig"
hoffnungsfroh - logisch wäre ein Gegenteil wie "hoffnungstraurig"
übersteigert - logisch wäre ein Gegenteil wie "untersteigert"
Dsa sind etwaige Ansätze zu einer sprachlichen Logik, da gäbe es 1000 Möglichkeiten, irgendwelche Für- und Wider-Beispiele aufzuzählen. Aber
die Sprache ist unklar, was die wirklich sinnvolle Zusammensetzung von Worten angeht. Kein Mediziner wird sich schwertun, zum Beispiel zu beschreiben, was eine Sucht ist, was Suchtverhalten bedeutet, doch beim Wort Eifersucht wird er sagen, es sei keine "Sucht" im medizinischen Sinne. Niemand kann die Sucht des Eifers wirklich begründen und erklären, also ist es nur ein Wort, welches "Sucht" enthält.
So geht das weiter, denn "Übermut" tut selten gut, aber "Untermut" oder so etwas gibt es nicht, da sagen wir schlicht "Mutlosigkeit" dazu. Die Sprache hat also keine definierte Genauigkeit oder Gründlichkeit, sie enthält vielmehr Worte, die wie der Übersetzungsversuch kreativer Menschen für Gegenstände, Lebewesen, Maschinen, Tatsachen und Täuschungen, Sacheverhalte, Gefühle und Stimmungen, anmuten - als hätten kreative Sprachschöpfer sich auf diese Begriffe besonnen, während es andere durchaus vorstellbare Worte nicht gibt, wie zum Beispiel:
Liebessucht, Eigenwahn, Selbstfertigkeit, Untermut, Fantasiesache, Tatverhalte, Angstmut, Furchtsorge, Überdrückung, Tierlichkeit, Abendleere, Tagesenge, Stundenkürze, Sonnendunkel, Geizsamkeit, Reichmut, Armtum, Meinungsdichte, Kernmacht, Hellziffer, Überstand, Leerheit, Kleinenwahn, Eckfahrt, Friedensaxt, Wasserluft, Nebelmasse, Flußbusen, Nahblick, Unverantwortung, Instand, Plushaben, Flüssigsinn, Eigenlust, Fremdverständnis usw. und so fort.
Einige der genannten Worte mögen nahezu sinnlos sein, wenn man sie genauer untersicht, andere machten durchaus Sinn. Einige davon mag es mit etwas Fantasie praktisch schon "verstehbar" geben. Allein sie stehen nicht im Duden, es gibt sie nicht - sie zeigen alle, dass keine Logik wie z. B. in der Methematik innerhalb der Sprache existiert. Österliche
Interessant und sehr ausführlich,! Benni
Ich Dir auch, bin dann wahrscheinlich zwei Tage weg. LG


allgemein
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kennt jemand typische wörter aus siebzigern und achtzigern, die man heutzutage kaum mehr …

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Was oder wieviel ist ein "Deut"? Woher stammt der Begriff?

- Deut – Wikipedia 1,5Pfennig Keinen Deut besser.ist jemand oder etwas, das ziemlich wertlos, genauso schlecht wie -Man sagt z. B.: Du bist keinen Deut besser als er. Oder: Da kommt -