Vorgehen dc unbekannten stoffes

Hallo! (: Mich würde sehr interessieren wie man dabei vorgeht, wenn man einen unbekannten Arzneistoff per DC identifizieren will? Wie bekomme ich das richtige Fließmittel? Woher weiß ich die Detektion? für alle hilfreichen Antworten

1 Antworten zur Frage

Bewertung: 2 von 10 mit 1624 Stimmen

Videos zum Thema
YouTube Videos

Vorgehen bei einer DC eines unbekannten Stoffes

Wie bereits von pdann mitgeteilt, ist über ein chromatographisches Verfahren alleine ein Stoff nicht identifizierbar, sofern keine Standards zur Verfügung stehen. Sofern Vergleichssubstanzen zur Hand sind, kann man über die Rf-Werte eine Identifizierung vornehmen. Um eine minimale Sicherheit gewährleisten zu können, müssen aber mindestens 2 Chromatographien auf unterschiedlichen Plattentypen und/oder unterschiedlichen Laufmittelsystemen herangezogen werden. Ggf. kann eine mehrdimensionale DC durchgeführt werden.
Zur Vorgehensweise: Die Lösungen mit der Unbekannten und den Vergleichssubstanzen werden in gleicher Höhe und möglichst kleinen Punkten auf eine DC-Folie aufgetragen. Üblicherweise verwendet man zunächst einmal Kieselgel-Folien. Dann fängt man mit einem unpolaren Lösungsmittel, z.B. Hexan an. Wenn die LM-Front ca. 10 cm hoch gelaufen ist, wird die Folie entnommen und geschaut, wie weit die Substanzen - falls überhaupt - gelaufen sind. Falls sie nicht gelaufen sind, wird die Polarität des LM durch Zugabe eines polareren LM erhöht. Das macht man in etwa in Zugaben von ca. 10 % des polaren LM und so lange, bis der Fleck der unkekannten Substanz etwa 50 % - 90 % der Höhe der Laufmittelfront erreicht hat und vergleicht mit den Laufhöhen der Standards.
Bei der Verwendung von Reversed-Phase-Folien geht man gleichermaßen vor, nur beginnt man mit polarem Wasser und wird sukzessive unpolarer durch Zugabe von Methanol oder Acetonitril.
Im einfachsten Falle erfolgt die Detektion durch Fluoreszenslöschung. Unter einer UV-Lampe ist dann auf entsprechend präparierten Platten ein dunkler Fleck zu sehen. Fluoreszierende Analyten, wie beispielsweise Aflatoxine haben eine Eigenfluoreszenz. Andere Substanzen mit primärer oder sekundärer Aminofunktion oder Proteine kann man mit Ninhydrin sichtbar machen. Es kommt halt auf die chemische Struktur des Analyten an. Wenn alles versagt, kann mann es noch mit konz. Schwefelsäure versuchen. Die macht auf der Platte so ziemlich alles zu schwarzem Kohlenstoff durch ihren brutalen Wasserentzug.
Sicher identifizieren kannst du damit keinen Stoff.
Falls du vermuten kannst was es ist und diesen Stoff als Probe da hast, kannst du die Probe nebendran laufen lassen und falls beide gleich hoch laufen, könnte es der gleiche Stoff sein.
Jedoch sind chromatographische Methoden generell eher unselektiv. Ohne zusätzliche Informationen wie Massenspektrometrie und NMR-Spektroskopie ist das kein Nachweis.