Verdrängung aufarbeitung

Glaubt Ihr Verdrängung, wenn ein Mensch gut damit leben kann, ist eine Alternative? Oder seit Ihr der Meinung jedes unangenehme Erlebnis muss aufgearbeitet werden?

10 Antworten zur Frage

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Verdrängung oder Aufarbeitung?

Ich denke, daß uner Gehirn und unsere Psyche den Verdrängungsmechanismus genau deswegen hat, weil manche Ereignisse zu schmerzhaft sind, um sie zu ertragen zu können. Es ist daher - finde ich - sehr sinnvoll, was der Körper macht. Rein körperlich gesehen, macht unser Körper das gleiche, wenn Schmerzen so schlimm werden, daß man in Ohnmacht fällt. Super Mechanismus, ohne den wir aufgeschmissen wären.
aber ich denke, dass einem verdrängte erlebnisse irgendwann und irgendwie wieder einholen. traumatische erlebnisse/seelische schmerzen bleiben ein leben lang gespeichert.
Das kommt auf den einzelnen Menschen selbst an. Manche können ein solches Erlebnis "wegstecken" und einfach vergessen, andere kommen ohne Hilfe nicht darüber weg.
Es kommt aber auch darauf an, welches unangenehme Erlebnis man hatte. Auch da gibt es erhebliche Unterschiede.
Wenn man ein unangenehmes Erlebnis aufarbeitet, kommt man sicher besser damit zurecht. Ich spreche "leider" aus Erfahrung.
Guten Abend
Ich stimme klabauterlich zu und widerspreche ihm trotzdem.
Für den Anfang ist die Verdrägung eine Schutzfunfktion wie die Ohnmacht.
Doch irgendwann kommt es wieder durch ,wenn es dann nicht Aufgearbeitet ist bricht es erneut aus ,wird zu Problemen führen Verhaltensweisen beeinflußen und die Vorurteilsfreiheit nehmen.
Schönes Beispiel die Partnerschaft ,zügig wird verdrängt ,eine Neue begonnen nach altem Muster ,die Resultate sind ähnlich.Besser wäre es zu verdrängen durch andere Dinge ,es aufzuarbeiten und dann neues zu beginnen.
Verdrängen ist kurzfristig der richtige weg ,langfristig ist aufarbeiten der Bessere.Doch die Menschen sind bequem ,Aufarbeiten ist unbequem und kostet Zeit.
Würden Einige Aufarbeiten ,denke sie hätten weniger Probleme und könnten freier Leben.
Schönen Abend
-:)))dundee
Alles hat seine Zeit und alles braucht seine Zeit.
Nach der Zeit der Verdrängung kommt die Zeit für Aufarbeitung.
Auf keinen Fall gewaltsam zu Aufarbeitung zwingen.
Lieber eine gute Begleitung dafür suchen.
Und behutsam vorgehen.
Das hat mir geholfen.
Verdrängung ist ein Schutzmechanismus der Psyche gegenüber unangenehmen oder schmerzhaften Erlebnissen.
Leider bleibt dieser Verdrängungsprozeß nicht ohne Folgen, wie Freud, Reich u.a. gezeigt haben. Es können sich allerlei Probleme entwickeln , die teilweise pathologische Züge annehmen
Es ist also sehr nützlich und hilfreich, die Erlebnisse der frühen Kindheit und anderer Entwicklungsphasen bewußt zu machen und aufzuarbeiten. Freud setzte hierbei auf die klassische Psychoanalyse durch Reden und Interaktion mit dem Therapeuten. Als sehr viel wirkungsvoller haben sich jedoch Methoden des Ausagierens und des Psychodramas erwiesen, wie sie von Reichs Nachfolgern vielfältig praktiziert werden. Hierzu zählen u.a. die Urschreitherapie nach Janov und die Aktionsanalyse nach Otto Mühl. Es gibt aber noch sehr viel mehr Therapieformen. Auch künstlerische Betätigung zählt dazu
Die Aufarbeitung des Verdrängungsprozesses ist aber kein Muss, sondern ein Privileg, das dann vielleicht zu einem selbstbewußteren Leben führen kann.
Die Aufarbeitung des Verdrängungsprozesses ist aber kein Muss, sondern ein Privileg, das dann vielleicht zu einem selbstbewußteren Leben führen kann.
Guten Morgen - Eben, es kann durchaus ein Privileg sein - Was wenn dafür gar keine Zeit ist - Ich denke bei dieser Frage an gravierende Einschnitte - zum Beispiel diese masenhaften Vergewaltigungserlebnisse die Frauen während eines Krieges zuteil werden - Die müssen ja weiter machen mit Ihrem Leben und zusehen, dass alles läuft.
Oder Kinder, die im Bombenhagel aufwachsen usw. Man kann doch nicht ein ganzes Volk in die "Urschreitherapie" schicken - wie kommt ein ganzes Volk damit klar? - Bleibt da letztlich nicht nur Verdrängung?
Gute Frage.
Auch wenn ich nicht dabeigewesen bin: Die Zeit heilt viele Wunden.
Ich finde es kommt immer auf den menschen selber an,man sollte es akzeptieren wenn jemand nicht drüber reden will aber auch signalisieren:ich bin da,wenn du hilfe brauchst!es gibt leider viele menschen,die alles in sich "reinfressen" aber nach aussen hin so tun,als ginge es ihnen gut!Da kann es dann sein,daß der "hilferuf" erst erkannt wird,wenn es leider zu spät ist! bayern
Generell würde ich sagen "Aufarbeitung". Das gilt eig. immer. Ich habe mich gestern mit dem größten Problem, was ich seit 3-4Jahren hatte, beschäftigt. Ich habe die ganze Nacht kaum schlafen können und darüber nachgedacht. Am nächsten Morgen habe ich es meiner besten Freundin erzählt und dabei zum 1. Mal seit 3 Jahren so richtig geweint. Danach habe ich noch viel darüber nachgedacht. Habe in mir gekämpft, was ich mit Problem anfangen, ob ich es nutzen oder weggeben, was ich tun soll. Dann habe ich VERSTECKT - d.h. ich sprach z.T. in Rätseln - es dem Mädchen erzählt um das es geht. Bin wieder in Tränen ausgebrochen, gott sei Dank hat sie es nicht mitgekommen, weil ichs ihr nur übers Internet geschrieben habe und sie nicht direkt vor mir stand. Dann habe ich es noch mit einer anderen Freundin von mir besprochen. Sie hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Das Gefühl, der extreme Schmerz den mir das Problem bereitet hat, arbeitet untergründig noch in mir. Weil mir etwas klar geworden war mit heftiger Brutalität, was mir vorher nicht klar war. Inzwischen geht es aber wieder. Ich kann wieder lächeln, auch wenn ich weiß, dass ich erstmal Abstand von dem Mädchen brauche, um das es geht. Ein paar Tage mindestens. Aber nachdem ich es so verarbeitet habe, 2x geheult, 2-3x erzählt, ewig darüber nachgedacht - WÜNSCHE ICH JETZT NUR NOCH ES ZU VERDRÄNGEN. Es ist einfach das Beste, ich kann nicht ständig daran denken, das würde mich wahnsinnig machen.
Was ich damit sagen will? Man muss Sachen schon verarbeiten, darf sich da aber nicht unendlich rein steigern. Ich brauchte da diese gute Freundin, die mich wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Und mir ist klar, dass ich es jetzt verdrängen muss, das ist die einzige Möglichkeit. Aber erstmal sollte man doch versuchen, es zu verarbeiten, wenn du verstehst was ich meine.
Ehrlich, ich hoffe bloß, der Leser versteht was ich meine. Ich fürchte, ich habe mich wieder sonderbar ausgedrückt.
verdrängung ist noch nichtmal ein bewuster Prozess sondern ein psychischer Abwehrschild des Körpers