Tucholsky

Das Gedicht "Danach" von Kurt Tucholsky ist ja im Original in Berliner Dialekt geschrieben. Nun soll es in "normales" Deutsch umgeschrieben werden, also ohne jegliche Umgangssprache. Ich weiß, jetzt wird jemand kommen und sagen "Wir machen hier nicht deine Hausaufgaben!". Allerdings habe ich auch nicht vor, dass jemand diese für mich erledigt. Habe ich hier auch noch nie versucht, dass das jemand für mich tut. Nur habe ich das Problem, dass ich bestimmte Wörter nicht kenne und sie auch durch googlen nicht finde. Also würde ich euch bitten, mir zu helfen. Vielleicht sind ja unter euch ein paar Berliner, denen das ganz einfach fällt - vielleicht haben manche auch Spaß daran zu knobeln wie es heißt - oder vielleicht wollen manche von Euch mir einfach nur helfen Einzelne "übersetzte" Zeilen helfen zum Großteil auch schon, deswegen habe ich auch vor jede Zeile eine Zahl geschrieben, also bitte einfach mit angeben! für eure Mühe! 1 Es wird nach einem happy end 2 im Film jewöhnlich abjeblendt. 3 Man sieht bloß noch in ihre Lippen 4 den Helden seinen Schnurrbart stippen- 5 da hat sie nun den Schentelmen. 6 Na,und denn-? 7 Denn jehn die beeden brav ins Bett 8 Naja.diß is ja auch janz nett. 9 A manchmal möchte man doch jern wissen: 10 Wat tun se, wenn se sich nich kissen? 11 Die könn ja doch nich immer penn.! 12 Na, und denn-? 13 Denn säuselt im Kamin der Wind. 14 Denn kricht det junge Paar 'n Kind. 15 Denn kocht se Milch. Die Milch looft üba. 16 Denn macht er Krach.Denn weent sie drüba. 17 Denn wolln sich beede jänzlich trenn. 18 Na, und denn-? 19 Denn is det Kind nich uffn Damm. 20 Denn bleihm die beeden doch zesamm. 21 Denn quäln se sich noch manche Jahre. 22 Er will noch wat mit blonde Haare: 23 vorn doof und hinten minorenn. 24 Na, und denn-? 25 Denn sind se alt. 26 Der Sohn haut ab. 27 Der Olle macht nu ooch bald schlapp. 28 Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit- 29 Ach, Menschenskind,wie liecht det weit! 30 Wie der noch scharf uff Muttern war, 31 det is schon beinah nich mehr wahr! 32 Der olle Mann denkt so zurück: 33 wat hat er nu von seinen Jlück? 34 Die Ehe war zum jrößten Teile 35 vabrühte Milch und Langeweile. 36 Und darum wird beim happy end 37 im Film jewöhnlich abjeblendt.

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Danach" von Tucholsky

Gerade Tucholsky kenn ich witziger. Weißt du, was das größte Experiment mit Tucholsky war? Ohne Scheiß.
Ich war vier. Eher jünger. Keinesfalls älter. Sonntag Mittag. Franz_Josef Degenhardt würde wohl sagen, wir hatten nach dem Essen alle brav Bäuerchen gemacht.
Und da macht Daddy, der Gewohnheits_Puffbumser, der selbst auch schon so manche * um genietet hatte - nur das ahnte ich eher dunkel, dieses Unheil - der machte dann immer Einen auf ev. Pastor. Er holte ein so eigenartig elastisch biegsames Taschenbuch aus dem Eckschränkchen - nein; eben nicht die Bibel. Er sprach die geflügelten Worte
"Liebe Kinder; ich lese Kurt Tucholsky."
Mein letzter, schon halb unbewusster Akt. Irgendeine innere Stimme sagte mir, dieser Name müsse etwas bedeuten. Tuch aus Holz. Ja. So ist es. Dieser Mann heißt Tucholsky, weil er immer Holztücher verkauft hat.
Und dann erlitt ich regelmäßig - auf Grund der mir dargebotenen Texte - den Orgasmus. Ich warf mich auf die Eckbank. Ich bekam keine Luft mehr. Ich musste so lachen. Ja warum eigentlich? Über meine eigene Doofheit? Oder weil ich glaubte, der hatse nich alle? Mir ist kein Motiv erinnerlich.
Schade, dass das Experiment zur Heideggerschen Seinsvergessenheit nicht gemacht wurde. Hätte uns nur Tante Wilma besucht. Hätte sie mich nur einmal gebeten,
das Gehörte in eigenen Worten zu referieren.
Ich habe seitdem manches alberne Zeug gehört. Aber es ist mir ein Rätsel.
Nimm doch bei Tucholsky die Definition der Hölle. Was sind die sieben Kreise der Hölle? Die sieben Regeln, wann du in Franz den Subjonctif gebrauchst bzw. nicht gebrauchst.
Naja. Ich war eben nicht Leid geprüft. Kein Lehrer hat uns diese Zeitform zugemutet. Aber ich kann abstrahieren. Ich kann mir vorstellen, wie es Einem zu Mute ist, der zu dem von Tucholsky angesprochenen Personenkreis gehört. Und noch etwas: ich selbst kenne diese Regeln.
Tucholsky wurde ja immer diese Unehrlichkeit vorgeworfen. Der ist selbst Großbürger; geschliffener Zyniker und Rhetoriker. Er darf sich erhaben dünken über das einfache Volk, den einfachen Spießer, Schüler, die einfache Mamsell. Sein Spott kommt oft all zu billig daher. Vielleicht ist es das.
Ich geb dir jetzt mal einen Tipp. In diesem Gedicht, das so bieder und kreuzbrav daher kommt, gibt es nicht ein Wort, nicht eine grammatische Eigentümlichkeit, die du nicht auch vom Schriftdeutschen kennst. Schreib mir doch - offen oder PN. Egal. Was genau verstehst du nicht? Ausgesagt wird, dass ein Mann seiner Gemahlin untreu wird. Er schläft lieber mit einer minderjährigen Blondine, weil seine Frau in die Jahre kommt Ferner ärgert er sich über seinen geistig etwas zurück gebliebenen Sohn - die typische Häme bei Tucholsky
Naja. Und in der letzten Zeile wird dieser Mann impotent - aus Altersgründen.
Und weil er keinen mehr hoch kriegt, scheint ihm auf einmal die Ehe sinnlos.
Aber noch sinnloser eben das blonde Verhältnis. Für Tucholsky gilt eben die Gleichung blond = blöd.
Kennst du das Chanson ' Was hat sie '? Aber noch viel wichtiger: wenn du - vielleicht
mit meiner Unterstützung - diese Worte verstanden hast, dann hör dir mal das Berliner Volkslied von der krummen Lanke an.
Der Berliner Volksmund ist doch letztlich depressiv. Und Tucholsky bedient dieses Klischee. Helga Hahnemann
Berliner Frauen wärn schnippisch.
Allet Spinne, ey. Wennsen richtig pflegt,
Lebtse einfach länger. Dann jehtse Vormittag
Mitte Jießkanne ans Grab,
De Blümchen gießen.
Und Nachmittag - ja und Nachmittag
Schreibtse uff Annoncen
Und jetzt der Refrain, der mir heute noch die Tränen in die Augen treibt - meine Mutter ist aus Berlin. Segen und Fluch
HUNDERT MAL HAA ICK
BERLIN VERFLUCHT
HUNDERT MAL HAA ICK
BERLIN JESUCHT
HUNDERT PILLEN
HAUN DAJENG
NICH HIN
DET SITZ SO TIEF
DET SITZ HIER
DRIN
Bei 11 scheint mir nur erwähnenswert
pennen = schlafen
Wenn ' s dich intressiert. In 15ff beschreibt Tucholsky wortwörtlich die Lage meiner eigenen Eltern. Mein Vater pflegte zu sagen, ein bisschen angebrannte Milch; und das soll alles gewesen sein? Der bekam auch jeden Tag tobsuchts_Anfälle.

Warum schrieb KURT TUCHOLSKY unter so vielen verschiedenen Pseudonymen?

Er sagt selbst, dass es als Spaß begann, um in der Wochenzeitschrift "Weltbühne" nicht immer als Tucholsky aufzutreten. Hier kannst du nachlesen, wie er selber zu den Pseudonymen stand
Er schrieb in verschiedenen Rubriken der Weltbühne und erfand für jede Rubrik ein eigenes Pseudonym. Besonders nett ist sein Hinweis, dass es gab, die eines seiner Pseudonyme mochten, aber ein anderes verabscheuten - so baut man sich zur multiplen Persönlichkeit aus.
Sowas klappt übrigens wirklich.
Pseudonyme"? Heißt das heutzutage nicht "Doppel-Accounts"?
Dann haben wir aber viele Tucholsky's hier.
Ein Pseudonym macht nicht gleich einen Tucholsky.

Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt -> "asphaltglatt" und "im Menschentrichter" was ist damit gemeint?

Menschentrichter ist eine Metapher und hat folgende Bedeutung: Man verwendet einen Trichter, um Flüssigkeiten umzufüllen, von denen nichts verloren gehen darf. Somit wird der Großstadtmensch mit einem Gegenstand, beispielsweise einer Flüssigkeit, verglichen. Dies stellt eine klare Abwertung des einzelnen Großstädters dar.
Das Adjektiv „asphaltglatt“ ist vom Autor eingeführt, ein Neologismus. Man kann es als Attribut der Stadt ansehen, dass alles „glatt läuft“, dass der ganz normale Alltag beschrieben wird, dass die Stadt auf die Menschen reagiert und ihnen etwas zeigt.
Wenn eine Straße asphaltiert wird, gleicht man kleinere Unebenheiten aus, welche Schlaglöcher und somit Behinderungen für den Verkehr auslösen könnten. Dieses Planieren im metaphorischen Sinne wurde auf die Stadtmenschen angewandt:
Andersdenkende und Freidenker müssen sich anpassen oder werden aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Steht alles in dem Link
Definition von Neologismus:
Ein Neologismus ist ein lexikalisches Zeichen , das in einem bestimmten Zeitraum in einer Sprachgemeinschaft aufkommt und sich verbreitet.
Quelle: Wikipedia
Konnte Dir das ein wenig weiterhelfen oder bist Du noch genau da, wo Du vorher warst?
Ich hätte das aber genauso interpretiert, wie es in dem Link stand, genauso! Meinst Du eventuell mit dem Trichter, dass die Menschen quasi da so reinlaufen und dann eingeengt sind? Denn der Trichter wird ja wenn man ihn mal andersrum betrachtet immer schmäler? Das man quasi darin "gefangen" ist?
jaa den link hatte ich auch schon gesehen ist eine gute überlegung aber iwie spricht die mich nicht an dachte dass ich hier vielleicht neue anregungen oder andere interpretationsansätze bekomme wir hatten das mal in der schule besprochen aber ich hab vergessen was mein lehrer dazu meinte irgentwie dass wenn man halt den trichter zeichnet die öffnung den beginn der großstadt darstellt also masse an menschen oder iwie soo habs vergessen hoffe dass es mir bei den weiteren antworten wieder einfällt
Satirische Texte von Erich Kästner oder Kurt Tucholsky?
guck mal hier, ob da was passendes dabei ist
http://gutenberg.spiegel.de/index.php?id=5&xid=2897&kapitel=44&cHash=1&hilite=Erich%20K%C3%A4stner#gb_found
da wenn du da nach Kurt Tucholski suchst, kommt auch noch mehr von ihm
lese doch einfadch die Geschichten von "Herr K." davon gibt es ne tonne im internet
Welche Bücher gibt es von Kurt Tucholsky?


übersetzung
kann mir jemand folgeneden Text übersetzen?

kann mir jemand folgenden text nach englisch übersetzen? : a) Ich bin 14 Jahre alt, dunkelblond, schlank und


kurt
Wie Starb Kurt Cobain? Wenn es wegen den Drogen ist Wie kam denn Dieser Kopfschuss her?

>>> Frage = Überschrift


dialekt
Wie Übersetzt man das Wort "Fei" aus dem Fränkischen ins Hochdeutsche?

Fränkisch! "Fei" ist eine verstärkende Interjektion. Übersetzung je nachdem. "Weisst fei scho?" z. B. "Du weisst