Schicksal
Ist das menschliche Leben im Wesentlichen durch Schicksal & Fügung oder durch Zufall bestimmt?
Was meint ihr - und wieso?
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Schicksal & Fügung vs. Zufall
Alles ist Zufall. Ich möchte jetzt nicht das Beispiel mit dem Flügelschlag des Falters im Dschungel von Brasilien erwähnen.
Aber selbst unter identischen Bedingungen, wie sie z.B. bei der Ziehung der Lottozahlen bestehen, kommen immer wieder unterschiedliche Ergebnisse zustande.
Für stellt sich die Frage, ist der Vergleich dieser Begriffe so überhaupt sinnvoll?
Wird unser Schicksal nicht vom Zufall bestimmt?
Beispiel:
Nehmen wir das Lottospiel, von dem glaube ich unbstritten behauptet werden kann, dass die Zahlen zufällig sind.
Also ich werde in einer armen Gegend in den Slums von Brasilien geboren. Damit habe ich schon mal schlechte Vorbedingungen für ein schönes Leben. Jetzt haben aber meine Eltern ein Los einer Lotterie gekauft und gewinnen umgerechnet 30 Millionen, ziehen in eine schöne Gegend und lassen mir eine hervorragende Schulausbildung zukommen.
Hier wurde mein Schicksal vom Zufall bestimmt.
Ich hoffe, ich konnte halbwegs meine Denkweise verdeutlichen.
Schicksal und Fügung sind zwei Begriffe, die mit der christlichen Lehre nichts zu tun haben.
Denn die Begriffe sagen nichts anderes als dass Dein leben genau vorbestimmt ist, du nicht ändern kannst und damit auch nicht zuständig bist für Deine Handlungen - ob böse oder gute.
Damit wäre ein Gericht überflüssig: "Ich kann nichts dafür dass ich meinen Nachbar getötet habe: es war Schicksal, vorbestimmt!"
Auch wenn es manchmal so aussieht als ob wir Menschen nach einen vorausbestimmten Plan leben, so ist aber jedes Ereignis die Folge unseres eigenen Handelns.
alles andere ist die Flucht vor der Verantwortung.
Babalou
Mit der christlichen Lehre nichts zu tun?Da bist Du aber schief gewickelt! Die ´Prädestination´spielt in der Reformation sehr wohl eine gewichtige Rolle, und viele Menschen mussten für ihre Ansicht pro und cotra mit dem Leben zahlen. Ich empfehle die Lektüre der Novelle von "C.F. Meyer: Die Füße im Feuer
das mögen Romanschriftsteller und Pfaffen gerne so sehen. Trotzdem stimmt es nicht mit der reinen Lehre des Christentums überein.
Ich bin kein gläubiger Christ. Dazu ist mir die Kirche zu machtbesessen). Doch geht m.M.n. ganz deutlich aus dem NT hervor, dass es dem Menschen überlassen ist, wie er sein leben gestaltet. Ob er böse sein will oder gut. Oder beides.
Jeder ist für sein Leben eigenverantwortlich. Auch wäre ein Jesus unnötig gewesen, wenn das Leben der Menschen genau vorgeplant ist.
Die Philosophie des Christentums ist hervorragend. Nur dass sich fast niemand danach richtet.
Babalou
Das ist völlig korrekt, das das NT die Prädestination nicht lehrt das AT auch nicht. Diese Lehre hat zwar dem Machthunger der Kirchen gedient aber nicht der Förderung der wahren Anbetung
oh je.so wie ich das formuliert habe, könnte man wirklich denken, dass ich mir selbst wiederspreche. Mmh, ich hoffe ich kann es etwas erklären.
Also zunächst einmal stelle ich ja auch in Frage, ob man es Schicksal oder Fügung nennen kann.
Deine Interpretation mit der Selbstbestimmung ist auf jeden Fall korrekt. Nur manchmal frage ich mich, ob ich wirklich mein Leben selbst bestimme, oder ob doch jemand oder etwas mein Leben in gewisse Bahnen lenkt. Was das angeht, schwanke ich oft.
Das habe ich wirklich nicht deutlich zum Ausdruck gebracht.
Dir für Deine Nachricht.
Irishsunshine
Da kommen wir wieder in die Religion rein: gibt es einen Gott oder gibt es keinen.
Doch eines dürfte klar sein: selbst wenn es einen gibt, dann heißt das nicht: ich kann nichts dafür, dass ich meinen Nachbarn erschlagen habe. mein Gott hat die Hand gelenkt.
Mag sein, dass diese Existenz gewisse Grundmöglichkeiten erschaffen hat. Doch für die Handlungen des einzelnen Menschen ist jeder selbst zuständig.
Ein Thema, das stundenlange Diskussionen hervorrufen würde: was ist Gott, was bedeutet der Bibelspruch nach seinem Bilde, wieso gibt es Satan wenn für Gott die Vergangenheit, die jetztzeit und die Zukunft eines ist? Wieso wurde dieser Engel geschaffen, wenn schon vorher klar war, dass er eine Palastrevolution anzetteln würde. Wieso ruft Gott im Paradies: Adam, wo bist Du? Gott weiß es doch schon vor der Erschaffung des Menschen. Wo war Gott in er Zeit, als die beiden vom Apfel naschten, auf Geschäftsreise?
Ich hätte noch viele Fragen und Hinweise auf Paradoxone in der Bibel.
Babalou
Mmh, von der Seite betrachtet - auch wenn ich oft schwanke und nicht weiß, ob jemand oder etwas dafür verantwortlich ist, in welchen Bahnen mein Leben verläuft - kann ich, wie Du schon sagst, niemanden als mich selbst dafür verantwortlich machen, wenn ich ein Verbrechen begehe. Das ist wirklich ein Thema das zu Endloss-Diskussionen führen würde.
Was die Paradoxone der Bibel angeht. Da muss ich leider passen. So bibelfest bin ich leider nicht, als das ich da jetzt näher drauf eingehen könnte.
Irishsunshine
Hallo Einstein_Paul,
also für mich gibt es generell keinen Zufall.
Alles was geschieht hat seinen Grund und ebnet den Weg für Neues.
Kann man es Schicksal oder Fügung nennen? Ich weiss es nicht, ich weiss auch nicht wer dann für gewisse Entwicklungen verantwortlich ist. Oder ob es überhaupt jemanden gibt, der dafür verantwortlich ist.
Meiner Meinung nach folgt auf jede Aktion eine Reaktion. Das was ich jetzt tue, verändert meinen weiteren Weg. Menschen denen ich begegne, können auch mein Leben und meinen weiteren Lebensweg verändern. Es sind die Umstände, die dazu führen, wie sich die Dinge in unserem Leben verändern und entwickeln.
Nur als Zufall kann ich das alles nicht bezeichnen.
Irishsunshine
Hallo Irishsunshine
Du widersprichst Dir selbst!
Wenn Du sagst, dass jede Deiner Handlungen Dein zukünftiges Schicksal bestimmt, dann ist das keine Fügung, sondern selbstbestimmt, selbstverantwortlich.
Fügung ist das nicht. Klar, auch kein Zufall!
Du bestimmst Deinen Weg in die Zukunft. Wenn Du aber darüber entscheiden kannst, ist es keine Fügung mehr.
Babalou
Teils, teils.also bei manchen Dingen denk ich eher an Zufall, alles was den Alltag betrifft aber es gibt auch Dinge die ich dann als Schicksal und Fügung abtue.
Beispiel man lernt jemanden durch besondere Umstände kennen und das ist alles so verquer das ich es nicht mehr unter Zufall einstufen kann, dann ist das für mich Schicksal weil unter normalen Umständen sowas NIEMALS zu stande gekommen wär.
Wer die Ursache nicht kennt,
nennt die Wirkung Zufall."
Werner Mitsch
1722-1873 deutscher Aphoristiker
„Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.“
Albert Einstein
Wenn du mit Schicksal/Fügung meinst, daß etwas vorherbestimmt ist, dann glaube ich definitiv nicht daran. Natürlich hat alles eine oder mehrere rationale Ursache, das gleichzeitige Auftreten verschiedener Ursachen zu einem bestimmten Zeitpunkt kann man aber auch als Zufall bezeichnen.
Beispiel: Wenn ich von einem herabfallenden Ast getroffen werde, dann gibt es natürlich eine Ursache, warum der Ast in diesem Moment fällt , und man kann auch einen Grund finden, warum ich genau in diesem Moment unter dem Ast bin, trotzdem würde ich das Zusammentreffen dieser Ereignisse nicht als Schicksal, sondern als Zufall ansehen.
Bislang kommt keiner auf den gedanken das es in unseren Gene liegt,das wir bei unserer Zeugung schon mit allem was passieren soll ausgestattet werden.
Schicksalsschläge sind nicht vorbestimmt aber sie fügen sich ins gesammtbild mit ein, gesammt gesehen also Fügung.
Es muß jemanden geben der dies alles so erschaffen hat wie es auf der Welt ist wie es ist.