Märcheninterpretation

Wer von euch kennt das Märchen "Das kleine bucklige Mädchen" von Richard Volkmann-Leander und kann es mir eventuell interpretieren? Oder kann mich jemand auf eine entsprechene Website verweisen?

2 Antworten zur Frage

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Märcheninterpretation

Eine Frau hatte ein einziges Toechterchen, das war sehr klein und blaß und sah wohl auch etwas anders aus als andere Kinder. Denn jedesmal, wenn die Frau mit ihm ausging, blieben die stehen und sahen dem Kind nach und raunten sich etwas zu. Wenn das kleine Maedchen aber die Mutter fragte, warum es die so sonderbar ansaehen, entgegenete die Mutter jedesmal,"weil Du so ein huebsches Kleidchen anhast". Damit gab sich die Kleine zufrieden. Wenn sie nach Hause kamen, nahm die Mutter ihr Toechterchen auf den Arm, kueßte es und sagte:"Du lieber Herzensengel, was soll aus Dir werden, wenn ich einmal tot bin? Kein Mensch weiß, was Du fuer ein lieber Engel bist - nicht mal Dein Vater!" Nicht lange drauf starb die Mutter und der Mann nahm sich nach einiger Zeit eine neue Frau, die war juenger, schoener und reicher - aber so gut war sie lange nicht. Seit die Mutter des kleinen Maedchens gestorben war, hatte dieses am Fensterbrett gesessen, da sich niemand fand, der mit ihm ausgehen wollte. Es war noch blasser geworden und gewachsen war es in diesem Jahr gar nicht. Als die neue Mutter ins Haus kam freute sich das Maedchen auf die Spaziergaenge. Die neue Mutter ging auch alle Tage aus, aber das kleine Maedchen ließ sie zuhause. Eines Tages bat das kleine Maedchen, sie moechte es doch auch mitnehmen. Aber diese schlug es ihm rundweg ab, indem sie sagte: "Du bist wohl nicht gescheit! Du bist ja ganz bucklig. Bucklige Kinder gehen nie spazieren, die bleiben immer zuhause." Darauf wurde das kleine Maedchen ganz still und besah sich im Spiegel. Wirklich, es war sehr bucklig! Da setzte sie sich wieder auf das Fensterbrettchen und dachte an die liebe Mutter, die es alle Tage mitgenommen hatte. Dann dachte es wieder an seinen Buckel. "Was da nur drin ist?" sagte es zu sich selbst, "es muß doch was in so einem Buckel drin sein." Der Sommer verging, der Winter kam und das Maedchen war noch blasser und sehr krank geworden. Es konnte sich nicht mehr auf das Fensterbrett setzen, sondern mußte im Bett liegen bleiben. Eines Nachts kam im Traum seine alte Mutter zu ihm und erzaehlte ihm, wie schoen und golden es im Himmel aussah. Am anderen Morgen war das Maedchen tot. Die Frau sagte zu ihrem Mann, "wein nicht, fuer das Kind war es am besten so."Als das Kind begraben war, flog ein Engel herab und klopfe an das Grab. Das Maedchen kam hervor und der Engel sagte ihm, er wolle es zu seiner Mutter in den Himmel bringen. Da fragte das kleine Maedchen, ob denn bucklige Kinder auch in den Himmel kaemen. Es koenne sich das gar nicht vorstellen, weil es doch im Himmel so schoen und vornehm sei. Der Engel erwiderte: "Mein gutes Kind, Du bist ja gar nicht mehr bucklig!" Er beruehrte seinen Buckel mit der weißen Hand. Da fiel der garstige Buckel ab wie eine hohle Schale. Und was war drin? Zwei herrliche weiße Engelsfluegel. Die spannte es aus, als wenn es schon immer fliegen gekonnt haette und flog mit dem Engel durch den Sonnenschein in den blauen Himmel rauf. Auf dem hoechsten Platz saß die alte Mutter, breitete weit ihre Arme aus. Dieser flog es gerade auf den Schoß.
Die "Moral von der Geschichte": ein aeußeres Merkmal sagt nichts ueber den Menschen aus. Dieser hat die gleichen Vorteile wie ein anderer. Man sollte ihn deswegen nicht verspotten. Das ist allerdings meine Interpretation.
Ich würde auch so sagen wie Eva_Pichlmayr.Vielleicht noch mit dem Zusatz,das es Gott egal bist,wie du aussiehst,welche Kleidung du trägst,oder wieviel Geld du hast,denn bei ihm sind alle gleich.