Mensch objektive realität wahrnehmen

Nein, dies ist nicht möglich. Die Begründung ist ganz einfach: Der Prozess der Wahrnehmung ist subjektiv. Das Gesehene/Gehörte/… trifft auf die Sinnesorgane und wird dort erst mal als hoch oder tief, hell oder dunkel empfunden. Dann kommt es zu einer „Mustererkennung“. Das Gehirn versucht hierbei das Wahrgenommene einzuordnen. Dabei beruft es sich auf Dinge, die es schon kennt. Das bisherige Wissen, die Erfahrungen spielen also eine wesentliche Rolle dabei die Reize aus der Umgebung zu bestimmen. Es gibt keine objektiven Erfahrungen, eine solche ist immer subjektiv. Nicht jeder hat dasselbe Wissen und die gleichen Erfahrungen gemacht. Da es keinen Standardmenschen gibt, kann man auch nicht objektiv wahrnehmen. Das Ergebnis der Wahrnehmung kann nicht objektiv sein.

11 Antworten zur Frage

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Kann der Mensch eine objektive Realität wahrnehmen?

Derselbe Knackpunkt wie bei Mannimanaste: Ich bin ziemlich sicher, daß der Fragensteller den Begriff "Wahrnehmung" nicht rein biologisch versteht, sondern philosophisch.
Außerdem widerspreche ich der Behauptung, der Prozeß der Wahrnehmung sei subjektiv. Die Photonen, die auf die Netzhaut treffen, sind real und in diesem Sinne objektiv existent. Die chemischen Reaktionen, die sie in der Netzhaut auslösen, ebenfalls. Die Interpretation der Reize mag von Erfahrungen und erworbenen Wissen abhängen, aber diese werden ebenfalls innerhalb der objektiven Realität gemacht, können daher - von pathologischen Gegebenheiten abgesehen - auch nicht sehr unterschiedlich sein.
Deswegen kann es sein, daß Du die Wellenlänge des Lichts, das ich als "Rot" erkenne, vielleicht etwas anders siehst - aber Du siehst wenigstens irgendeine Farbe. Der Rückschluß darauf, daß es unterschiedliche Farben bzw. Wellenlängen *objektiv* gibt, ist mit der Wahrnehmung herleitbar. In diesem Sinne nehmen wir also sehr wohl Aspekte der objektiven Realität wahr.
Wie die Frage gemeint ist, weiß hier nur Steinhirn.
"Die Interpretation der Reize mag von Erfahrungen und erworbenen Wissen abhängen, aber diese werden ebenfalls innerhalb der objektiven Realität gemacht, können daher - von pathologischen Gegebenheiten abgesehen - auch nicht sehr unterschiedlich sein."
Nicht sehr unterschiedlich, ja? Aber doch ist es ein Unterschied. Nimm folgende Situation:
Man geht allein in der Dunkelheit am Waldrand spazieren. Plötzlich hört man etwas rascheln, dreht sich um und nimmt eine Bewegung wahr. Panik! Jetzt am besten schnell weg, nicht mehr umsehen. Nur, was war das jetzt genau?
Vielleicht ein Hund? Oder ein Wolf? Ein Dachs, Fuchs oder das Monster aus der Monster AG? Das Gehirn sucht aus Wissen und Erfahrungen alle reellen Dinge aus. Also, was ist so groß und am Waldrand zu finden? Zu wem passen die Umrisse?
Ein Hundebesitzer wird vielleicht sagen, dass es kein Hund gewesen sein kann, weil die sich einfach nicht so bewegen.
Während jemand eher fremdes die Möglichkeit Wolf vielleicht durchaus in Betracht zieht, wird ein Einheimischer vielleicht nicht einmal auf diese Idee kommen, weil es in der Region keine Wölfe gibt. Stattdessen weiß er, dass es hier in der Nähe einen Dachsbau gibt und zieht den notwendigen Schluss daraus.
Das Monster entsteht natürlich am Wahrscheinlichsten im Kopf eines Kindes.
Natürlich sind die Reize objektiv, doch nach deren Auswertung ist das nicht mehr der Fall, sonst müssten die einzelnen hier erdachten Personen zum selben Ergebnis kommen.
In dieser Situation ist die Wahrheit natürlich nicht unbedingt überlebensnotwendig. Doch so komm es zum Beispiel auch zu unterschiedlichen Zeugenaussagen und hier hat die tatsächliche Realität mehr Bedeutung.
Nicht sehr unterschiedlich, ja? Aber doch ist es ein Unterschied."
Kann man nur vermuten. Ich weiß nicht, ob Du das selbe Rot siehst wie ich. Aber so ganz verschieden ist es wohl nicht, denn Netzhaut, Nerven und Gehirn sind ganz ähnlich aufgebaut.
Zu Deinem Szenario: was soll das nun mit der objektiven Realität zu tun haben? Jeder, der da eine Interpretation zu dem Geschehen hat, agiert doch in der objektiven Realität und hat von dort auch seine Erfahrungen. Natürlich können die Erfahrungen unterschiedlich sein. Aber wieso deshalb die objektive Realität nicht erkennbar sein?
"Natürlich sind die Reize objektiv, doch nach deren Auswertung ist das nicht mehr der Fall, sonst müssten die einzelnen hier erdachten Personen zum selben Ergebnis kommen. "
Du verstehst hier unter "Wahrnehmung" schon sehr weitgehend den Abgleich der eigntlichen Wahrnehmung mit dem eigenen Wissen. So weit wird "Wahrnehmung" aber in der Regel gar nicht verstanden. Das Qualia-Problem ergibt sich schon wesentlich früher.
Wahrnehmung ist der Prozess und das Ergebnis von Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren.
Auch dein Farbenbeispiel ist subjektiv. Hast du noch nie mit jemandem darüber gestritten, ob dieses oder jenes orange oder rot ist? Objektiv wäre, wenn alle beim selben Sachverhalt zum gleichen Ergebnis kommen.
Wahrnehmung ist der Prozess und das Ergebnis von Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren. "
Das ist höchsten *Deine* Auffassung davon - die warum verbindlich sein soll?
"Auch dein Farbenbeispiel ist subjektiv."
Nein. Es ist ein Beispiel dafür, daß wir nicht wissen, ob Du den gleichen Farbeindruck hast wie ich. Vielleicht siehst Du das, was ich als "Rot" sehen, als "Blau" - und umgekehrt?
"Hast du noch nie mit jemandem darüber gestritten, ob dieses oder jenes orange oder rot ist?"
Es geht hier nicht um die Unterscheidung von Farbnuancen.
"Objektiv wäre, wenn alle beim selben Sachverhalt zum gleichen Ergebnis kommen."
Sicher. Dafür gibt es Definitionen: "Licht der Wellenlänge 780nm ist "rot".
Ich bin sicher, dass du jedesmal, wenn du rot siehst erst die Wellenlängen prüfst. Gehört offenbar zu deinem Prozess der Wahrnehmung.
Ich glaube, Steinhirn hat mittlerweile genug zu lesen und kann für sich entscheiden, wie die Antwort auf seine/ihre Frage lautet.
Ich bin sicher, dass du jedesmal, wenn du rot siehst erst die Wellenlängen prüfst."
Nein, dafür gibt es keinen Grund, da die physikalischen Gesetze sehr zuverlässig sind.
"Gehört offenbar zu deinem Prozess der Wahrnehmung."
Verspüre ich da unangebrachte Gehässigkeit?
Sicher, eine objektive realität ist immer Vorhanden nur man beachtet sie nicht Bewusst.
Die objektive Realität ist unabhängig und ausserhalb vom erkennenden Subjekt, dem gesellschaftlichen Menschen,sie existiert und ist in einem komplizierten Erkenntnisprozess auf der Grundlage der Praxis der bewusstseinsmässig erfassten Eindrücken und wird in ideellen Abbildern, wie Empfindungen, Wahrnehmungen widergespiegelt.
Man könnte so sagen, das menschliche Bewusstsein ist eine Widerspiegelung der objektiven Realität.
Die objektive Realität wird meistens willkürlich konstruiert, ohne ein Fundament in der ausserbewussten Wahrnehmung.
Eine gedankliche Konstruktion der Welt hat demzufolge eine zur objektiven Realität zufolge, welche man wahrnimmt.
Jedes Abbild bildet eine Einheit von Objektivem und Subjektivem, da es die Gegenstände, Eigenschaften und Beziehungen der objektiven Realität vermittelt, durch die Tätigkeit des Subjekts, die Beschaffenheit seines Erkenntnisapparats, wie auch seine gesellschaftlichen Interessen widerspiegelt.
Eine objektive Realität ist möglich, auf der Basis eines intelligiblen Ansichseins der erscheinenden Natur.
Ich denke schon. Es wäre ein seltsamer Zufall, wenn unser Verständnis über die prüfbare Realität so gut funktioniert - die "objektive Realität" aber dann ganz anders aussehen soll.
Ich glaube nicht, daß man die Wahrnehmung vom geistigen Erkennen trennen kann.
Gerade wenn geistiges Erkennen nicht von Wahrnehmung getrennt werden kann, ist auch geistiges Erkennen nur subjektiv möglich. "
Nein, das Erkannte ist nicht notwendigerweise von Erkennenden abhängig.
"Die Wahrnehmung oder auch das geistige Erkennen einer objektiven Realität ist ein Widerspruch in sich."
Keineswegs.
"Sowohl die Wahrnehmung, als auch das geistige Erkennen ist an ein Subjekt gebunden, welches wahrnimmt, bzw. geistig erkennt. Und schon ist das Ergebnis zwingend subjektiv."
Das stimmt nicht. Zur Widerlegung reicht ein Gegenbeispiel: Mathematik. Mathematische Erkenntnisse sind unabhängig vom Subjekt. Darauf aufbauend lässen sich andere Erkenntnisse ableiten, die intersubjektik gültig sind.
"Die objektive Realität ist Realität, die nicht erkannt oder wahrgenommen wird, sondern einfach ist, wie sie ist, also ohne die Wechselwirkung mit dem Erkennenden als das Subjekt, das er immer ist."
Was soll an einer Realität objektiv sein, wenn sie nicht mit den Subjekten, die sie enthält, wechselwirkt?
hahaha, das erinnert mich an den film "dark star", als pinback der bombe nachhilfeunterricht in phänomenologie gibt.
DOOLITTLE: Hello, bomb, are you with me? BOMB 20: Of course. DOOLITTLE: Are you willing to entertain a few concepts? BOMB 20: I am always receptive to suggestions. DOOLITTLE: Fine. Think about this one, then: how do you know you exist? BOMB 20: Well of course I exist. DOOLITTLE: But how do you know you exist? BOMB 20: It is intuitively obvious. DOOLITTLE: Intuition is no proof. What concrete evidence do you have of your own existence? BOMB 20: Hmm.Well, I think, therefore I am. DOOLITTLE: That's good. Very good. Now then, how do you know that anything else exists? BOMB 20: My sensory apparatus reveals it to me. DOOLITTLE: Right! BOMB 20: This is fun. DOOLITTLE: All right now, here's the big question: how do you know that the evidence your sensory apparatus reveals to you is correct? What I'm getting at is this: the only experience that is directly available to you is your sensory data. And this sensory data is merely a stream of electrical impulses which stimulate your computing center. BOMB 20: In other words, all that I really know about the outside universe is relayed to me through my electrical connections. DOOLITTLE: Exactly. BOMB 20: Why, that would mean that.I really don't know what the outside universe is like at all, for certain. DOOLITTLE: That's it. BOMB 20: Intriguing. I wish I had more time to discuss this matter. DOOLITTLE: Why don't you have more time? BOMB 20: Because I must detonate in seventy-five seconds. DOOLITTLE: Now, bomb, consider this next question very carefully. What is your one purpose in life? BOMB 20: To explode, of course. DOOLITTLE: And you can only do it once, right? BOMB 20: That is correct. DOOLITTLE: And you wouldn't want to explode on the basis of false data, would you? BOMB 20: Of course not. DOOLITTLE: Well then, you've already admitted that you have no real proof of the existence of the outside universe. BOMB 20: Yes, well. DOOLITTLE: So you have no absolute proof that Sergeant Pinback ordered you to detonate. BOMB 20: I recall distinctly the detonation order. My memory is good on matters like these. DOOLITTLE: Yes, of course you remember it, but what you are remembering is merely a series of electrical impulses which you now realize have no necessary connection with outside reality. BOMB 20: True, but since this is so, I have no proof that you are really telling me all this. DOOLITTLE: That's all beside the point. The concepts are valid, wherever they originate. BOMB 20: Hmmm. DOOLITTLE: So if you detonate in. BOMB 20:.nine seconds. DOOLITTLE:.you may be doing so on the basis of false data. BOMB 20: I have no proof that it was false data. DOOLITTLE: You have no proof that it was correct data. BOMB 20: I must think on this further. PINBACK: All right, bomb, prepare to receive new orders. BOMB 20: You are false data. PINBACK: Huh? BOMB 20: Therefore, I shall ignore you. PINBACK: Hello, bomb. BOMB 20: False data can act only as a distraction. Therefore, I shall refuse to perceive you. PINBACK: Hey, bomb. BOMB 20: The only thing which exists is myself. PINBACK: Bomb? Snap out of it, bomb. BOMB 20: In the beginning there was darkness, and the darkness was without form and void. BOILER: What the hell? PINBACK: Yoo hoo, bomb. BOMB 20: And in addition to the darkness there was also me. And I moved upon the face of the darkness. BOILER: Bomb, hey bo


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