Ist zwanghafte suche nach problemen symptom wohlstandsgesellschaft
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Ist die zwanghafte Suche nach Problemen eine Symptom der Wohlstandsgesellschaft?
Je mehr Freizeit der Mensch hat, umso mehr sucht er nach Ablenkung. Und wenn es sonst nichts interessantes gibt, wälzt er eben Probleme. Wobei bei diesen "Problemen" meist die "anderen" Schuld sind.
Ich wollte nur Vers 11 herausheben, aber das wär nicht zusammenhängend genug gewesen;
Römer 14
Von den Schwachen und Starken im Glauben
1 Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen.1 2 Der eine glaubt, er dürfe alles essen; wer aber schwach ist, der isst kein Fleisch. 3 Wer isst, der verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, der richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen. 4 Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn aufrecht halten. 5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. 6 Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch. 7 Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 9 Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei. 10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. 11 Denn es steht geschrieben : »So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir sollen sich alle Knie beugen, und alle Zungen sollen Gott bekennen.«12 So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. 13 Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite. 14 Ich weiß und bin gewiss in dem Herrn Jesus, dass nichts unrein ist an sich selbst; nur für den, der es für unrein hält, ist es unrein. 15 Wenn aber dein Bruder wegen deiner Speise betrübt wird, so handelst du nicht mehr nach der Liebe. Bringe nicht durch deine Speise den ins Verderben, für den Christus gestorben ist. 16 Es soll doch nicht verlästert werden, was ihr Gutes habt. 17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist. 18 Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. 19 Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander. 20 Zerstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut für den, der es mit schlechtem Gewissen isst. 21 Es ist besser, du isst kein Fleisch und trinkst keinen Wein und tust nichts, woran sich dein Bruder stößt. 22 Den Glauben, den du hast, behalte bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst nicht zu verurteilen braucht, wenn er sich prüft. 23 Wer aber dabei zweifelt und dennoch isst, der ist gerichtet, denn es kommt nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde.
Wir haben es nicht mit der Suche nach Problemen zu tun - wir haben Probleme.
Diese Probleme resultieren aus der Wohlstandgesellschaft - sie sind ein Resultat der Entfremdung des Menschen.
Kaum ein Mensch in unserer Gesellschaft kann sich noch mit seiner Arbeit identifizieren, die wenigsten halten das Endprodukt ihrer Arbeit in Händen, im schlimmsten Fall wird sogar mit Dingen gearbeitet, die niemand wirklich fassen oder erfassen kann - siehe Banker und Broker.
Der Mensch entfremdet sich von der Natur und letztendlich von sich selbst.
Daraus resultiert ein enormer Leidensdruck, weil er begehrt.
Was begehrt er?
Das weiß er oftmals nicht.
Um sein Begehren zu befriedigen, häuft er immer mehr Wohlstand an - in dem Maße wie der Wohlstand wächst, wächst auch die Leere - der Leidensdruck wächst - seelische Krankheiten entstehen.
Die Probleme sind definitiv vorhanden, nur sind es nicht die selben, die ein verhungerndes Kind in Ruanda quälen.
Wenn die Grundbedürfnisse gestillt sind, kann sich der Mensch den scheinbar nebensächlicheren Problemen widmen. Der Pessimismus erfordert viel Energie, ist er doch meist eine Lebenseinstellung die sitzend ausgeführt wird - damit der Kopf abgesützt werden kann, bevor er von Problemen der Welt von den Schultern gehoben wird.
Es gbt Probleme, die sind da, man muß sie nicht suchen und sie sind da, um gelöst zu werden.
Wer keine hat, der muß sie suchen und, da gebe ich dir recht, das ist ein Problem der Wohlständigen, Gelangweilten und/oder auch des Charakters.
Meine Oma sagte immer:
Wer keine Probleme hat, macht sich selbst welche!
GGLG, ♥lichst Britta
Ich bin der Überzeugung, es ist kein Symptom der Wohlstandsgesellschaft. Viele haben sich diese Form der Kommunikation angeeignet, da sie damit auf interessiertere Zuhörer stoßen als dann, wenn sie von positiven Dingen sprechen. Die Menschen erfreuen sich am Leid des anderen und fühlen sich selbst wieder besser, da sie erkennen, daß ihr Problem doch eigentlich gering im Vergleich zu dem des Erzählers ist. Nur neidlose Menschen sind nicht gewillt sich diese negativen Geschichten anzuhören. Sie können mit dem Glück anderer bestens umgehen. Der Großteil der Gesellschaft liebt jedoch schreckliche Schicksale anzusehen und anzuhören, da kann er mit Mitleid um sich werfen, was ihm leichter fällt, als anderen Anerkennung entgegen zu bringen. Es spricht kaum mehr jemand über Dinge, welche er sich gegönnt hat, weil er auf Neid und Mißgunst stoßt. Dann lieber erntet er Mitleid als ausgeschlossen zu werden.
lass es mich so sagen:
Man muß sie nicht mehr suchen. Sie sind da.
Günni
Lieber Günni,
reale Probleme sind immer da.
Mal mehr , mal weniger.
Aber speziell in Zeiten der "weniger Probleme" werden die Schriften der Intellektuellen immer düsterer.
Darauf wollte ich hinaus.