Ist wing tschun beste kampfsport

Uner Kind wird/wurde in der letzten Zeit Massivst in der Schule gemobbt, geschlagen und getreten. Lehrer haben leider nicht eingegriffen, torotz dessen das Sie mehrfach von uns darauf angesprochen wurden. Grundsätzlich hat sich das Problem mittlerweile in de Gruff kriegen lassen, da es unserem "kleinen" aber an Selbstbewusstsein, weniger an der Kraft fehlt, überlege ich nun ihn zum Kampfsport anzumelden. In diesem Zusammenhang ist mit Wing Tschun empfohlen worden. Ist Wing Tschun wirklich die beste Wahl einem Schüler Selbstbewusstsein und Selbstverteidigung zu lehren?

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Ist Wing Tschun wirklich der beste "Kampfsport"?

Hi Marco, von mir hattest Du ja den Tipp. Nur zur Klarstellung: "Es gibt keinen guten Kampfsport, es gibt nur gute Kämpfer" Insofern muss man mit "Überlegenheitsversprechen" sehr vorsichtig sein.
Worüber man aber durchaus Aussagen machen kann, ist über den notwendigen Aufwand und Zeitbedarf, bis Dir ein Kampfsystem wirksam helfen kann, wenn Du bei einem guten Lehrer regelmäßig trainierst.
Und da gilt schon: WT lehrt nur sehr wenige Techniken, die dafür aber sehr gründlich. Ferner ist das System von vorne bis hinten durchdacht. Es gibt keine einzige Technik, die nur aus "ästhetischen" Gründen gelehrt wird oder etwa weil sie spektakulär aussieht. Zudem ist WT für den Gegner ein sehr irritierendes und unkonventionelles Kampfsystem, weil die eigene Kraft ins Leere läuft und der WT'ler immer die kurze Distanz sucht, in der viele andere Systeme ihre Schwächen und Grenzen haben.
Ich hatte letzte Woche beim Kindertraining eine Diskussion mit einer Tae Kwon Do Großmeisterin. Selbst sie bestätigte, dass WT eines der effizientesten Systeme ist. Es gilt nur auch hier: es kommt auf die Qualität des Lehrers an. Mein Sohn macht es jetzt einige Monate und ist kaum wiederzuerkennen. Er ist viel ausgeglichener, ist Stolz auf seine ersten WT-Erfolge und hat darum in der Schule auch viel weniger Probleme. Nicht etwa, weil er sich jetzt mehr prügelt, sondern weil seine Freunde merken, dass er sich nicht mehr alles gefallen lässt und er über etwas verfügt, dass ihnen selbst abgeht.
Ich kann nur bestätigen, das WT äusserst Effektiv ist. Trotzdem gibt es auch hier einige Einschränkungen, die man vorher bedenken sollte, WT kommt aus dem Kung Fu und Kung Fu ist und bleibt keine Selbstverteidigung im klassischen Sinn. WT ist ein Angriffssport, man lernt in sehr kurzer Zeit die Grundlegenden Techniken diese dienen aber nciht der Abwehr von Angriffen sondern sind viel mehr auf das vorherige Ausschalten des Gegners ausgelegt. Will heißen, bevor dich jemand schlagen kann, liegt er schon am Boden, meist ist er dann auch noch verletzt, da ansonsten die Wirksamkeit des Angriffs nicht gegeben wäre.
Blocktechniken gibt es im WT eigentlich garkeine, vielmehr wird durch Blockieren der Gegenschlag ausgeführt, immer geradlinig und am Besten mit Armen und Beinen zu gleich Doppelangriffe sind die Regel, genauso wie der sog. Kettenfauststoss, der bis zum Umfallen trainiert wird.
Aus diesem Grund ist eine gute WT Schule wirklich wichtig, da sie den Schülern auch gleich mitvermitteln müssen, wie gefährlich die Techniken sind und das sie nicht leichtsinnig angewendet werden dürfen.
Ich habe relativ lange Karate gemacht und muss zugeben, das ich gegen einen WTler keine Chance habe, auf der Strasse hingegen kann mich gut behaupten ohne auch nur einen Schlag ausführen zu müssen, ich Block die Angriffe weg und rede dabei lieber mit meinem Gegenüber und mache ihm klar, das ich wenn ich wollte ja auch mal zulangen könnte. Hat in der Schule eigentlich immer gereicht, zu mal das Selbstbewußtsein auch bei Karate ordentlich aufgebaut wird.
Von daher, wenn die Schule top ist, dann kein Problem, ansonsten lieber einen Kampfsport, der weniger Agressiv ausgerichtet ist. Wobei jeder Kampfsport missbraucht werden kann.
Der Meinung von Ragnat kann ich mich übrigens anschließen. Ich hätte meinen Sohn nie zum WT geschickt, wenn ich nicht 100% iges Vertrauen zu dem Trainer hätte, den ich mir vorher selbst angeschaut habe. Mein Sohn trainiert übrigens auch den Unterstil Wing Tschun Rifo von Jimmy Jemmirifo, der äußerst sympathisch ist und den Kids immer wieder eintrichtert, dass Toleranz die Grundlage des Zusammenlebens ist. Insofern schau Dir die Schule genau an. Bei einem hohen Anteil von Schlägertypen solltest Du einen weiten Bogen darum machen. Und natürlich: auch Karate, Judo und Tae Kwon Do sollte man nicht unterschätzen. Ein guter Trainingsstand hier hilft auch bei der Selbstverteidigung.
vielleicht hilft dir die recht gut recherchierte Seite bei wikipedia schon mal ein Stück weiter, Ving Tsun einzuordnen:
Wing Chun – Wikipedia
Bei Ving Tsun warnen manche vor dem esoterischen Gedankengebäude, welches dahinter stehen soll. Allerdings kann ich da nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Auf jeden Fall würde ich mir das Studio/die Schule in der du deinen Sohn anmelden willst genau ansehen.
Hätte dein Sohn selbst denn Lust auf Kampfsport?
Um sein Selbstwertgefühl zu stärken, muss es nicht unbedingt eine Kampfsportart sein. Hilfreich ist jede Sportart, die ihm hilft ein gutes Gefühl für den eigenen Körper und seine Stärken zu entwickeln.
Wenn er musikalisch interessiert ist und Lust auf Kampfsport hat, könnte auch eine Capoeira-Schule gut für ihn sein. Hier wird auf spielerische, tänzerische Weise Kampfkunst mit einer unglaublichen Körperbeherrschung vermittelt. Das gibt später auch meistens einen guten Schlag bei den Mädels
Capoeira – Wikipedia
als Fechttrainierin habe ich mit fechten sehr gute erfahrungen gemacht, da selbst autistische kinder den draht zu anderen Kindern gefunden haben. fechten ist auch super um kontrolliert und "legal" agressionen abzubauen, ohne schuldgefèhle zu haben, im Gegenteil, man baut das Selbstbewusst sein auf. infos auf www.fechten.org , www.swiss-fencing.ch, oder www.fie.com