Islam moderner werden

Kann der Islam moderner werden?

Möglich wäre es. Da diese Religion politischen Einflüssen unterliegt, kann ich mir durchaus vorstellen, daß - wenn bestimmte Hardliner nicht mehr auf der Bühne sind - sich da durchaus was ändert. Aber das dürfte, wie im Christentum, ziemlich langsam vor sich gehen.
Und wenn ich es richtig beobachtet habe gibt es ja auch im Islam unterschiedliche Strömungen.

Die Sunniten sind moderner als der Koran an sich.
Die Schiiten sind moderner als der Koran an sich und als die Sunniten.
Der Islam an sich bleibt ewig der Islam.
Die Muslime aber können moderat sein.

Ja kann er, da die Hadithe, die die Unterschiede zwischen den Strömungen im Islam erzeugen, nicht verbindlich sind und sich manchmal widersprechen.
Die Interpretation des Korans als das einzig wirklich verbindliche Regelwerk im Islam ist abhängig von den Menschen und kann sich dem Zeitgeist anpassen. Dabei ist die empfohlene Interpretation einer jeden Religion stets diejenige, die Frieden schafft und die Gesellschaft verbessert. Vernünftige, religiöse und/oder gläubige Menschen jeder Glaubensrichtung werden das für ihre Religion genauso anerkennen. Ich bin mir sicher, dass sich das im Islam durchsetzen wird und bereits in weiten Teilen durchgesetzt hat.
Die Konflikte um den Islam herum entstehen oft durch mangelhafte Kommunikation und mangelhaftes Verständnis. Terrorismus und Gewalt entstehen in erster Linie nicht durch die Religion, sondern durch die Kultur und durch politische Ereignisse, die das Leben von Menschen stark beeinflussen. Wenn sich die kulturellen Fatoren und die politischen Ereignisse verändern.dazu gehören vor allem Lebensumstände und persönliche Erfahrungen, dann werden die Menschen sich veränder.

Innerhalb des Islam gibt es verschiedene Konfessionen. Bekannt sind die Sunniten, Schiiten und Aleviten. Besonders die Aleviten sind für ihre liberale Auslegung des Koran bekannt. Sie lehnen auch die Scharia ab.
Aleviten – Wikipedia
Die Antwort auf deine Frage ist also: Ja, der Islam kann moderner werden. Im Islam gibt es genauso wie im Christentum verschiedene Glaubensrichtungen.

Sunniten sehen Aleviten als Ungläubige an.
Und innerhalb des Alevitentums gibt es auch einige, die sich nicht als Muslim sehen sondern das Alevitentum als eigenständige Religion betrachten.
Ist aber auch völlig verständlich. Niemand stellt sich gern auf eine Stufe mit den Terroristen.

Jede Religion unterliegt den Ereignissen der Zeit,weshalb schon mehr als 1000 Götter nicht mehr angebetet werden.
Das Christentum glaubte im Mittelalter,das die Welt eine Scheibe sei und Hexen brennen müssen.
Der Islam ist tief zerrissen in sich selbst und der Auslegung.
Wollte man aber die 2 Milliarden Muslime unter Generalverdacht Terrorismus stellen,so müsste man auch hinter jedem christlichen Priester einen heimlichen Kinderschänder mutmaßen,was natürlich unsinnig ist.
Die Frage ob der Islam wandelbar ist führt zur Frage
Gibt es DEN Islam?
Von Algerien bis Indonesien,völlig verschiedene Lebensbedingungen,Kulturen,was auch immer auf die Religion durchschlägt.
Ich bin da auch wegen dem Papst,der schon viele Verkrustungen der roem.kath.Kirche aufbrach guter Dinge,denn was in der einen Religion möglich ist,sollte es auch in anderen Religionen sein.
Christen schlossen Frieden mit Juden.Für Christen waren Juden bis vor einiger Zeit die Mörder Jesu,der auch Jude war,sich aber von seiner Religion abwandte um eine neue Religion ins Leben zu rufen.
Warum sollte es also keinen Frieden mit Muslimen geben?

Kann der Islam moderner werden?"
Theoretisch ist das möglich und eigentlich auf erforderlich.
Der Quran entstand im siebenten Jahrhundert und kann deswegen im heutigen Zeitalter nicht mehr eins zu eins auf unsere Gesellschaft übertragen werden.
Es braucht also eine Reform, uns bekannte stimmen aus der islamischen Welt haben dies bereits befürwortet. Vor kurzem hat der ägyptische Präsident al-Sisi eine solche Reform gefordert.
Besonders sieht er da führende religiöse Institutionen in der Pflicht wie beispielsweise die al-Azhar Universität in Kairo, die den sunnitischen Islam mehr oder weniger repräsentiert.
Näheres dazu hier: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4612771,00.html
Letzten Endes kommt es immer auf die Auslegung an. Man kennt es bereits vom Christentum. Dort kann die Bibel unterschiedlich ausgelegt werden.
Bekannt ist da die Exegese, die den historischen Hintergrund einzelner Ereignisse, die in der Bibel angesprochen werden, untersucht, und einen Bezug auf zur heutigen Zeit aufbaut.
Jeder, der schon einmal biblische Texte auf Grundlage verschiedener Exegesen analysiert hat, weiß wovon ich spreche.
Und auch so etwas muss es im Islam geben. Es gibt natürlich Auslegungsformen, das ist nichts neues, auch nicht im Islam, nur braucht es Auslegungen, die den Quran so betrachten, dass er in die heutige Gesellschaft passt.
Um die ganze islamische Welt zu erreichen, müssten natürlich Staaten wie Iran und Saudi-Arabien, die den Islam repräsentieren, ebenso eine Reform wollen.
Und da diese Staaten das nicht wollen, wird sich auch nichts ändern.

jede Religion kann NICHT moderner werden. Es ist eine Zeiterscheinung. Was war, bleibt immer so. der Anfang ist das Ende und umgekehrt genau so.

Auch ist der Anfang nicht das Ende. Wo hast Du denn das her?

Ich denke er spricht von bestimmten einzelnen Religionen bzw. religiösen Strömungen. Der Geschichte nach zu urteilen sind diese nun mal gewissen Trends unterworfen. Inwieweit das Christentum oder der Islam sich verändern oder sogar von anderen Religionen abgelöst werden, wird die Zeit zeigen. Vielleicht wird irgendwann wieder eine polytheistische Religion vorherrschen oder die Menschen besinnen sich auf rationale vernunftbedingte eher agnostische Lehren.

Jeder Anfang ist das Ende, von egal was.

Sollte der erste Kommentar mir gelten, frage ich : WO habe gemeint, RELIGION sei eine Zeiterscheinung?

dozo
"Religion ist keine Zeiterscheinung."
Ist deine Welt immer noch eine Scheibe und Hexen müssen brennen?