Ideale gerechtigkeit

Diese Stufe erreichen nur wenige ethisch besonders reife Menschen. Gerecht ist, was sich an individuellen Idealen orientiert, die universell und unabhängig von gesellschaftlichen oder kulturellen Grenzen gelten. Die noch diffusen Begründungen von Normen der fünften Stufe werden hierbei verlassen. Stattdessen orientiert sich die Moralbegründung am Prinzip der zwischenmenschlichen Achtung, dem Vernunftstandpunkt der Moral - und zwar in Form abstrakter Prinzipien und nicht in Form von konkreten Regeln. Solche Menschen gibt es doch gar nicht, oder? Also diejenigen, die lieber der Gesellschaft helfen wollen, als eine Person, die man liebt. Beispiel: Eine Person, die ich sehr sehr sehr liebe, ist todkrank und es gibt nur ein Medikament. Ich bin im Besitz dieses Medikaments. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Medikament hilft, liegt bei 50%. Bei einer anderen Person, die ich nicht kenne, aber bei 75%. Meine Lehrerin meint aber, dass die Person, die so ist, wie oben beschrieben, das Medikament der fremden Person geben würde. Weil das der Gesellschaft mehr bringt und man nicht an sich selber, oder der Person, die man liebt denkt. Also für das Wohl aller Zusammen einsetzt. Aber kein normaler Mensch würde doch so was machen, oder? Ich hab das meiner Lehrerin so gesagt, aber die hat gemeint, dass ein Mensch, der ideal ist so handeln würde? Stimmt das? Ich denke nicht, aber meine Lehrerin schon. Ich bin irritiert