Hunger heißt nahrungsunsicherheit was haltet euphemismen
8 Antworten zur Frage
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Hunger heißt jetzt Nahrungsunsicherheit. Was haltet Ihr von solchen Euphemismen?
Na das paßt doch prima ins Bild der Begriffsverdrehungen, die eine wirtschaftliche oder politische Problematik verharmlosen sollen. In anderen Bereichen gibt es ja schon lange ähnliche Wortverfälschungen: Statt "Krieg" heißt es in der NATO-Terminologie "Friedensschaffende Kampfhandlungen" und statt "Mord an der Zivilbevölkerung" sagt man doch lieber "Kollateralschäden".
Genau das ist wohl auch die Absicht des Begriffes "niedrige Nahrungssicherheit". Dann kriegt der Laie bei den Fernsehnachrichten auch nicht mehr so vordergründig mit, welches eigentliche Problem dahinter steckt.
George Orwells 1984 läßt. Auch abgehängtes Prekariat bitte in Liste nicht vergessen.
Hehehe. Siggi , wo findest du immer solche Artikel? Das ist jetzt nicht wertend gemeint, sondern neutral. Zugegebenermaßen, auch wenn wir beide an manchen Stellen wirklich vollkommen entgegengesetzte Meinungen haben und diese auch vertreten, muß ich dir e Fbescheinigen, dass du oft mitdenkst und kritisch hinterfragst.
Und dass du trotzdem korrekt bleibst, finde ich bemerkenswert. Hast mich überrascht. Ehrlich.
So, und nun zur eigentlichen Frage:
Das ist einmal wieder ein Unsinn, der aus Amerika kommt, wie dieser Begriff der "political correctness", nach der Schwarze oder Farbige Afro-Amerikaner genannt werden müssen und es dennoch in den USA einen teils unverhohlenen und brutalen Rassismus gibt.
Ich finde diesen Begriff der "Nahrungsunsicherheit" mehr als pervers! Im Grunde genommen ist das eigentlich eine Frechheit. Damit wird das eigentliche Problem, nämlich der Hunger, heruntergespielt und aufgeweicht. Es klingt ja auch nicht mehr so schlimm, wenn man sich unsicher ist, ob man Nahrung auf den Tisch kriegt, weil Unsicherheit eine Relativität ausdrückt und keine Absolutheit! Mit anderen Worten der Hunger wird zum Konjunktiv, es kann, aber muß nicht.
Während der Hunger eine Sicherheit ausdrückt, sprich wenn man Hunger hat, hat man mit Sicherheit nichts zu essen, drückt die Unsicherheit in der Nahrung nur eine Eventualität aus, nämlich dass man eventuell nichts zu essen hat, aber möglichweiser doch etwas hat.
Insgesamt muß ich sagen, dass das ein sehr geschicktes Manöver darstellt. Normalerweise verbindet man ja mit Hunger die Bilder von leidenden Menschen in Afrika, von Kindern mit aufgetriebenen Bäuchen und großem Elend. Diese Bilder drängen sich einem vor seinem geistigen Auge ja förmlich auf!
Und dass das keine großartige Publicity darstellt, ist ja wohl jedem klar. Mit einem anderen, milderen Begriff kann man aber diese Brisanz entschärfen. Ich muß sagen, von ethischer Seite ist das zwar megaverwerflich, aber von der PR-Seite ist das ein großer Wurf! So verlieren sich die bösen Bilder von hungernden Menschen und die USA stehen wieder als das Land der Glitzerwelt mit unbegrenztem Sonnenschein dar.
Da sieht man es wieder, von den Amis können andere Regime noch einiges lernen! Diese PR-Berater braucht auch Deutschland, dann wird uns in Zukunft die Arbeitsloskeit als die Unsicherheit bei der Beschäftigung verkauft.
Zuerst eine kleine Erklärung. Wir haben uns offensichtlich mißverstanden. Ich bot dir lediglich an, bei einer ganz speziellen Thematik nicht mehr zu posten. Bei neutralen Themen kann man mit dir ja eigentlich ganz gut diskutieren, da du gute rhetorische Fähigkeiten und sehr eloquent bist, auch wenn diese Worte eher die verbalen Fähigkeiten beschreiben, so möchte ich sie auch für außerordentliche Kenntnisse der Schriftsprache verwenden.
Im Gegensatz zur "Unsicherheit in der Nahrung" emfinde ich das Wort "Prekariat" nur als furchtbaren Fehlgriff, unsere Bundesregierung sollte sich mal die PR- aus den USA einladen, wären garantiert besser als Roland-Berger, der außer Millionenkosten nichts bewirkt hat.
Bei uns klingen negative Begriffe nur negativ, uns fehlt eindeutig das kreative Potential auch aus negativen Aussagen das Positive herauszuholen.
Die bildungsunwillige oligocerebrale Jugend sollte man eher positivieren und als absatzträchtigen Leisure-Markt bezeichnen. Klingt doch viel besser. Nullwachstum ist ja gar nicht mal so schlecht, wenn man es richtig ausdrückt, denn Null bedeutet ja nicht Minus, also ist das schon positiv. Richtig heißt es also in Neusprech Plateau-Wachstum.
"Oxidatorische Abundanz" klingt böse. Das könnte man noch besser herausarbeiten. Zynismus kennt bekanntlich keine Grenzen.
MM
Hi MM, da brat mir einer nen Storch! Noch ehe der Hahn 3x krähte, haste mir angeboten , daß Du bei mir nicht mehr posten willst. Aber, wie sagen manche prominente Politiker: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern"? Doch wenn Du artig bleibst, kannst Du gerne weiter bei mir antworten und Deine Meinungen austauschen. Aber bitte kein erhobener Zeigefinger mehr! Ich missioniere Dich doch auch nicht (also bitte keine "Missionarsstellungen" mehr!). Und Meinungsvielfalt tut dem Forum ja auch gut. Zu Deinem Lob: Zitat:" muß ich dir e Fbescheinigen, dass du oft mitdenkst und kritisch hinterfragst" weise ich daraufhin, daß ich immer mitdenke und vor allem weiß, was ich sage. Und nichts behaupte, was ich nicht belegen kann. Aud diesen Unterschied lege ich Wert.
Nun zu Deiner Antwort, dafür!
Wir haben doch schon das abgehängte Prekariat, das Nullwachstum, die Minderverschuldung und Verteidigung der Freiheit am Hindukusch. Man könnte ja die Bombardierungen und Sprengstoffattentate in Palestina und Irak beschönigend als "oxidatorische Abundanz" oder " improvisierter Illuminationsreichtum" bezeichnen. Was meinst Du?
Gut gebrüllt, Löwe!
Auch in der Alpha- und Beta-Phase
Hi Gold-Albert, alter Freund,
. ist doch wahr
Egal, wie sie es nennen, es ist ein Armutszeugnis für ein reiches Land, denn Hunger bleibt Hunger und der tut weh.
ein nettes wort für ein riesen problem. schönreden kann man fast alles