Gestern tatort teenie junkie bezeichnet diazepam nimmt ist medizinisch nicht übertrieben
Viele Rentner nehmen problemlos dauerhaft ohne Dosissteigerung Benzodiazepine und absetzen lässt sich das problemlos durch langsame Dosisreduktion. Die Einordnung der Benzos in echte Suchtmittel halte ich zumindest für problematisch. Ohne Dosissteigerung und Toleranzentwicklung gibt es etliche Psychopharmaka und alle Psychopharmaka haben Absetzerscheinungen.
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Gestern in einem Tatort wurde ein Teenie als "Junkie" bezeichnet , weil es Diazepam nimmt. Ist das medizinisch nicht etwas übertrieben?
Bezos können auch Tolranz und Dosisteigerung bewirken , das machen im Einzelfall aber auch Psychopharmaka , die nicht als Suchtmittel gelten , sogar Baldrian.
Wenn ein Medikamentenmißbrauch vorliegt, dann ist die Bezeichnung durchaus gerechtfertigt.
Na ja Frau Lindholm war sowieso etwas von der Rolle - verliebt und Dienstausweis verschmissen - da würde ich es nicht überbewerten.
Deren Kollegin hatte das behauptet. Furtwängler macht in Tatorten immer dasselbe, sie fährt und steht mit beigem Mantel und bimmeldem Handy rum und hat Probleme mit ihrem Freund , die ich nicht nachvollziehen kann. Ist der schüchtern oder hat Frau und Kinder oder was?
Ist eben die Frage ob sie es Medizinisch nimmt oder mehr als sie braucht.
was in TV-Krimis gesagt wird sollte man nicht überbewerten.
".Viele Rentner nehmen problemlos dauerhaft ohne Dosissteigerung Benzodiazepine und absetzen lässt sich das problemlos durch langsame Dosisreduktion."
Also zumindest mit Valium habe ich innerhalb von wenigen Tagen festgestellt dass ich e. höhere Dosis gebraucht hätte - das geht den meisten anderen Verwendern genauso.
Wie es mit den sog. Benzos' ist kann ich nicht aus Eigenerfahrung sagen - wage aber zu bezweifeln dass das Ausschleichen da gar so unproblematisch ist.
bdf
Woher weist Du , dass es den MEISTEN so geht? Ein medizinisch korrektes Ausschleichen merkt man kaum.
Diazepam gehört schon zu den Benzodiazepinen. Fast alle Wirkstoffe di mit "-am" enden. Diazepam, Midazolam, Lorazepam sind so die bekanntesten. Sie wirken alle ziemlich ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich in der Halbwertszeit und dem Wirkungseintritt.
Psychopharmaka, die nach Dosissteigerung von sich aus schreien? Die nenne mir mal. Wäre da interessiert.
Auf alle Fälle machen sie keinen Entzug wie eben Benzos. Und der kann böse und heftig sein bis zu Verwirrtheitszuständen und körperlichen Aggressionen - aus purer nackter Angst!
Und alles, wogegen sich der Körper wehrt, weil er es unbedingt haben will , davon ist man nun mal abhängig, also Junkie.
Was "schreit"? Setze mal ein SSIR ab , da stehst Du tagelang aufrecht im Bett. Wieso "wehrt" sich der Körper? Die Suchrezeptordichte nimmt ab und das ist eine natürliche Anpassung.
Deine Antwort ist , sagen wir mal, "suspekt".
Beim SSIR kann es bei einem ZU RASCHEM Spiegelanstieg oder -abfall zu unangenehmen Körperreaktionen kommen, das ist richtig.
Beim Bezo dagegen kommt es schon nach einer minimalen Reduzierung dazu, daß "man es merkt" durch Unruhe. Und dies hast du bei Zigaretten, Alkohol, Drogen auch.
Benzodiazepine haben ein hohes Suchtpotential, auf das Ärzte bei der Verschreibung mitlerweile auch hinweisen. Bei den Benzos geht es nicht um die Absetzerscheinungen, die ja viele Medis mit sich bringen, sondern darum, dass der körper und das Gehirn die Wirkung der Benzos weiterhin haben wollen und "brauchen". Wenn man also die Benzos absetzt geht es einem - neben den Absetzerscheinungen - schlecht, weil man die Benzos nicht mehr hat. Bei anderen Medikamenten geht es einem neben den absetzerscheinungen entweder gut, oder es geht einem schlecht, weil die Ursprüngliche Erkrankung noch da ist.
Benzos sind als MEdikament in Akutsituationen super geeignet. Auf Dauer und zur regelmäßigen Einnahme nicht von Vorteil. Bei langer und regelmäßiger Einnahme kommt es häufig auch zu "paradoxen" Reaktionen. D.h. die Benzos wirken dann nicht mehr entspannend, krampfbrechend und angstlösend, sondern bewirken dann teils genau das Gegenteil.
Parodoxe Reraktionen sind was anderes. Angst nach langer Einnahme beruht auf die Reduzierung der Gaba-A Rezeptoren. Hast Du schon mal Absetzerscheinungen von nicht suchtauslösenden Antdepressivas gehabt? Da steht Du tagelang beim Schlafen im Bett.
Ich kann Dir nur sagen, dass das in Lehrbüchern als "paradoxe Reaktion" beschrieben wird Ob die Wirkung nun auf Grund der Reduzierung von Gaba-A Rezeptoren herrührt oder nicht, dürfte egal sein, denn wenn die Reaktion genau anders ist als erwartet, ist das für mich erstmal "paradox".
Natürlich haben alle Medis die auf die Psyche gehen Absetzerscheinungen. Hat ja sogar Nikotin. Aber wo würdest Du dan den Unterschied zwischen Absetzen von Benzos und dem absetzen von Heroin machen? Der Entzug bei heroin wäre ja dann auch nur ein zu schnelles Ausschleichen.
Ach ja:
Ja, hatte Absetzerscheinungen auf nen Serotonin-wiederaufnahmehemer. Aber andere - auch relativ unangenehme. Es war aber psychisch gesehen insgesamt kein Problem den Abzusetzen. Bei Benzos sieht das anders aus. Das ist vergleichbar mit Alkohol, Rauchen oder Kiffen (rein psychisch gesehen - ich möchte damit auch nicht von der Sucht"qualität" sprechen
Benzos haben nicht die furchtbaren Auswirkungen auf den Süchtigen und Opiatentzug ist viel stärker als Benzoentzug. Obwohl ,ich hatte mal einen Tavorentzug nach nur 2 wöchiger Gabe im Krankenhaus , da war durchaus schlimm. Habe aber abrupt abgesetzt und keiner hat mir mit reduzieren geholfen. Nicht mal mein Vater , der Internist war , kam da drauf. Benzos stehen eine "Stufe" unter den krankmachenden Alkohol, Nikotin. Kiffen macht viele nicht krank , die verantwortungsvoll damit umgehen. Andere wiederum bekommen Hirnstörungen.
Ja, moment, da muss man nun aber differenzieren zwischen negativer Auswirkung auf den Körper, dem Suchtpotential und der Sucht"qualität", bzw Entzugsqualität. Ganz klar sind der Entzug und die Auswirkungen auf den Körper bei Opiaten schlimmer und stärker als bei Benzos. Trotzdem haben Benzos ein Suchtpotential, welches andere Arzneimittel -neben den "normalen" Absetzerscheinungen nicht haben.