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Realität auf dem Prüfstand Experiment der Quantenphysik wirft philosophische Fragen auf Physik. - Ob der Mond tatsächlich da ist, wenn keiner hinschaut, trieb bereits den Philosophen George Berkeley um. Nein, meinte er, denn Sein heißt wahrgenommen werden - was keiner sieht, ist deshalb auch nicht real. Auch gestandene Quantenphysiker kommen bei der Frage ins Grübeln. An der Universität Wien kennt man sich aus mit den Paradoxien der Quantenphysik. Schon mehrmals hat die Gruppe um Professor Anton Zeilinger mit Experimenten für Schlagzeilen gesorgt, die nicht nur Laien an ihrem gesunden Menschenverstand zweifeln ließen. Bei ihrer neuesten Arbeit, nachzulesen heute im Fachmagazin Nature, haben die Wiener Quanten-Gurus zwei fundamentale Konzepte der Physik auf den Prüfstand gestellt: Lokalität und Realismus, erklärt Markus Aspelmeyer, einer der Autoren. Das eine, die Lokalität, sagt nichts anderes, als das zwei Objekte, die weit voneinander entfernt sind, sich nicht gegenseitig beeinflussen können. Die andere Eigenschaft, der Realismus, ist eigentlich noch viel anschaulicher. Darunter verstehen wir, dass ein Objekt - sei es jetzt im extremsten Fall der Mond - einfache Eigenschaften hat, die immer da sind, unabhängig davon ob wir jetzt hinschauen, unabhängig davon, ob wir jetzt irgendeine Messung machen. Eigenschaften, die diesen Gegenstand konstituieren, die seine Realität ausmachen. Deswegen sprechen wir von Realismus. Lokalität und Realismus sind die beiden Grundpfeiler der klassischen Physik. Doch in der Quantenwelt gelten andere Gesetze. Experimente mit paarweise erzeugten Lichtteilchen haben zweifelsfrei belegt: Quanten-mechanisch gekoppelte Photonen spüren sofort, wenn ihrem Partner etwas geschieht - selbst dann, wenn dieser Kilometer entfernt ist. Die verschränkten Lichtteilchen-Duos verhalten sich wie zwei magische Würfel, die immer dieselbe Augenzahl liefern. Albert Einstein war diese "spukhafte Fernwirkung" nicht geheuer. Für die Vorstellung, dass Lokalität und Realismus gemeinsam gültige universelle Prämissen sind, war sie der Todesstoß. Die beiden Konzepte Lokalität und Realismus zusammen, die kann man ausschließen als Grundlage für eine Beschreibung der Natur. Nur, was man bislang nicht konnte, ist, eine Antwort auf die Frage zu finden, welches dieser beiden Konzepte denn nun falsch ist. Es kann also durchaus sein, dass es genügt, einfach das Lokalitätsprinzip über Bord zu werfen. Oder einfach nur das Realismuskonzept über Bord zuwerfen. Und diese Frage konnte bislang nicht beantwortet werden. Und hier setzt unsere Arbeit an. Die Wiener Forscher haben Paare verschränkter Lichtteilchen erzeugt und deren Polarisation jeweils getrennt gemessen. Das Überraschende dabei: Im Gegensatz zu früheren Experimenten lassen sich die starken Korrelationen der jeweiligen Ergebnisse diesmal nicht mehr allein durch die Annahme einer spukhaften Fernwirkung erklären. Genau das ist das eigentlich Erstaunliche an unserem Resultat. Was wir gezeigt haben: Es genügt schlichtweg nicht, nur die Lokalität über Bord zu werfen und damit eben Fernwirkung zuzulassen. Wenn man das machen möchte, wenn man also eine verborgene Struktur der Quantentheorie sucht, dann muss man neben der Nichtlokalität auch ein paar sehr anschauliche Aspekte des Realismus über Bord werfen. Realität auf dem Prüfstand

2 Antworten zur Frage

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Existiert die Welt nur, wenn wir hinschauen? Philosophische Fragen der Quantenphysik. Eure Meinung dazu?

Ich sehe einen Teil des Problems bereits in der Frage.
Was wissen wir denn schon über die Existenz der der sogenannt realen Welt? All diese Forschungsergebnisse zeigen uns schliesslich ziemlich eindrücklich, dass wir allem Anschein nach vieles nicht mitbekommen und die Welt da draussen wohl viel mehr ist, als wir mit unseren Sinnen wahrnehmen und mit unserem Hirn verstehen können.
Aus dieser Perspektive betrachtet, bin ich geneigt zu glauben, dass die Welt, wie wir sie sehen, wirklich auch nur dann existiert, wenn wir hinschauen, nämlich in unseren Köpfen.
Nicht ohne Grund haben sich Physik und Philosophie immer sehr nahegestanden, immer wieder haben sie sich gegenseitig gezwungen Begriffe neu zu überdenken. Konzepte wie Lokalität und Realismus wurden in einer Zeit geprägt, als unsere Sinne noch nachvollziehen konnten, was unsere Geräte gemessen haben, vielleicht sollten wir uns nicht wundern, dass sie dem neusten mathematischen und technischen Fortschritt nicht mehr entsprechen können.
Es wird spannend sein, zu sehen, welche neuen Konzepte erschaffen werden und wie diese und jene, die bereits am Entstehen sind , uns Welt in Zukunft erkären werden.
Man kann Experimente mit Quantenradierern machen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit feststellen können, daß ein Objekt auch dann existiert, wen man es nicht sieht.
Vergleichbare Experimente stellen dann auch fest, daß es keinen bewußten Beobachter braucht, um quantenmechanische Zustände festzulegen, sondern nur die blanke Möglichkeit des Messens.
Fazit: Die Welt existiert, solange Wechselwirkungen darin stattfinden.
Wie das mit der Lokalität und dem Realismus aussieht, steht noch auf einem anderen Blatt.
Einfache Fassung :
Jeder Mensch gestaltet sein MONOVERSUM selbst.
Die Realität ist viel mehr. Sie besteht aus vielen parallelen Ebenen in einem gemeinsamen Omniversum.
ZEIT und RAUM sind Illusion, die wir energetisch modifizieren können.
Unser Weltbild wird gerade NEU strukturiert,
wobei GLAUBENSMUSTER und WIRTSCHAFTSINTERESSEN aufeinanderprallen.


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