Beispiel wahren demokratischen regierungsform was haltet

Richtige Demokratie ist doch, dass das das Volk per Abstimmung jede Entscheidung aktiv selbst bestimmt. Es ist schon möglich eine solche Regierungsform einzuführen, wohl aber auch ziemlich umständlich, also gibt das Volk per Wahlen die Entscheidungsgewalt an Parteien ab. Was haltet ihr von der Möglichkeit?

17 Antworten zur Frage

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Ein Beispiel zu einer "wahren" demokratischen Regierungsform. Was haltet ihr davon?

Eigentlich, also ganz eigentlich sehen die Politikwissenschaftler Demokratie anders.
Die Abstimmung ist ein Mittel, aber eben nur ein Mittel der Demokratie, genau wie Wahlen oder Rechtsstaatlichkeit.
Grundsätzlich ist Demokratie ein Maß dafür, wie einfach es ist, eine Regierung loszuwerden. Muss man dazu blutige Aufstände veranstalten, war die Regierung nicht sonderlich demokratisch. Reicht eine Abstimmung, und die Regierung verschwindet ohne Murren, dann war sie sehr demokratisch.
Wie man das Loswerden einer Regierung organisiert, ist im Prinzip unerheblich für das Maß an Demokratie. Es muss nur ohne großen Aufwand möglich sein. Regelmäßige Wahlen haben sich bewährt, deswegen sind sie weit verbreitet. Andererseits haben wir bei regelmäßigen Wahlen das Problem, dass es nicht sehr einfach ist, bis zur nächsten Wahl eine Regierung loszuwerden, das gibt also ein Demokratiedefizit. Das kann man natürlich durch Volksabstimmungen zu bestimmten Fragen ein wenig ausgleichen, aber Volksabstimmungen ergeben wieder verfassungsrechtliche Probleme. Anders als Abgeordnete und Regierungsmitglieder, die auf die Verfassung verpflichtet werden, ist ein Wähler nicht an die Verfassung gebunden und könnte also bei einer Volksabstimmung für eine ganz offensichtlich verfassungswidrige Maßnahme stimmen. Was wiegt nun schwerer, der Volkswille oder die Verfassung?
Ich stelle mir eine Regierung vor die so wie die Wähler an eine Verfassung gebunden ist, welche nicht so einfach ausgehebelt werden kann. Und auf Grundlage dieser sicheren, sozialen, freiheitlichen und demokratischen Verfassung werden Entscheidungen des Volkes durch die Regierung umgesetzt.
Bei einer Volksabstimmung könnte schon die Frage, die gestellt wird, verfassungswidrig sein und dürfte daher auch nicht gestellt weredn. Beispiel: "Sollen alle Juden ermordet werden?
Das Volk könnte eine andere Verfassung beschließen.
Das könnte es zumindest gemäß deutschem GG. Das Szenario hier war aber ein anderes.
�Die bewußte und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land. Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben. Sie beeinflussen unsere Meinungen, unseren Geschmack, unsere Gedanken.« (Edward Bernays in "Propaganda", 1928)
Wenn das Demokratie ist, wem dient sie und wollen wir sie wirklich haben?
"Demokratie" ist in Wirklichkeit eine Oligarchie, in der trotz fortschreitenden Rückbaus demokratischer Elemente die ILLUSION VON DEMOKRATIE möglichst bewahrt bleiben soll. Prof. Mausfeld erklärt es in seinem Vortrag:

Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ - Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements - YouTube
Nachdem man das gehört hat, sollte man noch einmal von vorne beginnen, über Demokratie nachzudenken. Jedenfalls wäre in einer Abstimmungsdemokratie das Problem der Massenlenkung durch die allmächtige Oligarchie mit ihren erdrückenden, psychologisch ausgefeilten Propagandamitteln nicht beseitigt.
Wäre gut, wenn die Parteien nicht machen dürften, was sie wollen.
Beispiel: Jemand möchte niedrigere Steuern für den Endverbraucher und wählt daraufhin eine Partei, die für das selbe Eintritt.
Ist diese Partei dann nach der Wahl an der Macht wird die Mehrwertsteuer erstmal angezogen.
Annähernd solch eine Demokratie haben wir doch in der Schweiz.
Wahlbeteidigung teilweise 25%. Tolle Wurst, oder?
Der Wille des Volkes sieht anders aus.
Das sehe ich nicht so. Wenn sich nur 25% an einer Abstimmung beteiligen, entscheiden halt diese 25%. Die anderen sind desinteressiert oder unentschlossen. Dadurch wir die Sache nicht undemokratisch.
Geringe Beteiligung bei Parteienwahlen ist etwas anderes. In diesem Fall kann der Grund für die Nichtbeteiligung im generellen Unmut über das ganze System liegen.
Wahre Demokratie wo die Macht vom Volke ausgeht,wäre schon schön.aber Merkel&Co halten uns zu dumm,um mitzuentscheiden.
Was sehr konstruiertes, aber ein Volk hat die Nase voll davon, für das Misslingen einer Völkergemeinschaft verantwortlich gemacht zu werden und will auch seine Lebensweise schützen. Dieses Volk bekommt bei einer demokratischen Wahl die Chance eine elementare Entscheidung selbst zu treffen und bestimmt seinen Weg durch eine gar nicht mal so demokratische parlamentarische Wahl selbst. Gut, das dieses Volk als Wiege der Demokratie noch genug davon verinnerlicht hat.
Die Wahre Demokratie war damals umsetzbar, weil die Dimensionen ungleich kleiner waren als heute und sich meist nur über Städte erstreckte. Diese kurzen Entscheidungswege konnten Probleme schneller, besser und effizienter sowie bedarfsgerechter lösen als alles Andere.
Im Informationszeitalter ist direkte Demokratie vollständig umsetzbar, aber keineswegs gewollt, da die Eliten bereits wissen, dass Sie zum Feind des Volkes geworden sind.
Bin sehr zwiegespalten. Einerseits möchte ich meinen Senf zu politischen Entscheidungen hinzugeben, andererseits möchte ich nicht, dass mein dummer Nachbar das macht.
Und wenn die Wahlbeteiligung bei den Abstimmungen so hoch ist wie bei den Bundes- oder Landtagswahlen, dann wird immer eine Minderheit über die Mehrheit bestimmen können.
Man könnte auch wieder einen König ernennen. Dann gibts wenigstens wieder jemanden, der 100% verantwortlich für die Scheiß Lage ist.
Das erinnert mich an folgendes:
Der Klügere gibt nach - Wenn der Klügere immer nachgibt, werden wir von den Dummen regiert.
Tatsächlich glaube ich, dass selbst mein dummer Nachbar als Mensch auf Augenhöhe mehr an seinem Selbsterhaltungstrieb hängt, als ihm daran gelegen sein könnte jemandem eines auszuwischen. Die Machtverhältnisse hätten in den Kommunen bleiben sollen. Hamburg und Bremen laufen besser als der Rest, warum wohl?
Ich wäre dafür wir legen uns einen Gott zu. Mit Blitze schleudern und all dem Scheiß.
Zwar haben Plebiszite den Charme, dass die Mehrheit dann die Entscheidungen, die sie verzapft, auch ausbaden muss. Aber mein Eindruck ist, dass Plebiszite auch zu fragwürdigen oder gar schlicht falschen Entscheidungen führen können, weil die Mehrheit die etwaigen Folgen nicht oder nicht richtig überblickt, sondern vielmehr einer spontanen Stimmung folgt. Klassiker: "Todesstrafe für Kinderschänder", wenn gerade ein besonders schlimmer Fall durch die Presse ging.
Eine "Herrschaft der Weisen", die man auch demokratisch wählen könnte, erscheint mir da sinnvoller.
Bremen läuft gut?
Kennst Du deren Arbeitslosenquote?
Bremen und HH erhalten riesige Zahlungen aus dem Länerfinanzausgleich.
Wenn es ihnen gut ginge, würden sie dort reinzahlen und nix erhalten.
Ich fürchte, Du bist falsch informiert.