Ab wie arbeitsstunden dienstgang arbeitgeber unterkunft stellen

Ab wie vielen Arbeitsstunden im Dienstgang muss der Arbeitgeber eine Unterkunft stellen?

Laut nachfolgendem Urteil muß der Arbeitgeber keine Unterkunft stellen.
Urteil zu Arbeitszeiten
Dienst ist Dienst und Fahrt ist Fahrt
Wer beruflich unterwegs ist, arbeitet nicht - so will es das Gesetz. Denn Fahrzeiten sind keine Arbeit. Firmen müssen dafür keinen Ausgleich anbieten.
Zu viel ist zu viel, dachte sich wohl der Kläger. Immer wieder wurde er von seinem Arbeitgeber auf Dienstreisen ins In- und Ausland geschickt. Doch die langen Fahrzeiten wurden dem wissenschaftlichen Angestellten einer Bundesbehörde häufig nicht ausgeglichen. Er führte Buch und kam innerhalb eines Jahres auf stolze 155 Stunden und fünf Minuten. Schließlich zog er vor Gericht. Er wollte eine Gutschrift für sein Zeitkonto durchsetzen. Außerdem wollte er die Behörde verpflichten, seinen Dienstplan künftig so zu gestalten, dass er arbeitstäglich einschließlich der Reisezeiten nicht mehr als zehn Stunden eingesetzt wird.
Mit seiner Klage hatte der Behörden-Mitarbeiter keinen Erfolg. Nach einem
Urteil des Bundesarbeitsgerichts sind die Tarifregelungen im öffentlichen Dienst rechtmäßig. Demnach sind Reisezeiten von der Arbeitszeit ausgenommen. Vergütet wird nur die regelmäßige tägliche Arbeitszeit - das aber auch dann, wenn am Geschäftsort weniger gearbeitet wird.
"Das Urteil bringt nichts Neues. Es bestätigt lediglich eine Rechtslage, die sowohl im Öffentlichen Dienst wie auch in der privaten Wirtschaft schon immer so galt", sagt Ernst Schaller, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht in München. "Nach dem Arbeitszeitgesetz sind Fahrtzeiten von der Wohnung zur Arbeitsstätte und zurück als Ruhezeiten zu rechnen". Und
das gilt auch für Dienstreisen außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit.
Allerdings muss dem Arbeitnehmer überlassen bleiben, wie er seine Fahrzeiten gestaltet. Schreibt ihm der Chef vor, selbst mit dem Auto zu fahren, zählt sie nicht mehr als Ruhezeit.
Es gibt jedoch auch andere Fälle, in denen Dienstreisen vergütet werden. "Abweichungen vom Arbeitszeitgesetz sind möglich durch Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen sowie arbeitsvertragliche Regelungen", sagt Schaller.
So gibt es beispielsweise in der nordrhein-westfälischen Metall-Industrie eine Vereinbarung, wonach die Reisezeit vergütet wird. Da heißt es: "Bei angeordneten Dienstreisen wird die notwendige Reisezeit, sowie sie die Dauer der individuellen täglichen Arbeitszeit überschreitet, an Arbeitstagen bis zur vier Stunden und an arbeitsfreien Tagen bis zu zwölf Stunden täglich wie Arbeitszeit vergütet."
Ausnahmen stellen außerdem jene Berufe dar, in denen die Fahrzeit zur Arbeitszeit gehört. "Das gilt beispielsweise bei Arbeitsstätten auf Fahrzeugen, also für Berufskraftfahrer oder Zugpersonal. Eine Vergütung hat auch zu erfolgen bei Fahrten von Personen, deren Beruf ambulant ausgeübt wird, mit Aufenthalten an immer wieder anderen Tätigkeitsorten", sagt Schaller. Dazu zählen zum Beispiel Kundendienstmechaniker, Vertreter oder Postboten.
Aber nicht nur Dienstfahrten, auch die damit möglicherweise verbundenen Arbeitszeiten am Wochenende sorgen in manchen Arbeitsverhältnissen für Zündstoff. "Messe-Tätigkeiten sind ein häufiger Streitpunkt", sagt Schaller. In der Regel darf der Arbeitnehmer in Ausnahmefällen auch am Wochenende zur Arbeit verpflichtet werden - auch wenn das nicht explizit in seinem Vertrag steht. Dafür steht ihm dann eine Vergütung oder ein Freizeitausgleich zu - es sei denn, der Arbeitsvertrag regelt anderes.
Allerdings muss auch hier das Arbeitszeitgesetz berücksichtigt werden. So muss zum Beispiel zwischen zwei Arbeitstagen eine Ruhezeit von elf Stunden liegen. Die kann auch während der Fahrt genommen werden. Wer also bis Freitagabend arbeitet und sich danach in den Zug zur Messe setzt, ist nach dem Arbeitszeitgesetz am nächsten morgen wieder fit für den Job.
Urteil zu Arbeitszeiten - Dienst ist Dienst und Fahrt ist Fahrt - Karriere - Süddeutsche.de

Abs. 1 ArbZG schreibt vor, dass den Arbeitnehmern nach Beendigung der Arbeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 11 Stunden zu gewähren ist

Ja, wobei die Zeit im Zug anscheinend als Ruhezeit zählt, wenn sie da nicht irgendwelche Aufgaben am Laptop o. ä. zu erledigen hat.

Offenbar ist die Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Folgt man den Angaben auf der unten angegebenen Webseite in Bezug auf Arbeitnehmer, ist es so, dass die Reisezeit als Ruhezeit gilt, wenn du im Zug nicht arbeiten musst.
Quelle:
Dienstreisen: Ist Reisezeit gleich Arbeitszeit? | karrierebibel.de
Insofern dürftest du die Zeit im Zug nicht als Arbeitszeit mitrechnen.

Als volljähriger Azubi musst du mindestens elf Stunden Ruhezeit zwischen Arbeitsende und -anfang haben.
Quelle:
Azubi & Azubine - Wie viel müssen Azubis arbeiten?
Doch offenbar zählt ja die Zeit im Zug schon als Ruhezeit.
Und dein Chef wird dich ja nicht ständig zu irgendwelchen Meetings oder Fortbildungen schicken. Ggf. musst du einfach mal in den sauren Apfel beißen.

Arbeiten müssen wir im Zug soweit ich weiß nicht. Gibt es denn eine maximale Reisezeit in Kopplung mit Arbeitszeit? Weil 10h Reisezeit ja schon recht viel sind, vorallem mit den 6 1/2h Arbeitszeit zusammen.
für die Mühe

Ich bin keine Juristin. Aber ich verstehe das so: Du brauchst gar nicht von "Reisezeit" zu sprechen. Denn diese nennt sich arbeitsrechtlich "Ruhezeit", wenn du im Zug sitzen und chillen kannst. Da wird also Ruhezeit mit Arbeitszeit gekoppelt.
Ich denke, dass das dein Ausbilder mal von dir verlangen kann. Er wird dich ja nicht jede Woche durch die Gegend schicken. Wenn du es ganz genau wissen willst, ruf deinen Ausbildungsberater an. Du musst ihm ja nicht gerade auf die Nase binden, in welchem Betrieb du bist. Ich vermute aber mal, dass er dir auch raten wird zu fahren. Wenn du dich im Betrieb prinzipiell wohlfühlst und da deine Ausbildung zu Ende machen willst, musst du auch mal Sachen mitmachen, die dir vielleicht nicht so angenehm sind.

Wie bereits geschrieben wurde, zählt die Fahrzeit als Ruhezeit, solange Du nicht im Zug irgendwelche Arbeiten erledigen musst. Wenn Du mehr als 8 Stunden von zu Hause und deiner regelmäßigen Arbeitsstätte weg bist, kannst Du eine Verpflegungsmehraufwendung steuerlich absetzen.
Im übrigen, es gibt Berufe, wo eine solche Reiserei Normalität ist.

Als Azubi hast du bei der IHK oder HWK einen Ausbildungsberater. Du könntest auch diesen einmal um Rat fragen.
Ich schau aber mal, ob ich etwas finde.

1.Was würde eine vom Arbeitgeber gestellte Unterkunft in deinem Fall ändern?
2.Ab einer Reisedauer von mehr als 8 Std. kann man eine Verpflegungspauschale in Höhe von 12 Euro steuerlich geltend machen.

Von den 19 Std. müsste man schon 2,5 abziehen, diese Fahrtzeit ist immer zumutbar.Die reine Fahrzeit zählt schon als Freizeit - aber wie gesagt, 3 Std. täglich wären nur zumutbar.
Da dies eine einmalige Sache zu sein scheint, siehts noch mal anders aus.
Ist es eine Fortbildung - und muss man am kommenden Tag nicht direkt in aller früh in der Firma auftauchen, ist dies OK.
Auf jeden Fall muss es eine Art Verpflegungsgeld für den Tag geben.

Von Haustüre zu Haustüre kann in diesem Fall nicht gerechnet werden. Fakt ist, dass die Arbeitszeit am Montag 8 Stunden 30 beträgt, am Dienstag 6 Stunden 30 und am Mittwoch wieder 8 Stunden 30. Sowohl die Arbeits- als auch die Ruhezeiten werden eingehalten. Ergo=alles im grünen Bereich.
Anderes Beispiel: Man geht um 05:00 Uhr aus dem Haus zur Arbeit die von 07:00 bis 15:30 Uhr geht. Anschließend mit Freundin zum shoppen und um 18:00 Uhr Treffpunkt mit Freund. Bummeln, essen gehen und sonstige Freizeitvergnügungen bis 22:00, dann nach Hause. Von Haustür zu Haustüre 17 Stunden, davon Arbeitszeit 8 Stunden 30.