Ab spricht man unterschicht

Folgende Definition ist mir bekannt: - geringes Einkommen - geringe Bildung - geringer Aufstiegswille - geringe Flexibilität

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Ab wann spricht man von der "Unterschicht"?

es gab, gibt und wird immer eine Ober-, Mittel- und Unterschicht geben. Die Differenzierung ist definitionsabhängig und z.B. in Südamerika oder Afghanistan anders als bei uns. Lt.Münterfering gibt es gar keine soziale Unterschicht bei uns!
Nach dem Schichtindex von Kleining und Moore, aber auch Darendorf, wurde/ wird die Bevölkerung in 6 - 9 Schichten nach Einkommen, Bildung, berufliche Stellung unterschieden. Die oben haben mehr, die unten viel weniger. Einkommen, Bildungsgrad, Ansehen und sozialer Status, Sprachverhalten, geistige und politische Einstellungen, Freizeit- und Erziehungsverhalten, Gesundheit und Lebensdauer sind schichtspezifisch. Unterschicht kann man auch heute noch als Proletariat bezeichnen. Das sind Menschen, die durch Arbeit ausgebeutet werden, Sozialhilfe beziehen, nichts Nennenswertes besitzen, geringen Bildungsgrad aufweisen und weithgehend chancenlos sind, ihr Schicksal zu ändern. Dann ist dem Proletariat auch piepschnurzegal, wer wie unsere Republik steuert und was aus unserem Staat mal wird. Wer nichts mehr zu verlieren hat, wird radikal! Die Römer organisierten damals wenigstens "Panem et Circenses". Aber dafür ist heutzutage nicht mehr viel Geld da. http://www.wams.de/data/2006/08/20/1003577.html?prx=1
Ja, es gibt eine ganze Reihe von Schichtmodellen, sigmaphase weist ja darauf hin. In der derzeitigen Diskussion um Münteferings Verdikt heißt das: Wir haben hier einen Politiker, der in der schönsten dummdreisten Manier einen Begriff für unzulässig erklärt, der in der Soziologie schlicht und einfach eingeführt ist. Warum tut Müntefering das: Weil er keine öffentliche Diskussion über die Verantwortung der SPD am Anwachsen der Unterschicht durch die Austrocknung des Sozialstaats haben will. Denn: die Einkommen einer Masse von Menschen sind durch HartzIV, diverse Reformen auf breiter Front gesunken.
In Deutschland gilt als Armutsgrenze: Weniger als 50% des durchschnittlich Nettoeinkommens. Damit ist eine 4köpfige Familie mit 2.000 Euro monatlich arm. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hat in einer Studie aus dem Jahre 2005 zur Kinderarmut darauf hingewiesen, dass in Deutschland, einem der reichsten Industrieländer der Erde, 1,5 Millionen Kinder auf Sozialhilfeniveau leben. Das sind 14,2 % aller Kinder. Damit hätte man eine vorläufige Einschätzung, wie große die Unterschicht ist, wenn man sie als die Gruppe der Einkommens-"Schwachen", also der Armen, versteht. Und dazu gehören durchaus Menschen/Familien, die durch Arbeitslosigkeit aus einem ordentlichen Mittelschichtniveau abgestürzt sind. Von diesem Schicksal sind mehr und mehr Angehörige der Mittelschicht betroffen. Laut Müntefering gibt es so etwas wie diese Schicht auch deshalb nicht, weil die Bundesregierung Arme und Reiche gar nicht zählt. Wir leben ja angeblich in einer Wissensgesellschaft, aber unsere Regierung verhindert, dass wir fundamentale Informationen über den Zustand unserer Gesellschaft erfahren. Eine dieser Informationen scheint die Existenz einer Unterschicht zu sein, deren geringes Einkommen ihnen die Teilhabe an weiten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens verwehrt. Kaum jemand weiß z.B., dass ALGII-Bezieher kein zusätzliches Geld für die Schulbücher ihrer Kinder bekommen. Begründung: die Sätze sind schon bedarfsgerecht.
Nicht wenige Soziologen meinen, das Merkmal "Einkommen" sei das zentrale Merkmal für eine entsprechende statistische Einstufung in einem Schichtmodell.
Umstritten, aber wissenschaftlich durchaus praktiziert, ist die Mitverwendung weiterer Merkmale, siehe ZaphBee. Als Einführung zum Thema soziale Schichten kann man z.B. den Beitrag im Fischer-Lexikon, Bd. 10, Soziologie, lesen.
Müntefering hätte sicher erst recht etwas dagegen, wenn man von gesellschaftlichen Klassen spräche - im englischsprachigen Raum ist "class" gang und gäbe. Hierzulande will man mit der Verwendung des Begriffs Klasse oft auf einen marxistischen Hintergrund verweisen. Marx hat Klassen nicht nach Merkmalen wie Einkommenshöhe und Bildungsabschluss usw. abgegrenzt sondern: Die Arbeiterklasse, das Proletariat, ist definiert dadurch, dass sie wenig, vor allem keine Produktionsmittel, besitzt und nichts als ihre Arbeitskraft verkaufen kann. Die Kapitalistenklasse, oder Bourgeoisie, ist laut Marx dadurch definiert, dass sie die Produklonsmittel besitzen und bestrebt sind, dass in den Produkltionsmitteln investierte Kapital zu vermehren; dies geschieht dadurch, dass der Kapitalist den durch die Arbeiter erzeugten Mehrwert ohne Gegenleistung aneignen - dies nennt Marx Ausbeutung.
Wenn du, B-Ware, also mit jemandem sprichst, der den Unterschichtsbegriff ablehnt und eher den Klassenbegriff bevorzugt, ist das nicht einer wie Münte, sondern wahrscheinlich ein Marxist.


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