Die Realität der IP-Adressortung im Internet: Mythen und Fakten

Wie genau ist die Ortung einer IP-Adresse und welche Möglichkeiten gibt es tatsächlich?

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Im digitalen Zeitalter hat das Thema der IP-Adressortung viel Gesprächsstoff geliefert. Hackt man in die Gedankenwelt von Online-Spielern oder Internetnutzern, begegnet man der Vielzahl von Mythen und Falschinformationen über die Möglichkeiten dieser Ortung. Zuletzt berichtete ein Spieler von einem Vorfall auf TS3 (TeamSpeak 3), in dem ihm mitgeteilt wurde, seine IP-Adresse sei sichtbar und könnten orten. Ein weiterer Spieler behauptete gar ´ die Fähigkeit zu haben ` Verbindungen weltweit zu bannen. Ist das wahr? Lasst uns einmal tiefer graben.

Zunächst einmal – ja die IP-Adresse lässt sich theoretisch nutzen um den Standort eines Nutzers zu bestimmen. In der Praxis jedoch ist es weitaus komplexer. Widersprechen wir den weitverbreiteten Annahmen: Eine einfache IP-Ortung führt zumeist nur bis zum nächsten Knotenpunkt des Internetanbieters. Das könnte eine größere Stadt sein, ein regionales Zentrum oder sogar ein Rechenzentrum. Die genaue Adresse – etwa „Musterhausen, Musterstraße 5, Max Mustermann“ – bleibt dabei unerreichbar.

Das Spannungsfeld zwischen Mythos und Realität ist weitreichend. Die meisten Nutzer sind sich nicht bewusst, dass eine IP-Adresse allein nur einen groben geografischen Umriss liefert. Es ist stark davon abhängig ebenso wie die Internetverbindung strukturiert ist. Ein häufig genutztes Gegenargument gegen die Möglichkeit einer genauen Ortung: Um zu wissen, welcher Haushalt eine IP-Adresse hat, muss man direkt am Standort vor Ort sein. Dies ist nicht nur technisch herausfordernd · allerdings erfordert ebenfalls den Zugang zu spezifischen Daten · die wegen Datenschutzbestimmungen sehr sensibel sind.

Folgendes ist entscheidend: Wlan-Ortung oder GPS liefern präzise Standortdaten – jedoch nicht die IP-Adresse. IPS, also Internet Service Provider, können aufgrund der von ihnen verwalteten Daten möglicherweise „verfolgen“ welche Hardware und Adresse mit welcher IP verknüpft sind. Doch dies ist stark reguliert. Der Durchschnittsnutzer hat keinen Zugang zu diesen Informationen.

Für die Spieler die von unangenehmen Begegnungen auf Plattformen wie TS3 berichten: Ja, es gibt immer wieder Bedrohungen aus dem Internet. Die Angst durch andere Spieler geortet und damit möglicherweise angegriffen oder belästigt zu werden ist nicht unbegründet. Alernative Schutzmaßnahmen sind hierbei ratsam. Das Nutzen eines VPNs (Virtuelles Privates Netzwerk) kann bessere Vertraulichkeit bieten, indem die IP-Adresse verborgen bleibt. Ein VPN tunnelt den Internetverkehr durch einen Server und verbirgt die echte IP.

Engagiert man sich aktiv mit dem Thema, erkennt man schnell, dass das sperren von IP-Adressen in der Theorie einfach klingt. In der Praxis ist es jedoch unzulänglich. Ein Restart des Routers kann neue IP-Adressen zuweisen. Verbundene Dienste verlieren ihre „Überwachung“ und die vermeintlich „gesperrten“ Nutzer sind im Nu wieder online.

Fazit: Die Panik um IP-Adressortung beruht häufig auf Missverständnissen. Die Möglichkeit ´ Nutzer ebendies zu orten ` besteht nicht ohne Weiteres. Die Wahrheit ist: Gelegentliche Ankündigungen von Hackeraktionen sind oft nur Worte – sie sind nicht häufig von Realität untermauert. Es ist ratsam, sich über Datenschutz und Sicherheit im Internet zu informieren und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen zu ergreifen.






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