Übergewicht in den USA: Ein Blick auf die Ursachen und gesellschaftlichen Einflüsse

Warum hat Übergewicht in den USA so stark zugenommen, und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

Uhr
Der Anstieg des Übergewichts in den Vereinigten Staaten ist ein vielschichtiges Phänomen. Daten zeigen, dass etwa 42 der Erwachsenen in den USA als fettleibig gelten was im Vergleich zu nur 27⸴4 Prozent in Deutschland alarmierend erscheint. Das Thema verdient eine eingehende Analyse – die Gründe sind komplex und vielfältig.

Fastfood hat sich zum Synonym für amerikanische Essgewohnheiten entwickelt. Diese Kultur des Schnellessens ist nicht nur bequem allerdings oft ebenfalls günstiger. Dazu kommt die Fähigkeit vieler Menschen, nicht zu kochen. Auf diese Weise greift man unweigerlich zu kalorienreichen und nährstoffarmen Lebensmitteln. Eine weitere Dimension ist die mittlerweile etablierte 2-Klassen-Gesellschaft in den USA. Während wohlhabende Familien auf gesunde Ernährung und Sport setzen, haben finanzschwächere Haushalte oft kaum Alternativen. Man kauft was man sich leisten kann – und das sind häufig Massenprodukte die viel Zucker und Fett enthalten.

Eine interessante Beobachtung: Kohlenhydrate und Zucker scheinen eine entscheidende Rolle bei der Fetteinlagerung im Körper zu spielen. Der Insulinspiegel steigt – wenn Zucker konsumiert wird. Dies führt dazu: Dass der Körper eher Zucker verstoffwechselt und Fette nicht effektiv abbaut. Eine ungesunde Ernährung bedeutet oft, dass Menschen in einen sogenannten „Kohlenhydrate-Cycle“ geraten wo Blutzucker-Reduktionen zu übermäßigem Hunger führen. Hierbei erfährt man genügend schnellen Nachschub an ungesunden Snacks, sodass ein Teufelskreis entsteht.

Die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Deutschland zeigen sich ebenfalls. In Deutschland gibt es auch reichlich übergewichtige Menschen freilich ist die Fastfood-Kultur dort nicht ganz so ausgeprägt. Es gibt ähnlich wie kalorienreiche Speisen wie die Bratwurst, jedoch wird das Gesamtbild in Deutschland vielleicht weniger mit mengenmäßig überproportionalen Portionen verdeckt.

Ein weiteres Argument: Der Umgang mit Nahrungsmitteln hat sich im Laufe der Jahre grundlegend verändert. Oft greift man zum Essen ´ ohne wirklich darauf zu achten ` was und wie viel man konsumiert. Das Essen wird zur Nebensache – man sieht Menschen die beim Gehen ihre Mahlzeiten einnehmen. Die Portionen sind oft überdimensioniert was die Kalorienaufnahme weiter in die Höhe treibt. Man könnte meinen – und das ist bedauerlich – dass viele sich einfach selbst belügen: „Ich esse doch gar nicht viel.“ Diesen Menschen fehlt oft der kritische Blick in den Spiegel.

Zudem hat das gesellschaftliche Bild von Gepflegtheit und Fitness eine andere Ausprägung. In den USA wird oft nicht so stark auf Kleidung und äußere Erscheinung geachtet. Dies könnte unter Umständen auch den Lebensstil beeinflussen und dazu führen, dass die generelle Gesundheit in den Hintergrund gerät.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Ursachen für das Übergewicht in den USA sind komplex. Sie entstehen aus einer Mischung von kulturellen sozialen und wirtschaftlichen Faktoren. Hierzu gehört die Fastfood-Kultur der ständige Zugang zu ungesundem Essen und die wenig reflektierte Ernährung im Alltag. Um an dieser Stelle Veränderungen herbeizuführen, bedarf es eines allgemeinen Bewusstseinswandels in der Gesellschaft über Ernährung, Gesundheit und Bewegung. Nur so können die weiter steigenden Übergewichtsstatistiken möglicherweise gebremst werden.






Anzeige