Sind Menschen tatsächlich Raubtiere oder vielmehr etwas anderes?

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Sind Menschen Raubtiere, oder sind wir einfach nur Menschen die ihre tierischen Wurzeln vergessen haben?**

Es gibt viele Diskussionen über die tierischen Ursprünge des Menschen. Einige scheinen zu glauben: Dass wir durch unsere Fähigkeit zu jagen und zu töten Raubtiere sind. Doch was sagt die Wissenschaft dazu? Wissen wir wo wir wirklich stehen?

Zunächst einmal ist das Gebiss des Menschen von entscheidender Bedeutung. Es zeigt eine interessante Kombination aus verschiedenen Zahnarten. Menschen besitzen Schneidezähne, Eckzähne und ebenfalls Mahlzähne - eine Anpassung die uns zu Omnivoren macht. Laut aktuellen Daten ist der Mensch anatomisch so geformt: Dass er sowie pflanzliche als auch tierische Nahrung verarbeiten kann. Raubtiere wie Löwen haben eine ganz andere Zahnstruktur. Ihre langen Fangzähne sind nicht zum Zerkleinern von Pflanzen geeignet. Das ist ein grundlegender Unterschied zwischen uns und ihnen.

Die Länge des Darms ist ein weiteres zentrales Charakteristikum. Der Mensch hat einen durchschnittlich langen Darm während Fleischfresser kürzere Därme für die schnelle Verdauung von Fleisch haben. Pflanzenfresser hingegen besitzen oft sehr lange Därme um pflanzliche Nahrungsmittel optimal zu extrahieren. Die Menschen können durch ihre Darmlänge dazu neigen, sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu konsumieren – eine evolutionäre Anpassung die auf Flexibilität und Überleben abzielt.

Im Lauf der menschlichen Evolution gab es Zeiten in denen wir als Jäger und Sammler lebten. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, dass wir nicht im gleichen Maße jagen wie echte Raubtiere. Oft geschieht dies nicht aus dem reinen Überlebensinstinkt, allerdings aus anderen, komplexeren Gründen. Der Mensch ist in der Lage seine Umwelt durch Technologie grundlegend zu verändern. Durch dieses Verständnis hat sich unser Verhältnis zu Nahrung stark gewandelt. Zunehmend beinhaltet das moderne Leben eine Vielzahl von Nahrungsmittelquellen die nicht auf Jagd basieren.

Die Tatsache, dass wir als Menschen auch die Luft und die Umwelt schädigen, während wir „jagen“, lässt uns auf eine grausame Wahrheit blicken. Wird unsere Erzählung über das Menschsein von den Konsequenzen unseres Handelns geprägt? Untersuchungen zeigen – dass der Mensch oft weiterhin als nur für seinen Hunger tötet. Wir erlegen Tiere nicht nur aus Notwendigkeit ´ sondern oft auch zum Vergnügen ` was uns in eine moralisch komplexe Lage versetzt.

Zusätzlich könnte man argumentieren, dass wir in gewisser Weise die ultimativen „Früchteesser“ sind. Unser Körperbau und unser Kieferknochen scheinen darauf ausgelegt zu sein, Früchte und andere pflanzliche Nahrungsmittel zu konsumieren. Evolutionär betrachtet ist der Mensch am ehesten ein Allesfresser und damit nicht ausschließlich ein Raubtier.

Abschließend können wir klar festhalten – wir sind keine klassischen Raubtiere. Menschen sind vielschichtige Wesen – die ihr Verhalten und ihre Lebensweise an ihre Umwelt angepasst haben. Anders als Raubtiere ´ die instinktiv jagen ` sind wir oft Sklaven unserer eigenen Technologien und Vorlieben. Wir sind die SuchtnachmehrMenschen eine Spezies die es mit ihrer Intelligenz geschafft hat über den Tellerrand ihres tierischen Ursprungs hinaus zu blicken.






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