Der Föhn der Alpen: Wie dieser Wetterphänomen unser Klima beeinflusst

Warum ist der Südföhn als Schneefresser der Nordalpen bekannt?

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Der Föhn ist ein faszinierendes meteorologisches Phänomen, das die Alpenregion maßgeblich prägt. Man spricht oft davon – dass der Südföhn die Nordalpen wie ein Schneefresser behandelt. Aber wieso geschieht das genau? Diese Frage ist nicht nur für Wetterinteressierte interessant, allerdings ebenfalls für all jene die in oder um die Alpen leben oder dort Urlaub machen.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen ebenso wie der Föhn funktioniert. Wenn ein Tiefdruckgebiet nördlich der Alpen dabei ist Luft von Süden nach Norden über die Berge zu befördern hat das weitreichende Folgen. Die Luft wird gezwungen – sich über die Alpen zu erheben. Dabei kühlt die Luft durch die Höhensteigerung zunächst ab. Diese Abkühlung führt zu Wolkenbildung. Doch der Clou? Tief in den Bergen sinkt die Luft dann wieder ab. Während dieses Absteigens erwärmt sich die Luft. Dies geschieht aufgrund des adiabatischen Prozesses bei dem die Luftdruckverhältnisse eine bedeutende Rolle spielen. Dadurch wird das Wetter auf der nordseitigen Alpenflanke oft sonnig und warm - ebendies das was den Südföhn charakterisiert.

Südföhn bringt also angenehme Temperaturen. Aber nicht nur das. Auch das Land im Süden ist betroffen. Die Luft bringt feucht-warme Bedingungen mit sich was häufig zu ergiebigen Niederschlägen führt. Ein Hochdruckgebiet südlich der Alpen sorgt oft für eine Stabilisierung der Wetterlage. So entstehen im Winter die berühmten schneereichen Tage die im Norden der Alpen oft ausbleiben. Hier zeigt sich der Südföhn als klassischer „Schneefresser“.

Der Nordföhn hingegen der aus einer anderen meteorologischen Anordnung resultiert, verhält sich ganz anders. Bei dieser Situation sind die Luftströmungen nicht so klar definiert. Während der Nordföhn in einer wetterbestimmten Lage oft einfach kalte trockene Luft von den Gebirgen in die Täler drückt bleibt es grimmig und oft bewölkt. Dies führt häufig weniger zu einem warmen sonnigen Wetter und begrenzt den Einfluss des Nordföhns auf die Schneelage im alpinen Norden.

Zusätzlich ergibt sich von statistischer Sicht: Dass der Südföhn im Vergleich zum Nordföhn eine höhere Häufigkeit an Gefahr führt. Im Winter beispielsweise: Es wird oft deutlich weiterhin Wärme an die Nordseite transportiert. Selbst Temperaturen jenseits von 20 Grad Celsius sind im Föhn häufig anzutreffen, während Temperaturen im Norden oft bei knackigen Minusgraden verweilen.

Ein besonders beliebter Ort um den Föhn zu erleben ist der Gardasee. Segler und Windsurfer schätzen den Föhnwind aufgrund seiner starken und dauerhaften Bedingungen. Statistisch gesehen zieht an windigen Tagen zusätzlich eine Vielzahl an Sportlern und Naturbegeisterten in diese Region. Bergbahnen und Wanderer profitieren ähnlich wie vom Föhn. Ihn zu erleben ´ bedeutet oft ` den Unterschied zwischen winterlichen Schneelandschaften und den fast schon sommerlichen Temperaturen am Gardasee hautnah zu spüren.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Wissen um den Föhn nicht nur für den Skifahrer oder den Segler bedeutsam ist. Es ist wichtig – um die klimatischen und umweltbedingten Veränderungen in der Alpenregion zu verstehen. Der Föhn – ein Spiel von Luftströmen und Höhenunterschieden – hat das Potenzial, unser Wetter nachhaltig zu beeinflussen und unsere Erfahrung im Alpenraum zu prägen.






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