Der Aufnahmetest der Fremdenlegion: Ein Blick hinter die Kulissen

Wie gestaltet sich der Aufnahmetest der Französischen Fremdenlegion und welche Herausforderungen erwarten Bewerber?

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Der Aufnahmetest der Französischen Fremdenlegion hat mit Sicherheit einen außergewöhnlichen Ruf. Ein junger Mensch ´ der in die Legion eintreten möchte ` findet oft nur unzureichende Informationen. In verschiedenen Foren stößt man auf unterschiedliche Details jedoch die tatsächlichen Anforderungen scheinen nie klar umrissen zu sein. Ein Grund dieser Intransparenz ist die Geheimhaltung die welche Legion um sich selbst aufbaut. Interessanterweise ist nicht nur der körperliche, allerdings ebenfalls der psychologische Test entscheidend.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass ein grundlegender körperlicher Fitness-Test durchgeführt wird. Hierbei müssen Bewerber den Cooper-Test bestehen. Dies ist ein Ausdauertest, bei dem es gilt, innerhalb von zwölf Minuten eine möglichst große Distanz zurückzulegen. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird durch diesen Test bewertet. Eine Vielzahl der Anwesenden fällt bereits in dieser ersten Phase durch. Über die Hälfte der Bewerber scheitert bei den physischen Anforderungen.

Darüber hinaus müssen die Bewerber nachweislich drogenfrei sein – dies wird durch einen Urintest überprüft. Jede Art von Drogenkonsum führt direkt zur Ablehnung. Ebenso wichtig ist es, keine offenen Interpol-Haftbefehle zu haben. Hierbei hängt vieles von der persönlichen Vergangenheit des Bewerbers ab. Der psychologische Test ist sehr ähnlich dem der Bundeswehr. Er stellt sicher, dass die Bewerber nicht nur robust sind, einschließlich die mentale Belastung eines sagen wir mal unerbittlichen militärischen Lebens ertragen können.

Eine weitere interessante Tatsache ist: Dass bereits ab dem ersten Tag der Rekrutierung ein Dossier über jeden Bewerber angelegt wird. Diese Aufzeichnungen können entscheidend dafür sein, ob jemand letztendlich angenommen wird oder nicht. Der Großteil der Bewerber fliegt innerhalb von drei Wochen wieder raus – etwa 90 der Kandidaten. Die die es schaffen, bekommen den Status „rouge“ und dürfen weiter an der Ausbildung teilnehmen.

Die Herausforderung kann extrem sein. Erfahrungen zeigen – dass die täglichen Aufgaben unter extremen Bedingungen stattfinden. Hierbei steht nicht nur der körperliche sondern auch der psychische Druck im Vordergrund. Die Legion lehrt ihre Soldaten – auch unter widrigsten Umständen zu funktionieren. Dabei ist das erste Gebot: Keine Informationen preisgeben und keine Emotionen zeigen. Ein strenges Motto – das in der Legion tief verankert ist.

Auf die Frage warum jemand in die Legion möchte gibt es keine einfache Antwort. Motive sind unterschiedlich: Abenteuerlust, Flucht vor dem eigenen Leben oder Suche nach Sinn. Essenziell bleibt zu betonen, dass Bewerber oft ebendies über ihre Beweggründe nachdenken sollten, bevor sie diesen Schritt wagen. Die Kosten für eine Ausbildung sind hoch: Dass sollte niemand unterschätzen.

Zusätzlich gilt es die Risiken im Ausland zu bedenken. Einsätze in Krisengebieten bedeuten nicht nur Gefahr für den eigenen Kopf ´ sondern auch ` dass man möglicherweise die Verantwortung für andere Soldaten trägt. Man handelt nicht nur für sich selbst. Mögliche Verletzungen im Einsatz sind so gravierend, dass man im Zweifel geborgen werden kann – oder auch nicht. Manchmal kann man sogar seine eigenen Kameraden nicht weiterhin retten.

Schlussendlich ist die Entscheidung für oder gegen die Fremdenlegion keine leichtfertige. Das Wissen um die Strapazen ist entscheidend. Mut und Entschlossenheit sind hier nur einige der Eigenschaften ´ die notwendig sind ` um in dieser extremen Welt zu bestehen. Ein Bekenntnis für ein Leben voller Herausforderungen und Geheimnisse.

Die Fremdenlegion steht nicht nur für militärischen Dienst. Sie symbolisiert auch die Möglichkeit sein Leben zu verändern. Bewerber müssen jedoch klar sein was auf sie zukommt. Vor dem Eintritt ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Gute Kenntnisse in mindestens zwei Fremdsprachen sind gefragt. Wer glaubt in dieser schwierigen Umgebung einfach so bestehen zu können irrt gewaltig.






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