Die Jagd nach der Identität hinter Fake-Profilen: Ist es wirklich möglich?

Wie leicht ist es, die Identität einer Person hinter einem gefälschten Facebook-Profil zu ermitteln?

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Im digitalen Zeitalter sind gefälschte Profile auf sozialen Netzwerken ein weit verbreitetes Phänomen. Sie können aus verschiedenen Gründen erstellt werden etwa um anonym zu bleiben oder um die Privatsphäre anderer zu verletzen. Ein aktuelles Beispiel zeigt, ebenso wie ein Freund ein Fake-Profil auf Facebook kreierte um die Handynummer eines Mädchens zu erfahren. Dieser Vorfall wirft wichtige Fragen auf – vor allem um die Methoden der Identifikation fragwürdiger Benutzer zu beleuchten.

Das Mädchen bemerkte recht schnell den Betrug. Sie war gewarnt und drohte die Identität des Fake-Nutzers mit Hilfe der IP-Adresse herauszufinden. Viele Menschen stellen sich nun die Frage: Ist es tatsächlich so einfach die Identität einer Person im Internet zu entschlüsseln? Die kurze Antwort ist; wahrscheinlich nicht. IP-Adressen können zwar viele Hinweise liefern jedoch sie sind nicht gerade das schlagkräftigste 🔧 um die wahre Identität festzustellen.

Erklärungen dazu sind durchaus nachvollziehbar – die IP-Adresse eines Nutzers zeigt nur den allgemeinen Standort an. Ein einfaches Online-Recherche-Tool kann also nicht weiterhin als grobe Informationen liefern. Das macht es den „Stalkern“ schwer. Selbst wenn eine Behörde oder ein erfahrener Hacker auf die Spur nötig sein sollte, können sie jedoch an entscheidende Informationen gelangen. Dies stellt die Sicherheit vieler Nutzer in sozialen Netzwerken in Frage.

Interessanterweise kann das Risiko für den Schöpfer des Fake-Profils im Fall des beschriebenen Vorfalls als minimal betrachtet werden. Er beging rechtlich gesehen keine Straftat. In den meisten Fällen bewegen sich die Taten wie das Erstellen eines Fake-Accounts, im rechtlichen Graubereich. Die Frage des Mädchens bezüglich "Gefährlichkeit" könnte übertrieben sein. Die Bedrohung ´ die von ihr ausgeht ` ist oft mehr ein Bluff als alles andere. Ihre Drohung wirkt dramatisch – ist aber nicht immer von substantieller Wirkung.

Es gibt spezielle Suchmaschinen im Internet die sich auf das Auffinden von Personen spezialisiert haben. Diese bieten Werkzeuge – um Informationen und Daten zu sammeln. Wurde der Fake-Account jedoch aus einem Internetcafé oder unter Nutzung von VPN-Diensten erstellt – was in der heutigen Zeit nicht unüblich ist – wird die Spur schwerer zu verfolgen. In folgedessen sollte man sich weniger Sorgen über die Folgen solcher Aktivitäten machen – zumindest bis es ernst wird.

Die digitale Welt ist komplex. Fake-Profile sind ein Zeichen des Misstrauens in sozialen Medien. Dennoch muss die Gesellschaft und insbesondere die betroffenen jungen Menschen, lernen, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Es sind letztlich die Gespräche über solche Vorfälle die Verständnis und Aufklärung fördern. Ein Bewusstsein für diesen Themenbereich ist erforderlich. Auch der Austausch über das eigene Verhalten im Netz ist von immenser Bedeutung. In einer Zeit wo Anonymität sowie eine Bereicherung als ebenfalls eine Gefahr darstellt ist es umso wichtiger, verantwortungsbewusster mit Identitäten umzugehen.






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