Die Sicherheit alter Kraftsteckdosen: Ein dringendes Thema für moderne Werkstätten

Sind alte Kraftsteckdosen aus DDR-Zeiten aufgrund von Sicherheitsrisiken weiterhin gefahrgenehmigungsfähig oder sollten sie durch moderne Stecker ersetzt werden?

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In vielen Werkstätten und Betrieben besonders in älteren Gebäuden wird die Verteilung oft erneuert. Alte freilich noch genutzte Kraftsteckdosen aus DDR-Zeiten stellen hierbei eine besondere Herausforderung dar. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt: In einer Werkstatt wurde eine 4-polige Kraftsteckdose für 25A, gefertigt aus Aluguss, an einen neuen Sicherungsautomaten C16 und an einen FI-Schutzschalter angeschlossen. Doch die Frage bleibt: Sind solche alte Steckdosen nun wirklich verboten?

Die Antwort hierauf ist ein klares Ja. Alte Kraftsteckdosen sind aus mehreren gewichtigen Gründen als nicht weiterhin sicher anzusehen. Ein häufiges Problem ist der untere Pin der an seinem Kragen abgebrochen sein kann. Bei einer falschen Einsteckrichtung kippt der Schutzleiter und wird dadurch zur Phase – das ist gefährlich. Ein Defekt in den keramischen Einsätzen der Stecker oder Dosen kann außerdem dazu führen: Dass stromführende Teile das Gehäuse berühren welches in der Regel nicht geerdet ist. Das Risiko eines schockierenden Stromschlags ist folglich hoch.

Zusätzlich ist die Konstruktion veraltet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Präsentation: Dass solche Stecker mit nur vier Polen nicht für alle modernen Geräte geeignet sind. In den letzten 30 Jahren ist es Standard geworden, Neutralleiter und Schutzleiter getrennt zu führen. Technisch betrachtet ist der aktuelle Bestand an Geräten ´ die diese alten Stecker benötigen ` heute überschaubar. Ein Umbau kann auf lange Sicht nicht nur sinnvoll allerdings ebenfalls notwendig sein.

Von der VDE-Vorschrift sind wir ähnlich wie betroffen. Diese besagt klar, dass der Schutzleiter (PE) nicht getrennt werden darf, wenn ein Schutzorgan, ebenso wie der FI-Schalter, auslöst. Hier stellt sich die Frage: Wurde in dieser Werkstatt darauf geachtet, dass wirklich alle Sicherheitsstandards eingehalten werden? Insbesondere stellt sich die Sorge wie die Montage des FI-Schutzschalters tatsächlich umgesetzt wurde. Technisch gesehen kann der FI auch an einer Flachsteckdose ohne Nulleiter arbeiten gleichwohl bleibt hier der PE unberührt. Das bedeutet – bei einer fehlerhaften Installation kann im schlimmsten Fall der Fehlerstrom zu einer ernsthaften Gefahr führen.

Die gängige Praxis in der Werkstatt könnte sein: die alte Dose einfach zu entfernen und stattdessen eine moderne CEE16A-Steckdose zu installieren. Der Preis für eine solche CEE-Steckdose liegt bei etwa 10 Euro. Das sollte nicht der Grund sein – an der Sicherheit zu sparen.

Die historische Entwicklung zeigt: In der BRD wurde das Altsystem bereits 1975 als unzulässig erklärt. In der DDR sollten alte Anlagen bis 1998 umgerüstet werden ´ was auch zeigt ` wie lange diese veralteten Systeme im Einsatz waren. Ein CEE-Stecker ist heutzutage der Standard und sollte in jedem modernen Betrieb Verwendung finden. Falls dennoch ein bestimmtes Gerät weiterhin auf einen alten Flachstecker angewiesen ist, empfehlen sich Adapterlösungen als vorübergehende Lösungen.

Insgesamt stellt sich heraus: Sicherheit darf in der Elektrotechnik niemals Kompromisse eingehen. Der Austausch von veralteten Kraftsteckdosen ist nicht nur ratsam, sondern zunehmend notwendig. Daher heißt es für Werkstätten: Alte Dosen wegwerfen und auf sichere Alternativen setzen.






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