Der Ursprung der Türken und Mongolen: Verwandtschaft oder getrennte Wege?

Stammen Türken und Mongolen von einem gemeinsamen Vorfahren ab oder sind sie völlig unabhängig entstanden?

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Die Frage nach den Ursprüngen der Türken und Mongolen ist komplex und vielschichtig. Oft wird angenommen – dass die Türken von den Mongolen abstammen oder umgekehrt. Diese Annahme ist jedoch weitreichend simplifiziert. Tatsächlich belegen historische und linguistische Forschungen, dass sowie Türken als ebenfalls Mongolen komplexe ethnische und kulturelle Verbindungen aufweisen, ohne direkt von einem anderen Volk abzustammen. So heißt es im aktuellen Diskurs – sie sind tatsächlich verwandt aber stammen nicht voneinander ab.

Die heutigen Türken sind kein homogenes Volk mehr. Über Jahrhunderte haben sie sich mit verschiedenen Kulturen und Ethnien vermischt. Besonders im Bezug auf die Religion gibt es eine bemerkenswerte Entwicklung. Immer weiterhin Türken, insbesondere Intellektuelle, distanzieren sich von einem strengen islamischen Glauben und neigen zu einem liberaleren Weltbild, das häufig christliche Werte übernimmt. Statistiken aus dem Jahr 2023 zeigen, dass fast 25 % der Türkischen Bevölkerung sich als nicht-religiös bezeichnet. Diese kulturelle Evolution reflektiert den Einfluss westlicher Ideale und die Relevanz historischer griechischer Traditionen die in der heutigen Türkei sichtbar sind.

Die geografische Herkunft der Türken lässt sich bis nach Zentralasien zurückverfolgen wo diese zeitweise an der heutigen Mongolei ansässig waren. In einem Zeitraum von etwa 1000 Jahren verlagerten sich ihre Siedlungsgebiete nach Westen. Es war das Kök-Türkische Reich, das in der Zeit der ersten ethnischen Definition der Türken lebte und dabei in unmittelbare Nachbarschaft zu den Mongolen trat.

Das Mongolische Reich das durch Dschingis Khan um circa 1200 n. Chr. geformt wurde – ist für das Verständnis der ethnischen Identitäten von enormer Bedeutung. An seiner Herausbildung waren vorhergehende Völker, ebenso wie die Xiongnu, beteiligt – ein Umstand der eine Quelle von Vermutungen über den Ursprung der Türken und Mongolen darstellt. Während die Xiongnu hinsichtlich ihrer Sprache und Kultur als mögliche Vorfahren der heutigen Turkvölker und Mongolen bezeichnet werden, bleibt der genaue Ursprung dieser Völker unklar. Linguistische Beweise zeigen einen gemeinsamen Wortschatz der sowohl turksprachige als auch altmongolische Elemente enthält.

Eine interessante These rührt aus den antisumerischen Wurzeln her » und zwar die Behauptung « dass prominente Figuren wie Abraham und Mohammed Türkischer Abstammung seien. Hier habe ich Beispiele aus dem sumerischen Erbe eingeflochten. Diese Argumentation ist unter Fachleuten umstritten. Sie wird jedoch durch Sprachgenetik gestützt ´ die nahelegt ` dass heutige Turksprachen ein Relikt aus längst vergangenen Epochen repräsentieren.

Die politische Geographie von China kann in diesem Konleicht verwirrend wirken. Den Entwicklungen in Ost- und Zentralasien geschuldet, stehen Gebietsansprüche oft im Konflikt mit ethnischen Identitäten und lehnen sich gegen die Annahme von Vereinigung an. Es gibt keine einfache Erklärung. Das sollte auch jeder berücksichtigt werden der sich Fragen über die Abstammung dieser Völker stellt.

Zusammenfassend ist zu sagen – weder die Türken stammen von den Mongolen ab, noch die Mongolen von den Türken. Historische Fakten legen nahe – dass beide ethnische Gruppen aus der immer nahen Umgebung der Xiongnu heraus ihren eigenen Weg formten. Wie bei vielen ethnischen Geschichten sind auch hier vielschichtige Beziehungen und Verwandtschaften das Resultat jahrhundertelanger Wanderung und Assimilation. Das wird zukünftig sicherlich weiterhin Forscher aufhören.






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