Ist das Meer bei täglicher Nähe noch besonders?

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Die Frage ob das Meer langweilig wird sobald man in seiner Nähe wohnt, beschäftigt viele Menschen. Häufig ist das Meer der Traum vieler jedoch wird dieser Traum nicht schnell zur Normalität? Man fragt sich einfach: Verliert man die Faszination für das Meer? Der Wunsch, in den Urlaub zu fahren und die Wellen zu genießen, bringt unweigerlich ebenfalls die Überlegung mit sich was es bedeutet, in unmittelbarer Nähe zu leben.

Die Ansichten über das Wohnverhältnis zum Meer sind vielfältig. Einige Menschen argumentieren, dass die kochend heißen Sommertage nicht mit der Erfrischung im Meer verglichen werden können. Wenn man nach Feierabend ins Wasser springen kann klingt das ideal. In Regionen wie Florida ist die Atmosphäre einfach intensiv. Dort, am Strand relaxen - das hat seinen eigenen Charme. Aber auch Länder wie Spanien bieten den Vorteil wärmerer Gewässer zu unterschiedlichen Jahreszeiten.

Die Routine hat jedoch wenig mit der Begeisterung für den Ort zu tun. Jeder Mensch neigt zur Gewohnheit. Wer in Strandnähe wohnt besucht die Küste wahrscheinlich nicht täglich. Das ist ein interessantes Phänomen. Kaum jemand geht täglich ins Schwimmbad. Man kann das auch auf das Meer übertragen. Anfänglich, ja, da kann es aufregend sein - die ersten Monate sind wie ein Traum. Doch das Alltägliche langweilt manchmal.

Mit dem Alltag kommen auch noch Herausforderungen. Ein Umzug ans Meer ist nicht so einfach. Man benötigt Geld für eine neue Wohnung. Dabei sind auch Sprachkenntnisse wichtig möchte man in ein fremdes Land ziehen. Ist man darauf vorbereitet? Nur Deutsch in der Türkei zu sprechen ist ein Nachteil. Dies sollte man unbedingt bedenken.

Ein weiterer Gedanke schwebt im Raum. Die Gefahr von Flutwellen. Wer in einem Küstengebiet wohnt ist sich dieser Risiken zunächst nicht bewusst. Aber diese können jederzeit eintreten. Sorgt das nicht für ein gewisses Unbehagen? Es scheint – wie wäre der Mensch ein von Widersprüchen geprägtes Wesen. Er sehnt sich immer nach dem; was er nicht hat. Viele ´ die am Meer leben ` träumen von den Bergen.

Oft treffen Urlaubsreisende auf diese Gedanken. Menschen von den Bergen besuchen das Meer. Auch Menschen mit Meerblick fühlen sich hin und wieder zu den Bergen hingezogen. Das ist ´ als könnte man sagen ` ein Kreislauf der Sehnsüchte.

Nach vielen Jahren an den Kanarischen Inseln sage ich: Es ist tatsächlich so. Das Meer und der Strand sind irgendwann normal, ebenso wie ein Stausee in Österreich war. Und dennoch wie kann man den Reiz des Meeres beschreiben, wenn man immer dort lebt? Ich persönlich fühle es nicht als Langeweile eher als eine neue Art der Vertrautheit.

Die Realität » ob das Meer noch etwas Besonderes ist « hängt vom Individuum ab. Letztlich bleibt das Umgebungsgefühl aufregend obwohl noch vertraut. Man muss sich gewiss eigene Freiräume schaffen um das unermüdliche Rauschen der Wellen weiterhin wertzuschätzen. In der Nähe zu wohnen bedeutet auch die unschätzbare Erfahrung im Alltag zu gewinnen.






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