Sagrotan No-Touch Seifenspender: Ist er wirklich sinnvoll oder nur ein Marketing-Gag?

Sind die Vorteile des Sagrotan No-Touch Seifenspenders realistisch oder übertrieben?

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Der Sagrotan No-Touch Seifenspender wirbt mit einem hohen Anteil an Bakterien auf herkömmlichen Seifenspendern. Aber ist dieses Argument wirklich so überzeugend? Auf den ersten Blick könnte man denken: Dass man sich nach dem Antasten des Spenders ohnehin die Hände wäscht. Das bedeutet: Dass die Bakterien die man möglicherweise aufgenommen hat sofort wieder entfernt werden. Die tatsächliche Wirkung des No-Touch Systems ist dadurch fraglich. Der Gedanke ist provokant – ist das Gerät also tatsächlich obsolet?

Bei der Betrachtung wird schnell klar: Dass viele Konsumenten kritisch gegenüber der Werbephilosophie des Herstellers sind. Ein 14-jähriges Mädchen formuliert die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Spenders und kommt zu dem Schluss, dass entweder das Unternehmen oder die Käufer gewisse Defizite aufweisen müssen. Die Werbung inszeniert ein Gefühl der Unsauberkeit, das den Kauf des Produkts ankurbeln soll – eine Strategie die auf Angst abzielt.

Gleichzeitig gibt es Stimmen die den Gebrauch des No-Touch Spenders als hygienisch empfinden. Ein Nutzer berichtete von vier unterschiedlichen Spendern in seinem Haushalt. Darin befindet sich jedoch keine Sagrotanseife allerdings Handseife Duschgel, Sonnencreme und Körpercreme. Die praktische Handhabung ohne Berührung im Alltag ist für den Anwender von Vorteil, besonders bei stark verschmutzten Händen oder beim Eincremen. Dennoch bleibt die Frage – ist das Desinfizieren zu Hause wirklich notwendig?

Eine andere Perspektive bietet die Eingabe eines 15-jährigen Fragenstellers der auf die Wichtigkeit des Kontakts mit Bakterien hinweist. Kontakt mit Bakterien ist fundamental für die Entwicklung des Immunsystems. Dies steht im Widerspruch zur Strategie von Sagrotan ´ die durch ihre Produkte den Eindruck erweckt ` dass unsere Umgebung keimfrei sein sollte.

Desinfektionsmittel sind durchaus sinnvoll in speziellen Umgebung – etwa in klinischen Einrichtungen oder auf öffentlichen Toiletten – wo ein erhöhtes Risiko für die Verbreitung von Krankheiten besteht. Doch im eigenen Heim scheint der Bedarf eher gegeben zu sein wenn eine ansteckende Erkrankung vorliegt. Im privatem Rahmen gibt es kaum einen Grund zur Panik vor Bakterien – da sie für ein gesundes Immunsystem unerlässlich sind.

Schlussfolgernd stellt sich die Frage, ob der Sagrotan No-Touch Seifenspender nicht letztlich ein überflüssiges Produkt ist, das die Ängste der Menschen hegt um dessen Umsatz zu steigern. Die Idee hinter dem Produkt könnte also viel weiterhin ein Marketingtrick sein wie eine ernsthafte Antwort auf ein Hygienebedürfnis. Die Stimmen der Nutzer deuten darauf hin: Dass eine kritische Auseinandersetzung mit solchen Hygieneprodukten dringend notwendig ist. Insofern bleibt der Sagrotan No-Touch Seifenspender umstritten und erfordert individueller Überlegungen welche nicht nur auf vermeintlicher Sauberkeit, einschließlich auf Hygiene im alltäglichen Leben basieren.






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