Lebensweg Pharmazeut in den USA: Eine Herausforderung

Welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten begegnen deutschen Pharmazeuten, die in den USA studieren und arbeiten möchten?

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Das Streben nach einer Karriere als Pharmazeut in den USA weckt bei vielen große Hoffnungen. Die Attraktivität des Landes ist unbestritten. Dennoch existieren zahlreiche Herausforderungen in diesem Prozess. Ein deutscher Student hat Pharmazie in Deutschland studiert. Erfahrungen aus einem dreimonatigen Praktikum in Florida prägten seine Sicht auf die pharmazeutische Landschaft in den USA. Die Thematik ist sicher relevant für viele die eine ähnliche Perspektive haben.

Betrachtet man die Suche nach Apothekern in den USA so hat sich der Arbeitsmarkt in den letzten Jahren drastisch verändert. Vor etwa einem Jahrzehnt gab es eine klare Nachfrage nach Pharmazeuten. Der Markt war nahezu leergefegt. Das hat sich gewandelt. So entstanden überall neue Pharmazie Colleges – die Anzahl der Absolventen übersteigt mittlerweile die Nachfrage. So erlebte der Student in Florida einen beachtlichen Widerspruch: Während es viele Ausbildungsplätze gibt, fehlen die sicheren Jobangebote. Ein bekanntes Beispiel ist ein Doktor der Pharmazie der seit über einem halben Jahr auf der Suche nach einer Anstellung in der pharmazeutischen Industrie ist – trotz seiner hohen Qualifikation und landesweiten Suche. Diese Erkenntnis ist schockierend und bietet einen klaren Einblick in die Realität.

Die Gehaltsaussichten sind allerdings ein Lichtblick. Das Einstiegsgehalt in einer Kettenapotheke in den USA beträgt häufig über 100․000 US-Dollar im Jahr. Dies übersteigt ´ ohne Frage ` das Gehalt eines deutschen Apothekers deutlich. Das hohe Gehalt erklärt sich allerdings ebenfalls durch die immensen Studienkosten. Diese betragen bis zu 10․000 US-Dollar pro Monat was insgesamt zu einer enormen Schuldenlast führen kann. Absolventen müssen mit bis zu 200․000 US-Dollar an Schulden ins Berufsleben starten. Dies wirkt sich auf die Entscheidungen vieler Studenten aus. Die als "dachaundbar" beschriebenen Schulden sind eine Realität die man bedenken muss.

Doch der Weg in die USA ist nicht einfach. Das Studium in Deutschland zu absolvieren und anschließend in die USA zu gehen ist machbar jedoch auch nicht ohne Hürden. Das Beispiel einer deutschen Kommilitonin verdeutlicht dies eindrucksvoll ´ die seit über eineinhalb Jahren versucht ` ihre amerikanische Lizenz zu erlangen. Der Prozess ist langwierig und komplex. Um in den USA als Apotheker arbeiten zu können sind etliche Prüfungen und Sprachtests erforderlich. Dies amüsierte den Studenten in Florida nicht. Zudem folgt nach Bestehen der Prüfungen ein Praktikum in einer Apotheke – dessen Umfang variiert je nach Bundesstaat zwischen 300 und 1500 Stunden. Diese Anforderungen können entmutigend sein; sie können potenzielle Einwanderer schnell zurückschrecken lassen. Daher ist es unerlässlich sich dieser Herausforderungen bewusst zu sein.

Auf der anderen Seite sind die Kosten für das Studium in den USA für ausländische Studenten exorbitant hoch. Ein Semester kann mehrere tausend 💲 kosten und stellt damit eine finanzielle Hürde dar die nicht zu vernachlässigen ist. Zum Vergleich: In Deutschland sind die Studiengebühren für das Pharmaziestudium deutlich geringer – dies ist ein Aspekt der bedacht werden muss. Das Studentenvisum erlaubt in der Regel kein Arbeiten neben dem Studium was zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt.

Ein persönlicher Aspekt der bei der Überlegung des Umzugs in die USA berücksichtigt werden sollte ist der kulturelle Unterschied. Der deutsche Student berichtete von seiner Zeit in Florida und äußerte sowie Faszination als auch Enttäuschung. Als er krank wurde ´ wurde ihm schmerzlich bewusst ` ebenso wie das Gesundheitssystem funktioniert. Der schnelle Fokus auf finanzielle Aspekte bevor auf die gesundheitlichen Bedürfnisse eingegangen wird war schockierend. Solch eine Erfahrung kann entscheidend sein für die Komfortzone eines jeden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Aussicht auf eine Karriere als Pharmazeut in den USA ist vielversprechend, birgt jedoch auch viele Herausforderungen. Potenzielle Studierende sollten sich umfassend informieren – über Studienkosten, Visa-Anforderungen und die Arbeitsmarktlage – bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen. Fehlt eine emotionale Bindung zu den USA könnte der Traum schnell zum Albtraum werden. Der amerikanische Traum hat seine Hürden die es ereignisreich zu überwinden gilt.






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