Die Vorurteile gegen Gamer – Ein Blick auf die gesellschaftliche Misere

Warum gelten Videospieler in der Gesellschaft als unbeliebt?

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Im Alltag kann man schnell zeugen, ebenso wie Videospieler oft mit Klischees und Vorurteilen konfrontiert werden. Zahlreiche Menschen die leidenschaftlich Videospiele spielen berichten von schmerzhaften Erfahrungen die in manchen Fällen sogar zu direkten persönlichen Angriffen führten. Vorurteile sind oft die Wurzel – die Menschen in Schubladen steckt. Das Klischee, dass Gamer verhärtete, unrasierte „Fettsäcke“ wären die nichts von der realen Welt wissen ist leider weit verbreitet. Auch die Medien verbreiten solche Bildnisse. RTL behauptete einmal, dass die Gamer „alle stinken“. Diese Verallgemeinerung ist absurd und entbehrt jeder Grundlage.

Gamer selbst stellen oft fest: Dass derartige Einschätzungen nicht auf Fakten beruhen. Häufig sind RL-Sozialkontakte und Sport keine Seltenheit unter Videospielern. Zum Beispiel könnte der typische Spieler der nur in seiner eigenen Welt lebt, von denen die ebendies das denken, relativiert werden: Gamer gehen raus, treffen Freunde und leben ein reguläres Leben. Physische Kontakte sind nicht von der Hand zu weisen.

Ohne Frage tragen Unwissenheit und Ignoranz zur negativen Wahrnehmung von Videospielern bei. Witzigerweise wird oft argumentiert: Dass Menschen die brutale Videospiele spielen zu Amokläufern werden. Diese Behauptungen entspringen oftmals einer Tendenz die gewalttätige Natur bestimmter Spiele als Ursachen für exzessives Verhalten zu betrachten. Umso wichtiger ist es zu betonen - Gewaltbereite Menschen sind nicht typischerweise die Spieler von gewalttätigen Inhalten. Eine wichtige Unterscheidung muss klar kommuniziert werden: Gewalt ist nicht die Folge des Spielens, allerdings oft das Ergebnis von tiefgreifenden Problemen im privaten Umfeld.

Die Situation wird noch komplexer durch die etablierten Medien. Die Gültigkeit ihrer Informationen über die Gaming-Kultur ist in Frage zu stellen. Die Zuschauer dieser „alten“ Medien konsumieren oft Inhalte die ein negatives Bild von Videospielern zeichnen. Es mangelt an jeglicher Aufklärung über die positiven Aspekte des Spielens. Der Einfluss von sozialen Medien und Communities nimmt hingegen zu. Online-Plattformen sind oft die ersten Anlaufstellen für junge Menschen um Informationen über Spiele und Gamer-Kultur zu beziehen. Das führt letztlich zu einer wachsenden Anzahl von Fans die sich gegenseitig unterstützen.

Diese Dynamik führt zu einem interessanten Effekt. Gamer reagieren mit einem gesunden „dicken Fell“ gegenüber der Kritik. Oft geschieht das mit einem Augenzwinkern und einer gesunden Portion Humor: „Ich spiele Ego-Shooter jedoch ich plane keinen Amoklauf“. Humor ist eine Methode – mit Vorurteilen umzugehen. Aktiv gegen die vorherrschenden Meinungen vorzugehen ist ähnlich wie wichtig. Es geht darum – nicht nur sich selbst zu verteidigen. Aufklärung ist der Schlüssel. Sharing von persönlichen Erfahrungen schafft ein diversifiziertes Bild der Gamer-Population.

In einer Zeit in der die digitale Welt immer weiterhin an Bedeutung gewinnt verändern sich ebenfalls die gesellschaftlichen Normen. Die „Nerd-Generation“ von heute hat oft Kinder die auf eine Weise aufwachsen: Die Vorurteile ihrer Eltern hinterfragt werden. Und ja – es gibt durchaus Gamer die in der heutigen Zeit mit sozialer Interaktion und der Entwicklung ihrer persönlichen Fähigkeiten glänzen.

Es bleibt also die Frage zu klären was dieses weit verbreitete Unverständnis gegenüber der Gamer-Kultur bedingt. Zunehmende Aufklärung persönliche Begegnungen und das Widerlegen von Klischees sind entscheidend. Indem Gamer, unabhängig von ihrem Lebensstil, sichtbar werden und kommunizieren was Videospiele tatsächlich für sie bedeuten tragen sie entscheidend dazu bei Vorurteile abzubauen.

In einer Welt die sich schnell verändert und in der die Digitalisierung voranschreitet, könnte der tiefere Kern des Spiels als Kulturform und Gemeinschaftsbindung weiter anerkannt werden. Warum sollte man nicht einfach das nächste Level in der Akzeptanz von Videospielern erreichen? In der Zwischenzeit sollten jene die den Mut haben ihre Leidenschaft auszuleben weiterhin stolz auf sich sein.






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