Die Ursprünge des Begriffs „Dänischer Western“: Eine interessante Verflechtung von Genres

Wie kam es zur Entstehung des Begriffs „Dänischer Western“ und welche kulturellen Hintergründe prägen diese Filme?

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Die Bezeichnung „Dänischer Western“ klingt auf den ersten Blick kurios. Bei einer genaueren Analyse offenbart sich jedoch ein spannendes Phänomen. Es ist nicht etwa das Genre der klassischen Westernfilme das hier greift. Vielmehr handelt es sich um einen sehr speziellen Bereich der Filmkunst der in den 1960er Jahren aufkam. Diese Zeit war geprägt von einer wachsenden Liberalisierung und der steigenden Popularität von Erwachsenenfilmen die besonders in Skandinavien, einschließlich Dänemark, florierten. Diese Umstände führten zu einer eigenwilligen Mischung von Genres – den Dänischen Western.

Waren die 60er Jahre nicht ebenfalls eine Dekade intensiven Wandels in der Filmindustrie? Heimatfilme und Abenteuerfilme erlebten einen Aufschwung und die Zuschauer hatten ein großes Interesse an innovativen Erzählformen. In Dänemark – und Schwedens – Kinos bahnten sich dann zunehmend Filme ihren Weg in die Saal die nicht nur als Unterhaltung dienten, allerdings ähnlich wie gesellschaftliche Normen herausforderten. Die Nutzung des Begriffs „Western“ hier ist deshalb eher irreführend. „Dänische Western“ waren häufig erotischer Natur. Sie hatten wenig mit Cowboys und noch weniger mit Schießereien zu tun. Der Begriff diente oft als eine Art Tarnung.

In den 1960er Jahren dominierten die Flimmerkisten mit ihrer Vielfalt. Die repräsentierten Geschichten wurden kritischer gegenüber gesellschaftlichen Normen. Letztlich waren viele dieser Filme eine Reaktion auf die immer liberaleren gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Ein Umstand der auch in anderen nordischen Ländern erkennbar war und dazu führte, dass auch Schweden ein Zentrum für experimentelle Erwachsenenunterhaltung wurde. So kam es zu einer verstärkten Produktion solcher Filme die optisch oft beeindruckten – doch kaum handlungsintensive Westerninhalte hatten.

Die Frage weshalb die Dänen gerade dieses Label wählten ist ähnelt spannend. Ein Gedanke könnte sein: Es bekäme den Anschein wie ob man Zuschauer anziehen wollte die sich für das „Western“-Genre interessierten – jedoch nicht offen zugeben wollten, dass sie an erotischen Filmen interessiert waren. Diese kulturelle Tarnung war anscheinend notwendig und bereits gängige Praxis. Ein Statussymbol oder ein Geheimtipp unter Freunden.

Die Dänen tendierten immer wieder dazu sich in der Filmlandschaft von anderen Ländern abzugrenzen. Dabei unternahmen sie es – konventionelle Genres zu subvertieren. Das Reiten in diesen Filmen führte zu einer vermeintlichen Verbindung mit dem Western-Genre. Es gab jedoch oft nur einen schmalen Grad zwischen den Motiven des Genres und dem was die Filme tatsächlich zeigten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Begriff „Dänischer Western“ sowie kulturell als auch zeitgeschichtlich tief verwurzelt ist. Mehr als bloß ein Genre bezeichnet er einen Bereich der Filmkunst der einem ständig wechselnden gesellschaftlichen Klima geschuldet ist. Ein Mix aus Erotik und dem Bild des Wilden Westens. Während viele Zuschauer nach klassischen Western greifen bieten die Dänen eine filmische Art von Romanze und Abenteuer die in einem völlig anderen Licht erscheint.

So bleibt das Internet – mit all seiner Weite – ein Paradies für alle 🎬-Enthusiasten. Wer nach den besten Westernfilmen sucht, mag vielleicht auf die Dänischen Western stoßen. Doch Vorsicht – was auf den ersten Blick aussieht wie ein typischer Western kann eine unerwartete Wendung nehmen. Wer hätte das gedacht?






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