Thor Steinar: Modetrend oder rechter Machbarkeitsbeweis?

Ist Thor Steinar eine durchweg rechte Marke oder bietet sie auch unpolitischen Käufern eine Plattform?

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Die Diskussion um Thor Steinar durchdringt viele Schichten der Gesellschaft. Diese Marke hat in Deutschland ein ambivalentes Image erlangt. Dies zeigt sich besonders deutlich daran: Dass Kleidungsstücke der Marke häufig mit dem Rechtsextremismus in Verbindung gebracht werden. Doch ist das gerechtfertigt oder handelt es sich um ein Vorurteil?

Vor einigen Jahren wurde Thor Steinar an eine Firma in Dubai verkauft. Diese Übernahme veränderte den Markt signifikant. Danach waren die prozentualen Zahlen für rechte Käufer ´ die an dieser Marke interessiert waren ` rückläufig. Das war nicht nur ein Verkauf – allerdings eine strategische Neuausrichtung. Dennoch bleibt der Schatten des Rechtsradikalismus stark. Viele Menschen assoziieren Thor Steinar mit Neonazis. Diese Sichtweise ist jedoch stark vereinfacht. Nicht jeder der ein Thor Steinar-Shirt trägt, gehört zur rechten Szene.

Es gibt viele unpolitische Käufer. Diese Menschen schätzen die Markenqualität und das nordische Design. Der Stil spricht verschiedene Käuferschichten an. Außerhalb der ideologischen Zuschreibungen erfreuen sich viele an den Designs – einfach wegen der Ästhetik. Die Verbindung zwischen Kleidung und politischer Gesinnung ist fragwürdig. Schließlich bedeutet Patriotismus nicht zwangsläufig Rassismus; es kann ebenfalls ein Ausdruck von Heimatverbundenheit sein.

Ein weiterer Aspekt den viele ignorieren ist der Kontext in dem die Marke getragen wird. Oft wird Kleidung als Spiegelbild der eigenen Identität betrachtet. Der Träger möchte sich ausdrücken; die Kleiderwahl sagt viel über ihn aus. Das erklärt ´ weshalb viele darauf achten müssen ` in welchem Umfeld sie Thor Steinar tragen. In gewissen Kreisen kann es zu Missverständnissen führen. Die Angst, aufgrund der Kleidung in eine Schublade gesteckt zu werden ist bis zu einem gewissen Maß berechtigt.

Die Attributionslast auf Thor Steinar ist ein Phänomen das verstärkt durch den Diskurs über Mode und politische Identität beeinflusst wird. Auch 🎵 spielt eine Rolle. Wer Ultima Thule hört ist nicht automatisch Neonazi. Oft sind es stereotype Denkweisen – die im Hintergrund wirken. Ebenso findet sich die Marke in unpolitischen Veranstaltungen. Aus dieser Perspektive betrachtet ist es also nicht korrekt zu behaupten, dass jeder Träger einer Thor Steinar-Kleidung ein Rechter ist.

Ein persönliches Beispiel dazu: Es gibt viele Menschen die mit Stolz Thor Steinar tragen und sich gleichzeitig von rechtsextremen Ansichten distanzieren. Mehr noch – modeaffine junge Menschen entdecken die Marke als Trend. Die Präsenz in der Modewelt ändert sich ebenfalls. Neue Kollektionen beinhalten ästhetisch ansprechende Dessins und Designs die nichts mit extremistischen Ideologien zu tun haben.

In der öffentlichen Debatte sollte deshalb weiterhin differenziert werden. Thor Steinar ist mehr als nur ein Label. Es ist wichtig – den individuellen Umgang damit zu betrachten. Vielleicht sind es die Vorurteile und nicht die Marke die uns zum Nachdenken anregen sollten. In dieser Diskussion wurden und werden wichtige gesellschaftliche Themen angesprochen. Diese Diskussion bleibt relevant.






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