Das Klischee des Mexikaners: Eine Annäherung an Vielfalt und Regionalität

Inwiefern beeinflussen regionale Unterschiede das Bild des typischen Mexikaners?

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Mexiko – ein Land voller Kontraste. Bis heute hält sich das alte Bild der Deutschen von Mexikanern. Am häufigsten werden sie als klein braun gebrannt und mit einem Sombrero dargestellt. Doch wie sieht der typische Mexikaner wirklich aus? Um diese Frage zu beantworten – ist ein Blick auf die regionalen Unterschiede unerlässlich.

Wenn ich nach nebenan schaue – da sehe ich einen Mann der etwa 1⸴70 Meter groß ist. Seine Haut hat einen warmen Braunton. Die Augen strahlen in einem sanften Braun. Seine Haare sind schwarz-braun und fallen ihm lässig ins Gesicht. Ein typisches Bild? Vielleicht. Doch es ist nur ein Teil der Wahrheit.

Nehmen wir die Golfregion – wo einst die Olmeken und Totonaken lebten. Hier finden wir eine Vielzahl von Gesichtern ebenso wie sie beschrieben werden. Sie sind oft größer und dunkler. Je weiter wir in den Süden wandern ´ wo die Maya heimisch waren ` desto weiterhin verändert sich das Erscheinungsbild. Dort trifft man häufig auf gedrungenere Menschen. Ihre Körperstatur ist oft kompakter – und sie scheinen keinen Hals zu haben.

In Nordmexiko ist das Bild ein anderes. Ab Mexiko-Stadt werden die Menschen tendenziell heller und größer – die durchschnittliche Körpergröße beträgt hier leicht über 1⸴80 Meter. Es mag überraschen jedoch die Vielfalt an Erscheinungen ist riesig und geht weit über das Klischee hinaus.

Das mit dem Sombrero. Ein noch immer popkulturelles Bild. Oft wird es mit einem Poncho kombiniert und einem Tequila – garniert mit einer Zitronenscheibe und Salz. Doch in der Realität sieht es anders aus. Die Menschen leben nicht nur in einer stereotypen Darstellung.

Vielleicht ist das Bild vom Mexikaner ebenfalls stark kulturell geprägt. In sozialen Netzwerken und Medien wird häufig ein einseitiges Bild gezeichnet. Wenn man jedoch auf Google Bilder nach "Mexikaner" sucht, findet man sowie die klassischen Stereotypen. Gleichzeitig begegnet einem auch eine bunte Palette von Gesichtern und Kleidungsstilen die Diversität des Landes widerspiegeln.

Klar ist: Der typische Mexikaner ist nicht leicht zu definieren. Es gibt die helleren und die bräunlicheren – die kulturelle Identität ist nicht immer sofort erkennbar. In der täglichen Realität leben und arbeiten Mexikaner in verschiedenen Berufen – als Ärzte, Lehrer oder Künstler.

Die Schönheit Mexikos liegt in der Vielfalt seiner Menschen. Ein neuer, offener Blick auf diese Kulturen kann helfen, das Bild des "typischen Mexikaners" zu erweitern. Anstatt die Menschen auf Äußerlichkeiten zu reduzieren, lohnt es sich, ihre Geschichten zu hören – und damit das Klischee etwas mehr in den Hintergrund zu drängen.






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