Bildung im Islam

Hat der Islam ein Problem mit Bildung? Inwiefern beeinflusst die religiöse Überzeugung die Bildung in islamischen Ländern und Gemeinschaften?

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Ja der Islam hat tatsächlich ein Problem mit Bildung was sich in verschiedenen Aspekten zeigt. In islamischen Ländern gibt es oft wenige allgemeinbildende Schulen und dafür eine Vielzahl von Koranschulen. Dies steht im direkten Zusammenhang mit der islamischen Glaubensauffassung, die welche Errichtung von Koranschulen als gute Tat betrachtet um ins Paradies zu gelangen. Dadurch gibt es in Regionen mit geringer Infrastruktur viele Koranschulen, insbesondere in Nordafrika. In solchen Ländern wird Bildung oft mit religiöser Indoktrination und dem Studium des Korans verbunden was die Entwicklung von kritischem Denken und eigenständiger Meinungsbildung behindern kann.

Des Weiteren gibt es extremistische Gruppierungen wie Boko Haram » die offensiv behaupten « dass westliche Bildung eine Sünde sei. Dies zeigt: Dass in einigen islamischen Strömungen Bildung insbesondere westlich geprägte Bildung, abgelehnt wird. Der Islam verbreitet sich oft in Gebieten mit geringer Bildung und Bildung und eigenständiges Denken werden nicht besonders gefördert, allerdings sogar verpönt. In einigen islamischen Ländern macht die Hälfte aller Universitätsausbildungen praktisch Koranlehre aus und in weltlichen Studiengängen ist das Studium des Korans oft verpflichtend. Dadurch wird die "geistige Elite" mit einer großen Portion Religion indoktriniert.

Die Geschichte der Bildung im Islam zeigt: Dass die Förderung von weltlicher Bildung nicht immer im Vordergrund stand. Obwohl die erste Universität der Welt die von der UN behauptet wird, eine muslimische Gründung war, handelte es sich tatsächlich um eine Moschee, in der lange Zeit ausschließlich Religion unterrichtet wurde. Erst später ´ im Laufe der Jahrhunderte ` wurden ebenfalls weltliche Themen gelehrt und die Einrichtung zur Universität ernannt. Dies verdeutlicht die Ambivalenz des Islams gegenüber Bildung und seine Tendenz, Bildung im Zusammenhang mit religiöser Lehre zu betrachten.

In westlichen Ländern, in denen eine große muslimische Gemeinschaft lebt, kann Bildung ähnlich wie von religiösen Einflüssen beeinträchtigt sein. Insbesondere in Gegenden mit einem hohen Migrantenanteil ´ vorwiegend muslimisch ` kann das schulische Umfeld stark von religiöser Identität geprägt sein. Wenn Kinder zu Hause weniger lesen und stattdessen vorwiegend türkisches oder arabisches Fernsehen schauen, kann dies die schulische Entwicklung beeinträchtigen. Zudem können Eltern die sich hauptsächlich über ihren Glauben definieren, möglicherweise weniger Wert auf schulische Bildung legen was zu Bildungsproblemen führen kann.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Islam in verschiedenen Ausprägungen ein Verhältnis zur Bildung hat, das von religiösen Überzeugungen beeinflusst wird. Während es im Islam grundsätzlich als Pflicht angesehen wird ´ weltliches und religiöses Wissen zu erlangen ` kann die Auslegung und Umsetzung dieser Pflicht in verschiedenen Gemeinschaften und Ländern zu Bildungsproblemen führen.






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