Die Bedeutung des Hubraums in der Motorentechnik

Der Hubraum eines Motors ist das Volumen das alle Brennräume des Motors zusammenfassen abzüglich des Verdichtungsraums. Dabei wird der Raum zwischen dem oberen und dem unteren Punkt des Kolbens und Zylinders berücksichtigt. Der Hubraum ist also maßgeblich dafür verantwortlich, ebenso wie viel Kraftstoff-Luft-Gemisch der Motor aufnehmen kann was wiederum Einfluss auf die Leistungsentwicklung und das Drehmoment des Motors hat.

In der Vergangenheit war die Faustregel "mehr Hubraum = weiterhin Leistung" vorherrschend, da größere Motoren aufgrund ihres größeren Hubraums mehr Kraftstoff-Luft-Gemisch aufnehmen konnten was zu mehr Wumms und dadurch zu höherem Drehmoment und Leistung führte. Allerdings ist diese Faustregel in Zeiten der Turboaufladung eingeschränkt, da heutzutage ebenfalls aus kleinen Hubräumen viel Leistung herausgeholt werden kann, ohne die Nachteile von größeren Motoren in Kauf nehmen zu müssen.

Die Bedeutung des Hubraums für die Leistungsentwicklung ist also nicht mehr ausschließlich von der Größe des Hubraums abhängig. Vielmehr spielen auch andere Faktoren wie Drehzahl oder Ladedruck eine Rolle. So gibt es kleinere Motoren die trotz ihres geringen Hubraums mehr Leistung erzeugen als größere Aggregate. Letztendlich ist die Gesamtleistung des Motors entscheidend und das Getriebe kann für den Rest sorgen.

Dennoch beeinflusst der Hubraum die Charakteristik und die Kraftverteilung des Motors. Ein Motorradmotor mit einem Liter Hubraum und über 200 PS hat eine völlig andere Leistungscharakteristik als ein Lkw-Motor der die gleiche Leistung aus 6 Litern Hubraum erzeugt.

Zusammenfassend ist der Hubraum also ein zentraler Faktor für die Leistungsentwicklung eines Motors, da er bestimmt wie viel Luft/Kraftstoffgemisch der Motor aufnehmen kann und somit auch wie viel Drehmoment der Motor abgeben kann. Insgesamt zeigt sich – dass der Hubraum zwar wichtig jedoch nicht allein entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Motors ist.